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Kolumne von Michèle Roten«Er meinte, ich sei zu dumm zum Marronischälen»

Jedes Jahr dasselbe: Von einem Sack Mandarinen oder Marroni ist die Hälfte ungeniessbar (oder lässt sich, im Fall von Marroni, nicht schälen). Muss man als Konsumentin einfach damit leben oder kann man so was auch beanstanden?

Bettina, 45, Lehrerin

Aus Ihrer Frage erschliesst sich zumindest in Bezug auf die Marroni nicht ganz, ob Sie eher die aus dem Supermarkt meinen oder die vom Marronistand – deshalb habe ich keine Kosten und nur etwas Aufwand gescheut und bin zum nächstbesten, so heimelig duftenden Holzhäuschen marschiert, um herauszufinden, wie das ein zufällig ausgesuchter Röstprofi so handhabt.

Also – das war der Plan. Aber die Verständigung war schwierig. Ich glaube, es lief darauf hinaus, dass der gute Mann meinte, ich sei zu dumm zum Marronischälen, woraufhin er mir an vier (!) Marroni aus meinem Säckli zeigte, wie es geht.

Und wissen Sie was? Alle vier der zufällig gegriffenen Marroni kamen absolut perfekt aus der Schale. Und wissen Sie noch was? Die nächsten drei, die ich dank der Schulung dann selber entkleiden durfte, nicht mehr. Endloses Gefummel und «Gepfriemel», bis das hart erarbeitete mehligtrockene Schalenobst minutenlang eingespeichelt werden kann, damit es letztlich mässig schluckbar ist.

Ach, Marroni. Warum essen wir das noch mal?

Jedenfalls: Ich habe auch noch bei den Supermärkten nachgefragt. Coop hatte in diesem Jahr wenig negative Rückmeldungen bezüglich Marroni, auch im Vergleich zu anderen Jahren – und liefert noch einen Gratistipp: Es helfe, die Kastanien nach dem Einschneiden in ein Wasserbad zu legen.

Die Migros schreibt, Marroni seien ein heikles Produkt, weshalb intensive Kontrollen gemacht würden – sie sei übrigens sehr dankbar für Feedback, wenn ein Produkt mal nicht den Erwartungen entspreche.

Ähnlich verhält es sich bei den Mandarinen: Auch die werden streng kontrolliert, leider seien Zitrusfrüchte generell sehr schimmelanfällig und schon kleinste Verletzungen reichten, damit Schimmel entstehe. Auch dort: Die Migros bittet um Feedback.

Coop vermerkt, das Unternehmen teste Mandarinen und Clementinen regelmässig auf Schälbarkeit – dünne Schalen seien schwieriger –, und falls Sie mit Ihrer Frage auf den Geschmack anspielen: Coop stellt derzeit keine Häufung von Kundenrückmeldungen bezüglich der Ungeniessbarkeit von Mandarinen und Clementinen fest.

Ich habe den Teil Ihrer Frage auch so verstanden und im Mail an die Medienstelle gleich noch eine persönliche Frage untergebracht: Warum gibt es eigentlich keine Minneolas mehr? Die Mischung aus Grapefruit und Mandarine ist nämlich ein absoluter Geschmacksgarant, aber ich finde Minneolas seit ein paar Wintern nirgends mehr. Die Migros sagt, sie hätten sich zu wenig verkauft – aber bei Coop werden sie in ein paar Wochen wieder im Sortiment sein. Minneolas lassen sich übrigens auch top schälen!