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Fall Mörgeli: «Hundertprozentiges Dementi»

Hält an seiner Darstellung fest: Nationalrat Christoph Mörgeli an einer Pressekonferenz in Zürich. (11. April 2013)

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Der Fall um angeblich mangelhafte Doktorarbeiten, die SVP-Nationalrat und Medizinhistoriker Christoph Mörgeli abgesegnet hat, geht in eine neue Runde. Der «SonntagsBlick» (Artikel online nicht verfügbar) hat den Zahnarzt getroffen, den die «Weltwoche» als Kronzeugen der «Rundschau» beschrieb. Der Mann habe bei Mörgeli gar keinen Doktortitel erworben, er sei vielmehr mit seiner Dissertation gescheitert und tauge somit auch nicht als Kronzeuge, um zu beweisen, dass Mörgeli wissenschaftlich ungenügende Doktorarbeiten abgesegnet habe.

«Ich bin nicht die Person, die in der ‹Rundschau› aufgetreten ist», zitiert der «SonntagsBlick» den namentlich nicht bekannten Zahnarzt. Er habe gegenüber dem «Weltwoche»-Journalisten Alex Baur mehrfach ein «hundertprozentiges Dementi» abgegeben. Seine eigene Dissertation habe er tatsächlich nicht abgeschlossen: Er habe gewusst, dass Mörgelis neuer Chef Flurin Condrau andere Anforderungen an Doktorarbeiten stelle. Ihm sei bewusst gewesen, «dass er meine Arbeit niemals akzeptieren würde», weshalb er diese dann auch nicht eingereicht habe. Allerdings hält der Zahnarzt laut dem Bericht die Transkription alter Texte für «eine sehr aufwendige Arbeit». Er habe viele Sommerferien damit verbracht, seine Doktorarbeit zu schreiben.

Rundschau will weitere Zeugin haben

Die von der «Weltwoche» und Mörgeli kritisierte «Rundschau» hält auch im Falle der angeblich falsch zitierten bulgarischen Ärztin an ihrer Darstellung fest. Die TV-Sendung des Schweizer Radio und Fernsehens hat der Zeitung «Schweiz am Sonntag» offenbar eine neue Zeugin präsentiert. Bei dieser handle es sich um eine Zürcher Primarlehrerin. Gegenüber der «Rundschau» wie auch der «Schweiz am Sonntag» soll sie gesagt haben, die besagte Doktorandin habe sie kontaktiert und um Hilfe beim Verfassen ihrer Doktorarbeit gebeten. Gegenüber der «Rundschau» hatte die Doktorandin ausgesagt, ihre Dissertation sei eine Abschrift alter Texte; ihr Anwalt bestritt dies aber laut der «Weltwoche». Die von der «Schweiz am Sonntag» zitierten Aussagen der Primarlehrerin stützen jedoch den Bericht der «Rundschau»: «Sie hat die Texte aus einer Bibliothek in Bulgarien geholt, kopiert und übersetzen lassen.» Mit der Übersetzung soll die Doktorandin schliesslich zu der Primarlehrerin gekommen sein: «Sie legte mir rudimentär ins Deutsche übersetzte Texte vor und fragte, ob ich daraus gutes Deutsch machen könne. Nach meinem Kostenvoranschlag verzichtete sie auf eine Zusammenarbeit.» Mörgeli selber hält gegenüber der «Schweiz am Sonntag» an seiner Darstellung fest: «Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Dissertation den Ansprüchen genügt und die ‹Rundschau› sich verrannt hat.»