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Italienische Sängerin "La Rossa" und "Seeräuber-Jenny": Milva mit 81 Jahren gestorben

Milva
Mit 81 Jahren ist Sängerin Milva gestorben, hier auf einem Archivbild von 2001
© SVEN SIMON / Picture Alliance
Eine große Dame des italienischen Chanson ist gestorben. Milva, bekannt für ihre feuerroten Haare und daher auch "La Rossa" genannt, kam aus kleinen Verhältnissen und hatte es auf die große Bühne geschafft.

Die italienische Schlager- und Chansonsängerin Milva ist tot. Das bestätigte ihre Tochter der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. "La Rossa", wie Maria Ilva Biolcati in Italien auch wegen ihrer roten Haare genannt wurde, starb demnach am Freitagabend im Alter von 81 Jahren.

Zuletzt hatte sie mit ihrer Vertrauten und Sekretärin Edith mitten im Zentrum Mailands gewohnt. "Milva war eine der stärksten Interpretinnen des italienischen Chanson", teilte Italiens Kulturminister Dario Franceschini mit. Auf internationalen Bühnen sei sie erfolgreich geworden und habe den Namen ihres Landes hoch gehalten.

Milva: Vom Schlagerstar zur Brecht-Interpretin

Maria Ilva Biolcati kam am 17. Juli 1939 als Tochter einer Schneiderin und eines Fischers in dem kleinen Ort Goro an der Adriaküste zur Welt. Doch sie musste früh mitanpacken und Geld für die Familie verdienen, als ihr Vater seinen Besitz verlor. Sie zog nach Bologna, nahm an einem Gesangswettbewerb teil und erhielt eine Gesangs- und Schauspielausbildung. Sie nahm Dutzende Alben auf, sang auf Tourneen und auf Theaterbühnen. Fast 20 Mal trat sie bei Italiens bedeutendstem Schlagerfestival in Sanremo auf - allerdings gewann sie nie.

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Vom Schlagerstar schaffte sie den Sprung zur anerkannten Interpretin von Bertolt Brecht. Am Mailänder Piccolo Teatro war sie unter der Regie von Giorgio Strehler die Seeräuberjenny in der "Dreigroschenoper".

2010 verließ sie die Bühne. In einem Brief, gepostet auf Facebook, teilte sie ihr Karriereende mit. In einem Fernsehinterview hatte sie im gleichen Jahr von gesundheitlichen Probleme gesprochen, die sie davon abhielten, weiter aufzutreten.

rös dpa

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