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Deutschland Politiker mit Humor

„Am 28., 24 Uhr, isch over“ – Zitate und Weisheiten von Wolfgang Schäuble

„Wir haben vor 14 Tagen noch gesprochen – Er war bis zuletzt ein pragmatischer Visionär“

Wolfgang Schäuble habe „nie aufgehört, Deutschland eingebettet in Europa weiter zu planen“, sagt WELT-Chefkommentator Jacques Schuster, der den 81-Jährigen gut kannte und in regelmäßigem Kontakt zu ihm stand. In sein Inneres habe der CDU-Politiker aber nie blicken lassen.

Quelle: WELT

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Wolfgang Schäuble hatte einen feinen Humor und einen Sinn für markige Sprüche. Nicht nur sein Kommentar zu den auslaufenden Griechenland-Hilfen ist legendär – auch zu Helmut Kohl oder Angela Merkel fand er klare Worte.

Wolfgang Schäuble war Minister, Parteichef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang saß er ohne Unterbrechung im Parlament. In all diesen Ämtern und Funktionen stand er auch für markige oder humorvolle Sprüche – und für so manche Lebensweisheit. Eine Auswahl:

„Am 28., 24 Uhr, isch over.“ (2015 mit Blick auf das Auslaufen eines europäischen Hilfsprogramms für Griechenland)

„Im Grunde sind alle Menschen behindert, der Vorzug von uns Behinderten allerdings ist, dass wir es wissen (...). Man kann den Nichtbehinderten öffentlich klarmachen, dass auch Menschen mit Behinderung ansonsten genauso viel oder wenig wert sind wie Menschen ohne Behinderung. Ich bin ja kein besserer Mensch geworden, weil ich im Rollstuhl bin.“ (2006 in einem Interview der „FAZ“ zum Thema Paralympics)

„Die Lust der Höhen war kurz, die Mühsal der Ebenen wird uns noch lange gefangen halten.“ (1993 zu den Auswirkungen des Mauerfalls und des politischen Umbruchs 1989)

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„Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist.“ (2014 bei einem Empfang zum 20. Geburtstag von „Spiegel Online“)

„Nobelpreisträger glauben ja, ich hätte nichts im Kopf außer einer Null.“ (2015 zum Beharren auf der „Schwarzen Null“ im Haushalt)

„Wenn ich ein unfreundliches Gesicht aufsetze, erspart mir das 80 Prozent der Gespräche.“ (2017 zu seiner Strategie bei Verhandlungen über die Finanzplanung)

„Prügeln sollten wir uns hier nicht.“ (2017 im Bundestag zu den Umgangsformen der Parlamentarier in den kommenden Jahren)

„Meine erste Reaktion auf den Brexit war: Ich habe geweint.“ (2017 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos)

Im Februar 2015 forderte Schäuble die griechische Regierung auf, ihre Position im Schuldenstreit zu ändern
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Quelle: picture alliance/AA/Dursun Aydemir
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„Na, regelmäßig – das sagt ja nichts. Ein regelmäßiger Kirchgänger ist auch einer, der an Weihnachten mal auftaucht.“ (2016 im „Spiegel“ zur Feststellung, dass er als regelmäßiger Gast in den Theatern und Konzerthäusern in Berlin gelte)

„Bei uns in Baden-Württemberg sagt man: Nit gschimpft isch globt gnug.“ (2016 zu einer Einigung zwischen Bund und Ländern, auf Hochdeutsch: Nicht geschimpft ist genug gelobt.)

„Dann würd‘ ich mich wahrscheinlich für Bayern München entscheiden.“ (2016 auf die Frage, was er machen würde, wenn er wählen könnte zwischen dem Amt a) des Bundeskanzlers, b) des Bundespräsidenten oder c) des Präsidenten des FC Bayern München)

„Koalitionsgespräche sind immer wie ein Jungbrunnen.“ (2016 auf die Frage, warum er so vital wirke)

„Für mich waren Sie immer ein relativ jüngerer Kollege.“ (2021 zum FDP-Politiker Hermann Otto Solms (80), der nach fast 40 Jahren aus dem Parlament ausschied. Schäuble war damals 78.)

„Die ist nicht so Hurra-mäßig wie bei Napoleon – aber erfolgreicher.“ (2014 in der „Süddeutschen Zeitung“ über die Führungsqualität der damaligen Kanzlerin und Parteichefin Angela Merkel)

„Herr Kohl hat so viel Mitleid mit sich selber, dass er meines Mitleids nicht bedarf. Ich kann ihm nicht helfen.“ (2000 in der Schweizer „Weltwoche“ über sein Verhältnis zu Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl im Zusammenhang mit der CDU-Spendenaffäre)

„In den großen Zeitungen in Deutschland wird überlegt, ob man zu Schröders Veranstaltungen überhaupt noch die politischen Redakteure hinschicken soll, oder nicht lieber die Theaterkritiker.“ (1998 zu den mit Showeffekten untermalten Auftritten des damaligen SPD-Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder)

dpa/gub

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