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Von 100 Burgen im Aargau sind nur wenige bekannt
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 23.05.2023. Bild: SRF
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Ausflugsziel Mittelalter Der Aargau ist ein Land der Burgen – doch viele sind vergessen

Im Kanton Aargau gibt es um die 100 Burgen und Ruinen. Ein Buch stellt sie nun vor. Denn neben den bekannten lohnen auch die unbekannteren einen Besuch.

Die grossen Aargauer Schlösser Lenzburg, Habsburg oder Wildegg sind weitherum bekannt und gut besucht, genau wie auch die Festung Aarburg oder das «Wasserschloss» Hallwyl.

Doch diese herrschaftlichen Anlagen sind längst nicht alles, was der Aargau an Schlössern und Burgen zu bieten hat.

Daneben gibt es nämlich rund 100 weitere alte Paläste und Befestigungsanlagen, die weniger bekannt oder deren Überreste nahezu vergessen sind.

Ein neues Buch der Kantonsarchäologie Aargau gibt darüber nun einen Überblick. Es will dabei nicht nur Nachschlagewerk sein, sondern auch Inspirationen geben für Burgen-Wanderungen.

Buch «Die Burgen des Kantons Aargau»

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Wo standen und stehen im Aargau Burgen, Schlösser und Ruinen? Wer wohnte dort? Und was weiss man generell über die Burgen im Kanton? Diese Fragen beantwortet Autor Peter Frey. Er arbeitete 44 Jahre für die Aargauer Kantonsarchäologie.

In «Die Burgen des Kantons Aargau» finden sich fast 100 Einträge zu bestehenden und ehemaligen Burgen.

Herausgegeben hat das Buch die Kantonsarchäologie Aargau. Es ist im Handel erhältlich oder kann kostenlos heruntergeladen werden.

Ruine Alt Tierstein: Seit dem 11. Jahrhundert stand im heutigen Gipf-Oberfrick eine Burg. Funde zeigen aber, dass am Ort vor 3000 Jahren Menschen wohnten. Alt Tierstein war der Stammsitz der Grafen von Homburg. Sie waren ein mächtiger Clan in der Nordwestschweiz und besassen mehrere Burgen. Andere Burgen wurden aber mit der Zeit wichtiger für sie. Alt Tierstein war bis ins 15. Jahrhundert bewohnt. In den 1930er-Jahren wurde die Ruine ausgegraben. Genau erforscht ist die Anlage noch nicht.

Burgruine im Wald
Legende: In der Ruine Alt Tierstein liegt eine Brätlistelle mit tollem Ausblick über das Fricktal. Wikimedia/ManuelCH

Heute ist Alt Tierstein eine Ruine. Die Mauern liegen auf einem grossen Felsen mit einer schönen Aussicht über das Fricktal. An der Ruine führt der Fricktaler Chriesiwäg vorbei.

Schloss Hilfikon: Im Mittelalter war Schloss Hilfikon eine «richtige» Burg mit grossem Hauptturm, einem Bergfried. Erbaut im 13. Jahrhundert, erhielt es seine heutige Form erst bei einem Umbau Mitte des 17. Jahrhunderts. Die mittelalterliche Burg wurde im Barockstil zum Schloss umgebaut und der Bergfried ins Gebäude integriert. Erhalten blieben die runden Ecktürme.

Grosses Gebäude mit Türmchen.
Legende: Schloss Hilfikon ist bewohnt und meistens nicht geöffnet. Aber auch von aussen ist das Gebäude interessant. Kantonsarchäologie Aargau/Theo Frey

Das eindrückliche Gebäude steht im Ortsteil Hilfikon in der Gemeinde Villmergen. Das Schloss ist heute noch bewohnt. Es ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.

Ruine Königstein: Von der Burg oberhalb von Küttigen existieren nur noch Grundmauern im Wald. Es wird angenommen, dass die Hauptburg 30 mal 15 Meter gross war. Zu erkennen sind noch zwei Burggräben mit einer Zugangsrampe.

Die Lage der Ruine ist spektakulär, direkt an einem Abgrund. Nördlich und östlich fallen senkrechte Felswände ab. Die Aussicht geht über die Benkerklus und Küttigen Richtung Aare und Aarau.

Die Burg Königstein stand vom 12. bis ins 15. Jahrhundert. Wie gross die Anlage wirklich war, ist nicht bekannt. Ausgrabungen dazu wurden noch nicht durchgeführt. Nachgewiesen ist, dass es die Burg der Herren von Kienberg war. Im 15. Jahrhundert wurde die verlassene Burg an die Stadt Aarau verkauft.

Ruine Schenkenberg: Die Burg auf dem Gebiet der Gemeinde Thalheim war lange bewohnt. Bekannt ist, dass sie im 13. Jahrhundert wahrscheinlich im Auftrag der Habsburger erbaut wurde. In den folgenden Jahrhunderten wurde die ursprünglich kleine Burg ständig vergrössert. 1460 übernahmen die Berner. Sie liessen die Verteidigungsanlagen der strategisch wichtigen Burg ausbauen.

Bis ins 18. Jahrhundert residierte der Berner Landvogt auf Burg Schenkenberg. Alte Dokumente zeigen, dass sie offenbar schlecht gebaut war und ständig repariert werden musste. Der Vogt verliess darum die baufällige Burg.

Burgruine
Legende: Den Bernern wurde es in der baufälligen Burg zu ungemütlich. Sie zerfiel schnell und ist heute eine grosse Ruine. Kantonsarchäologie Aargau/Sven Straumann,

Die Burg Schenkenberg gilt als die am besten erhaltene Burgruine im Kanton Aargau. Sie ist ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Die Ruine auf dem Hügel ist schon von weitem erkennbar. In der Burg befinden sich Feuerstellen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 23.05.2023, 17:30 Uhr;

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