Die wichtigste Frage können leider nicht einmal die Experten beantworten: Welche Angstwelle bricht morgen über uns herein? "Alle wünschen sich eine Formel, mit der wir den nächsten Hype vorhersagen können – doch die gibt es leider nicht", bedauert Astrid Epp vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Im Nachhinein könne man Risikodebatten zwar gut beschreiben. "Eine Prognose ist aber kaum möglich."

Da war zum Beispiel die Sache mit der verseuchten Schokolade. Ende 2007 wurde in Bitterschokolade Cadmium nachgewiesen, ein Schwermetall, das Nierenschäden verursachen kann und unter Krebsverdacht steht. "Wir dachten, das gibt eine Riesenaufregung", erzählt Epp. Schließlich hatte eine ähnliche Meldung über belastete Zimtsterne ein Jahr zuvor eine Woge der Besorgnis ausgelöst. Drohte nun die große Schokoladenangst? Im Berliner Bundesinstitut ging man in Habachtstellung – doch nichts geschah. Kaum eine Zeitung griff die Cadmiumstudie auf, die Schokoladengefahr war vorüber, ehe sie begonnen hatte.