Wieso kommt es nach dem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) zu einer Rötung?

Die Zecke hat Blut gesaugt und die Haut rund um die Einstichstelle ist gerötet? In der Regel ist diese Hautveränderung harmlos. Aber: Breitet sich die Rötung ringförmig aus und/oder treten Begleitsymptome auf, sollte umgehend ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden. Denn nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) kann eine kreisrunde Rötung auf eine Borreliose hindeuten.

Eine kreisrunde Rötung nach einem Zeckenstich ist ein typisches Anzeichen für eine Borreliose.
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Wie sieht die Rötung nach einem Zeckenstich aus?

Nach einem Zeckenstich kann eine Rötung um die Einstichstelle entstehen. Die Rötung kann in der Größe variieren und über mehrere Tage bzw. Wochen andauern. Darüber hinaus sind auch Schwellungen oder ein Juckreiz möglich.

Die kreisförmige Hautrötung nach einem Zeckenstich kann auf eine Wanderröte hindeuten und ist ein typisches Anzeichen für eine Borreliose. Bei dieser bakteriellen Erkrankung gelangen Borrelien (Borreliose-Bakterien) in die Blutlaufbahn und können verschiedene Organe befallen. Der Verlauf einer Borreliose kann unterschiedlich sein. Die Infektion äußert sich meist durch eine gerötete, kreisförmige Stelle auf der Haut mit einem Durchmesser von mehr als 5 Zentimetern. Es kann bis zu 30 Tage dauern, bis diese Wanderröte zu sehen ist. Daher sollte die Einstichstelle nach einem Zeckenstich mehrere Wochen lang beobachtet werden. Doch auch bei einem Zeckenstich ohne Rötung können Bakterien übertragen worden sein. Daher sollte man darüber hinaus auf allgemeine Krankheitssymptome, wie z. B. Fieber oder Gliederschmerzen achten. Wer sich unsicher ist, sollte einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen.

Zecken und Krankheitserreger

Zecken können beim Blutsaugen eine Vielzahl von Krankheitserregern auf den Menschen übertragen, darunter Borrelien oder die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME). Bei einer FSME-Erkrankung kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems kommen. Sind das Gehirn und Rückenmark betroffen, sind schwere Verläufe mit bleibenden Schäden, wie z. B. Lähmungen, möglich. Vereinzelt verläuft eine FSME sogar tödlich. Im Unterschied zur Lyme-Borreliose kann man sich gegen FSME mit einer Impfung schützen. Informiere dich jetzt über die FSME-Impfung und vereinbare einen Beratungstermin in deiner Hausarztpraxis!

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Zeckenstich: Was ist bei einer Rötung zu tun?

Rasches Entfernen des Blutsaugers
Damit kann die Übertragung einiger Krankheitserreger verhindert werden. Anders als bei FSME-Viren, die unmittelbar beim Stich übertragen werden können, muss eine infizierte Zecke zur Übertragung von Borrelien meist mehrere Stunden Blut saugen. Der Parasit sollte daher schnell und vorsichtig entfernt werden. Hierfür eignen sich verschiedene Werkzeuge: von der Zeckenkarte bis hin zur Zeckenpinzette. Ist kein Hilfsmittel zur Hand, kann die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernt werden.

Beobachten der Einstichstelle
Sobald sich eine Rötung nach dem Zeckenstich bildet, sollte die Einstichstelle genaustens beobachtet werden. Handelt es sich um eine normale Entzündungsreaktion, bildet sich die Rötung innerhalb weniger Tage zurück. Trifft das nicht zu, kann eine Wanderröte vorliegen.

Beobachten des gesundheitlichen Wohlbefindens
Bei einer Wanderröte und/oder grippeähnlichen Symptomen, wie Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen, Fieber oder Muskelschwäche, ist ein Arztbesuch unabdingbar. In der Praxis kann der Arzt bzw. die Ärztin dann feststellen, ob beim Zeckenstich Krankheitserreger übertragen wurden. Im Fall von Borreliose werden in der Regel Antibiotika verabreicht, um vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen.