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Punkrocker Sänger der Toten Hosen: Campino überrascht mit Auftritt im Frack beim Bankett mit König Charles

Campino im Frack – ein ungewohnter Anblick
Campino im Frack – ein ungewohnter Anblick
© Pacific Press via ZUMA Press / Action Press
Ist das noch Punk? Tote-Hosen-Frontmann Campino war zum Staatsbankett im Schloss Bellevue eingeladen – dort erschien er im klassischen Frack mit brav zurückgekämmtem Haar. Fans sind irritiert.

Man kennt ihn mit zerzausten Haaren, grimmigem Blick und in zerfetzten Jeanshosen. Im eleganten Frack hat man Campino, den Frontmann der Toten Hosen, hingegen noch nicht gesehen – zumindet nicht unironisch. Aber wenn der britische König Charles III. und seine Gattin Camilla rufen, dann wirft sich auch ein echter Punker mal in Schale. Neben einigen anderen Prominenten, etwa "Let's Dance"-Jurorin Motsi Mabuse, und zahlreichen Politikern war Campino am Mittwoch zum feierlichen Staatsbankett im Schloss Bellevue eingeladen, wo er King Charles sogar die Hand schütteln durfte.

Eine Einladung für das Event war wohl eines der begehrtesten Stücke Papier dieses Jahres. Campino, bürgerlich Andreas Frege, dürfte wohl nicht nur wegen seiner erfolgreichen musikalischen Karriere eines ergattert haben, sondern weil er dank seiner Mutter Jennie, einer Engländerin, ein halber Brite ist und auch über einen britischen Pass verfügt. Somit hat er natürlich auch einen Bezug zum König – wobei nicht bekannt ist, ob der Punkrocker ein Verfechter der Monarchie ist, oder eher aus aus Neugier am Staatsbankett teilnahm. Oder, wie jemand auf Twitter scherzte: Weil ein echter Punk keine Gelegenheit verstreichen lässt, ein gratis Essen mitzunehmen, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt.

Campino und die Frage: Was ist Punk?

Allerdings sorgte der ungewohnte Anblick des Tote-Hosen-Frontmanns bei dessen Fans auf Twitter durchaus für Stirnrunzeln. Campino im Frack? Campino mit ordentlich nach hinten gekämmtem Haar? Campino, der sich vor dem britischen König verbeugt? Ist das noch Punk? Darüber dürfte der Düsseldorfer wohl nur müde mit den Schultern zucken: Seit den 90er Jahren diskutieren Punk-Fans hitzig darüber, ob die Toten Hosen noch echter Punk sind oder je echter Punk waren – schließlich landeten ihre Songs in den Charts und ihre Konzerte fanden in den großen Arenen statt.

Und vielleicht ist "echter Punk" ja genau das: Auf Konventionen und Erwartungen nichts geben und einfach das machen, was man selbst für richtig hält. Die Reaktionen beweisen ja: Mit kaum etwas anderem hätte Campino mehr provozieren können, als mit seinem Besuch bei King Charles in Berlin – im Frack.

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