Wanderröte nach dem Stich einer Zecke

Die Symptome für eine Infektion mit einem Krankheitserreger nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss”) können unterschiedlich sein. Die Wanderröte gilt zum Beispiel als häufiges Symptom für die bakterielle Erkrankung Lyme-Borreliose. Dabei bildet sich eine Rötung kreisartig rund um die Einstichstelle, die sich über die Zeit ausbreitet. Im weiteren Verlauf einer Borreliose können die Erreger weitere Organe befallen. Daher gilt: Bei einer Wanderröte oder Symptomen, wie Fieber oder Abgeschlagenheit, nach einem Zeckenstich umgehend einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen.

Die sogenannte Wanderröte nach einem Zeckenstich ist ein typisches Anzeichen für eine Borreliose. (© Ingo Bartussek - stock.adobe.com)

Sie ist ringförmig und hat in der Regel einen Durchmesser von einigen Zentimetern: die Wanderröte. Bei einem Zeckenstich kann diese Rötung nach einem Tag oder auch erst nach mehreren Wochen rund um die Einstichstelle auftreten. Meist erkennt man eine Wanderröte daran, dass sie innen blasser ist als am Rand und sie sich kreisrund um die Einstichstelle bildet. Von dort aus breitet sich die Wanderröte mit der Zeit aus. Manchmal kann sie auch mehrfach an verschiedenen Körperstellen auftreten.

Wanderröte nach Zeckenstich: Was ist zu tun?

Nach der Entfernung der Zecke sollte die Einstichstelle desinfiziert und genau beobachtet werden. Je früher die Wanderröte nach einem Zeckenstich erkannt und ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht wird, umso besser! In der Arztpraxis kann dann ermittelt werden, ob eine Borreliose vorliegt. Ist das der Fall, wird meist eine antibiotische Therapie eingeleitet.

Nach dem Stich: Die Wanderröte ist ein Hinweis auf eine Infektion mit Borrelien.

Namensherkunft: Erythema migrans bzw. Wanderröte

Im Fachjargon spricht man bei einer Wanderröte auch von einem Erythema migrans. Korrekt übersetzt bedeutet das „wandernde Röte”: Rund um den Zeckenstich „wandert“ die Rötung nach außen, meist, bis ein Durchmesser von mindestens 5 cm erreicht ist. Doch auch eine Wanderröte kann atypisch verlaufen. Daher sollte die Hautpartie bereits bei einem Verdacht von einem Arzt bzw. einer Ärztin untersucht werden.

Warum ist die Wanderröte nach dem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) gefährlich?

Die Wanderröte ist ein häufig auftretendes Symptom der Lyme-Borreliose. Die Krankheitserreger der Borreliose, die sogenannten Borrelien, können über einen Zeckenstich in die menschliche Blutlaufbahn gelangen und sich dort ausbreiten. Betroffene können drei Stadien durchlaufen, wobei die Wanderröte ein Symptom des ersten Stadiums ist. In den späteren Erkrankungsphasen können Lähmungen, Hautveränderungen sowie chronische Entzündungen, etwa an den Gelenken, auftreten. Da es gegen Borreliose bisher keine Impfung gibt, ist die richtige Zeckenvorsorge enorm wichtig.

Doch auch ohne die Wanderröte kann nach einem Zeckenstich eine Borreliose vorliegen. Umso wichtiger ist es, auf andere Symptome zu achten und im Zweifelsfall zum Arzt bzw. zur Ärztin zu gehen. Dazu gehören:

  • Fieber
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen

Wichtig: Auch für die erste Erkrankungsphase einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) können diese grippeähnlichen Symptome typisch sein. Bei einer FSME kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems kommen. Ausgelöst wird die Erkrankung durch FSME-Viren, die beim Stich einer infizierten Zecke übertragen werden können. In Deutschland gibt es bestimmte FSME-Risikogebiete, in denen ein höheres Risiko für die FSME-Erkrankung nach einem Zeckenstich besteht. Das Robert Koch-Institut hat derzeit 1781 solcher Gebiete in Deutschland ausgewiesen – das sind mehr als 40 Prozent aller deutschen Stadt- und Landkreise. Während bei Borreliose eine Behandlung mit Antibiotika möglich ist, ist FSME nicht mit Medikamenten heilbar.

Die gute Nachricht: Durch Impfen kann man sich schützen. Jetzt einen Beratungstermin für die FSME-Impfung bei deinem Hausarzt bzw. deiner Hausärztin vereinbaren! Termin buchen

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Quellen:
1 Robert Koch-Institut (RKI). FSME-Risikogebiete in Deutschland (Stand: Januar 2023). Epid Bull 2023; 9:3–22