Ein kleiner Bach, darüber dunkle Tannen an steilen Hängen – kühl und still liegt das Haselbachtal oberhalb von Bad Säckingen zwischen Basel und Konstanz.

In zehn Jahren soll es komplett geflutet sein. Bis zu 75 Meter hoch stünde das Wasser, abgeriegelt von einer der höchsten Staumauern Deutschlands. Gut zehn Kilometer entfernt, hoch im Bergmassiv, wird ein zweiter Kunstsee entstehen. Die Spitze des 1020 Meter hohen Abhaus muss dafür gesprengt, das Geröll zu einem Ringdamm aufgeschichtet und betoniert werden.

Neun Millionen Kubikmeter Wasser könnten dann durch meterdicke unterirdische Rohre zwischen Ober- und Unterbecken des sogenannten Pumpspeicherwerks hin und her schießen (siehe Infografik). Strom würde dabei nicht erzeugt, das Großprojekt soll der effizenten Energiespeicherung dienen. Für die sichere Stromversorgung sind solche Anlagen unverzichtbar. 1400 Megawatt – so viel wie ein großes Atomkraftwerk – könnte das in einer Kaverne tief im Inneren des Bergs errichtete Kraftwerk innerhalb weniger Sekunden ins Netz einspeisen – oder, wenn das Wasser den Berg wieder hinaufgepumpt wird, verbrauchen. 1,2 Milliarden Euro soll der Bau kosten, Deutschlands größtes Pumpspeicherwerk.