Montag, 6. November 2023

Bunga-Bunga-Nachzahlungen gestoppt: 20 Frauen verklagen Berlusconis Erben

Auch nach dem Tod des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wird es nicht ruhig um seine Person. Nun haben mehrere Frauen gegen seine Kinder geklagt, nachdem diese die Nachzahlungen der Bunga-Bunga-Affäre eingestellt haben.

Auch nach dem Tod des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi wird es nicht ruhig um seine Person. Nun haben mehrere Frauen gegen seine Kinder geklagt, nachdem diese die Nachzahlungen der Bunga-Bunga-Affäre eingestellt haben. - Foto: © ANSA / str / str

Die Kinder des im Juni verstorbenen italienischen Ex-Premiers Silvio Berlusconi haben die Zahlungen an insgesamt 20 Frauen eingestellt, die seit 11 Jahren 2.500 Euro monatlich als „Ausgleich für erlittene Rufschädigung“ wegen deren Teilnahme an den Bunga-Bunga-Partys in der Villa des früheren Ministerpräsidenten bekommen hatten. Jetzt greifen diese zur Gegenwehr. Alessandra Sorcinelli, eine der Frauen, die die Apanage verloren hat, kündigte Klage gegen Berlusconis Erben an.

Nach dem Tod Berlusconis wurden Miet- und Nutzungsverträge für Wohnungen und Häuser gekündigt, in welchen mehrere Frauen auf Kosten Berlusconis hatten wohnen dürfen. Auch Sorcinelli und ihre Freundin Barbara Guerra erhielten die Aufforderung, ihre Wohnung in Mailand zu räumen, da die Erben Berlusconis den Mietvertrag nicht verlängern wollen.

Silvio Berlusconi zahlte Ruby (rechts) monatlich Geld. - Foto: © APA/afp / FILIPPO MONTEFORTE, GIUSEPPE ARESU


Die beiden Frauen behaupten stattdessen, dass die Wohnung „ein Geschenk und Teil einer Entschädigungsvereinbarung nach einer langen Bekanntschaft“ mit dem ehemaligen Vorsitzenden der Regierungspartei Forza Italia sei, so Sorcinelli im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Sonntag.

Summe im Millionenbereich

Um diese These zu untermauern, hat Guerra auch die Tonaufnahme eines Telefongesprächs zwischen ihr und Berlusconi aus dem Jahr 2015 veröffentlicht, in dem der Medienzar erklärte, dass er das Haus auf ihren Namen überschreiben wolle, sobald ein gegen ihn laufender Prozess wegen Zeugenbestechung zu Ende sei. Die beiden Frauen beschuldigten Berlusconis Erben, den Willen ihres Vaters zu ignorieren.

Die Zahlungen an die 20 Frauen summierten sich nach Angaben italienischer Medien auf rund 11 Millionen Euro. Berlusconi, der im Juni im Alter von 86 Jahren starb, hatte den Vorwurf der Staatsanwälte stets zurückgewiesen, dass es sich bei den Zahlungen um Schweigegeld für Zeuginnen in den zahlreichen Verfahren gegen den Politiker und Unternehmer gehandelt habe. Vielmehr sei Berlusconi bekanntermaßen immer großzügig und loyal gewesen.

apa/stol

Alle Meldungen zu:

Stellenanzeigen


Teilzeit






Teilzeit





powered by
Kommentare
Kommentar verfassen
Bitte melden Sie sich an um einen Kommentar zu schreiben
senden