Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Kernkraftwerk BeznauAxpo-Entscheid beflügelt AKW-Pläne von SVP und FDP

Der Langzeitbetrieb ist nicht nur sicherheitstechnisch, sondern auch unter ökonomischem Blickwinkel umstritten: Das Atomkraftwerk Beznau.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Die Axpo prüft einen Weiterbetrieb von Beznau über 2030 hinaus – ein politisch brisantes Vorhaben, hat doch der Atomstreit zuletzt ohnehin schon neue Nahrung erhalten: Ein bürgerliches Komitee will mit der Blackout-Initiative den Neubau von Kernkraftwerken wieder erlauben.

Auch der Langzeitbetrieb bestehender Atomanlagen ist umstritten. Atomgegner fordern wegen Sicherheitsbedenken seit Jahren eine Stilllegung der Anlage Beznau, die seit 1969 in Betrieb ist.

Bürgerliche Politiker begrüssen dagegen das Vorhaben der Axpo: «Der Entscheid ist nicht nur richtig, sondern notwendig», sagt FDP-Chef Thierry Burkart. Da der Strombedarf in der Schweiz in den nächsten Jahren massiv steigen werde, sei es wichtig, dass neben dem notwendigen Ausbau der Wasserkraft und der neuen erneuerbaren Energien die Kernkraftwerke länger laufen würden. «Ohne längere Laufzeiten kann die Stromversorgungssicherheit in der Schweiz nicht gewährleistet werden.»

SVP-Nationalrat Christian Imark warnt davor, den «Fehler» der Abschaltung des Kernkraftwerks Mühleberg zu wiederholen. «Es ist alles zu unternehmen, damit die bestehenden Kernkraftwerke sicher weiterlaufen können.»

Imark rechnet vor: Der Weiterbetrieb von Mühleberg, das 2019 vom Netz genommen wurde, hätte etwa 200 Millionen Franken gekostet. Die Betreiberin BKW war – die damals tiefen Strompreise vor Augen – zum Schluss gekommen, die vom Bund geforderten Nachrüstungen für den Langzeitbetrieb würden sich nicht mehr lohnen.

Beznau bis 2049 am Netz? SVP-Nationalrat Christian Imark rechnet mit sehr langen Laufzeiten.

Letztes Jahr nun musste, wie Imark weiter vorrechnet, der Bund für 500 Millionen Franken per Notrecht ein Ölkraftwerk in Birr AG bauen, das nur die halbe Leistung von Mühleberg habe. Imark geht davon aus, dass die Schweizer Kernkraftwerke mindestens 80 Jahre laufen werden, Beznau also sicher bis 2049, Gösgen bis 2059 und Leibstadt bis 2064.

Bund soll ebenfalls prüfen

Der Langzeitbetrieb ist nicht nur sicherheitstechnisch, sondern auch unter ökonomischem Blickwinkel umstritten. GLP-Chef Jürg Grossen sagt, sofern der Ausbau der erneuerbaren Energien mit Wasserkraft, Solar-, Windenergie und Biomasse rasch weitergehe, sei ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb der Atomanlagen stark infrage gestellt.

Hinterfragt auch den ökonomischen Nutzen: GLP-Chef Jürg Grossen.

Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt ergänzt, der Entscheid der Axpo ändere nichts an der Notwendigkeit, die erneuerbaren Energien auszubauen. «Wenn die Axpo Beznau länger laufen lassen will, zeigt das ja, dass in Zukunft viel Strom gebraucht wird.» Diese Kapazitäten müsse man zubauen, unabhängig davon, wann die AKW vom Netz gingen. «Wenn es dann so weit ist, müssen wir den Strom haben.»

Grünen-Nationalrat Bastien Girod schliesslich moniert, die Prüfung der Axpo werde unvollständig ausfallen, weil diese nur die Kosten für die Axpo berücksichtigen werde – nicht aber die Kosten der laufend steigenden Risiken für die Schweiz, denn bei einem Atomunfall würde die Axpo «ja nur ein Bruchteil der Kosten zahlen».

Deshalb sei es nun am Bund, auch die Kosten für die Schweiz für einen noch längeren Betrieb von Beznau zu prüfen. «Eine Gesamtkostenrechnung ergäbe höchstwahrscheinlich den Schluss, dass sich ein Weiterbetrieb für die Schweiz nicht lohnt.»