Basel Waggis im Endspurt

Die Oberbadische

Fasnacht: 482 Cliquen beim gestrigen Cortège in Basel

Rund 12 000 Narren genossen gestern beim traditionellen Cortège den letzten Tag der Basler Fasnacht. Mit Trommeln und Piccolos, zu Fuß, auf Wagen und Chaisen, mit Laternen und skurrilen Accessoires ausgerüstet, marschierten sie durch die Innenstadt.

Von Sarah Trinler

Basel. Um Punkt 13.30 Uhr geht es los: Das Fasnachtscomité hat wie immer zwei Routen festgelegt – wo die Cliquen starten, bleibt allerdings ihnen überlassen. Und so hört man schon von weitem aus allen Richtungen Tamboure und Pfeifer, die den Cliquen den Takt vorgeben. Für manche ist es Krach, für andere schlichtweg Musik in den Ohren.

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Und so verhält es sich auch mit der Fasnacht im Allgemeinen: Zahlreiche Besucher – auch aus Deutschland und Frankreich – kommen zum Cortège, um sich von der ausgelassenen und besonderen Basler Stimmung anstecken zu lassen. Einige wenige, die rein zufällig an diesem Tag den Weg der Fasnächtler kreuzen, huschen eilig durch die Massen in der Innenstadt mit der Hoffnung, ohne eine Konfettidusche am Ziel anzukommen.

„Waggis“, „Plüschbärli“ oder „e Rösli“, rufen einige Zuschauer vom Straßenrand aus in Richtung der unzähligen Wagen und Chaisen (offene Pferdekutschen), die pausenlos vorbeikommen. Die meisten Zuschauer – besonders Kinder – werden mit Orangen, Mimosen, Rosen oder Süßigkeiten belohnt. Doch aufgepasst: Bei den großen Larven der Waggis lässt sich das schelmische Gesicht darunter nicht erkennen. Oftmals gibt es nämlich gleich noch eine Konfettidusche dazu.

Doch neben all dem Spaß stehen am Cortège auch die Sujets im Vordergrund. Wurden sie zwar bereits beim Morgenstraich am Montag präsentiert, kommen sie beim Cortège voll zur Geltung – von der Zugslaterne bis zum einheitlichen Kostüm der Narren ergeben sich tolle Gesamtkunstwerke. Zudem werden sogenannte Zeedel verteilt, auf denen in witziger Versform die Sujets aufs Korn genommen werden. In diesem Jahr ganz vorne mit dabei umstrittene Politiker wie Donald Trump mit Clownnase, ein schlafender Erdogan oder eine schmollende AfD-Frontfrau Frauke Petry.

Nachdem anhaltender Regen beim Morgenstraich am Montag viele Besucher in die Beizen vertrieben hatte, hielt das Wetter gestern Nachmittag stand. Das bisschen Nieselregen störte weder Fasnächtler noch Zuschauer und tat der Stimmung keinen Abbruch.

Bevor es am Abend mit den großen Cliquenzügen durch die Gassen der Altstadt weiter ging, gönnten sich die Formationen nach dem Cortège eine kurze Pause, um dann gestärkt bis früh in die Morgenstunden bis zum Ändstraich weiterzufeiern. Dann war nach exakt 72 Stunden das Basler Spektakel auch schon wieder vorbei und es wurde Abschied genommen von den „Drey scheenschte Dääg“.

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