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Situation ähnlich wie 1913: Vorgang wiederholt sich: Ökonomen prophezeien das Ende der Globalisierung
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Das Wachstum der Weltwirtschaft schwächt sich weiter ab: 2016 liegt die globale Wachstumsrate laut DZ Bank bei 2,7 Prozent. Das ist die niedrigste Rate seit der Finanzkrise 2009. Führende Top-Ökonomen sehen nun das Ende der Globalisierung. Damit wiederholt sich ein Ablauf aus der Vergangenheit.

Das wahrscheinliche Scheitern des Freihandelsabkommen TTIP ist demnach nur eines der Symptome. „Die Globalisierung, die in den 2000ern blühte, wird seit einigen Jahren abgebremst“, sagte der britische Wirtschaftswissenschaftler Simon Evenett, Professor an der Universität St. Gallen, im Gespräch mit der "Welt am Sonntag".

Als Grund führt Evenett kompliziertere politische Verhältnisse in der Welt und einen neuen Protektionismus, mit dem Staaten die heimische Wirtschaft bevorteilen: Offene und verdeckte Subventionen, Exportzölle sowie Regeln, die hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland fernhalten. Seit der Finanzkrise, so Evenett, „ist kaum ein Tag vergangen, ohne dass ein Land eine Maßnahme erließ, um heimische Unternehmen zu schützen und ausländischen die Geschäfte zu erschweren.“

Aktuelle Studien belegen: Immer mehr Unternehmer halten sich mit Investitionen zurück, besonders in den Industrieländern. In den USA nehmen immer weniger Firmen Geld für neue Anlagen oder Maschinen in die Hand. Eine Situation, die bereits seit drei Quartalen anhält. Die Unternehmer erwarten schlechte Absätze und kommen nur schwer an Finanzspritzen. Das befeuert die globale Unsicherheit.

Es gibt Parallelen zu der Zeit vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges

Evenett und andere Wirtschaftsexperten vergleichen die derzeitige Situation mit 1913. Kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs endete die erste Phase der Globalisierung. „Damals waren neuer Protektionismus und Nationalismus die Gründe für das Ende der Globalisierung des 20. Jahrhunderts. Und etwas Ähnliches erleben wir derzeit wieder, da gibt es eindeutig Parallelen“, sagt Gabriel Felbermayr, Leiter des Müncher Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft.

Ähnlich äußerte sich der renommierte US-Ökonom Jagdish Bhagwati, Wirtschaftsprofessor an der Elite-Universität Columbia. Seiner Ansicht nach zeigen die verfahrenen Verhandlungen um das Freihandelsabkommen TTIP die Gründe auf. „TTIP musste scheitern“, sagte Bhagwati. Zum einen seien die Verhandlungen im Geheimen geführt worden, zum anderen seien zu viele heikle Themen auf einmal verhandelt worden.

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TTIP wegen "zweitklassiger Unterhändler" gescheitert

„Es waren die ersten Verhandlungen dieser Art, bei denen nicht einmal ich wusste, um was es eigentlich geht.“ Zudem hätten „zweitklassige Unterhändler“ die Verhandlungen geführt, „die sich ihre Forderungen von Lobbyisten in den Block hatten diktieren lassen“. Das gelte vor allem für die amerikanische Seite. Die Probleme seien leider symptomatisch.

„Wir sehen“, sagte Evenett, „dass die Politiker und Wirtschaftsführer dieser Staaten zwar von einem offenen Handel sprechen, aber die Wirklichkeit ist längst eine andere.“ Viele Versuche, große internationale Abkommen zu schließen, sind gescheitert. Er sehe außer Schweden und ein paar anderen skandinavischen Ländern kaum noch Staaten, die so handeln, wie es in der Blütezeit der Globalisierung weltweit guter Brauch war.

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