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Sommerflieder, Schmetterlingsflieder

Schmetterlingsflieder, Buddleja davidii
© Adobe Stock / Pavel Sergiychuk

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Blütenrispen mit 25 Zentimetern Länge in Weiß oder Violett, üppiger Wuchs mit dunkelgrünem Laub und gleichzeitig noch ein Magnet für Schmetterlinge – ein Sommerflieder (Buddleja davidii) bereichert als Strauch beziehungsweise Halbstrauch nahezu jeden Garten. Einzige Voraussetzung: Er muss nur sonnig stehen. Dann macht die Pflanze ihrem Alternativnamen Schmetterlingsflieder, Schmetterlingsbaum und Schmetterlingsstrauch alle Ehre und lockt etliche Insekten an wie Tagfalter, Bienen und Hummeln. Aber Sommerflieder ist nicht nur etwas fürs Auge: Wenn sich seine Blütenrispen geöffnet haben, verströmen sie einen angenehm süßlichen Duft. Setzen Sie ihn daher gern in die Nähe Ihrer Terrasse. Obwohl er den Namensbestandteil "Flieder" trägt, ist der aus Asien stammende Sommerflieder (Buddleja) nicht mit dem bei uns verbreiteten Flieder (Syringa) verwandt. Besonders interessante Flieder-Sorten sind neben den zahlreichen Schmetterlingsflieder-Arten (Buddleja davidii) der Wechselblättrige Sommerflieder (Buddleja alternifolia) und der Kugel-Sommerflieder (Buddleja globosa).

Standort, Boden, Abstand: Wie und wann Sommerflieder pflanzen?

Der Sommerflieder ist eher anspruchslos und kommt deshalb mit beinahe jedem Standort zurecht, sogar mit kalkhaltigem Boden, sofern diese in der Sonne liegen. Selbst konstant intensiver Sonnenschein ohne zwischenzeitlichen Schatten verkraftet er sehr gut. So können Sie selbst an den sonnigsten Plätzen in Ihrem Garten Schmetterlingsflieder pflanzen. Achten Sie darauf, den Sommerflieder nicht im Schatten eines Nachbarstrauches oder Baumes zu pflanzen, da er sonst nur wenig Blütenrispen entwickelt.

Der perfekte Zeitpunkt zum Pflanzen eines Buddlejas ist das Frühjahr. So hat er mehrere Monate Zeit, um sich am Standort zu verwurzeln. Für eine gute Entwicklung der Pflanze sollte der Boden durchlässig, fruchtbar und mäßig feucht sein. Bei sandigem Boden hilft eine Zugabe von Kompost, um die Erde anzureichern. Undurchlässiger, schwerer Boden profitiert von beigemischtem Kies oder grobem Sand.

Hat der Schmetterlingsflieder beim Pflanzen genügend Platz – oder gar eine Solitärstellung, z. B. auf einer Wiese, kann er optimal wachsen und viele Blütenrispen entwickeln. Als Faustregel gilt: Je größer der Schmetterlingsstrauch wird, desto mehr Platz benötigt er. Bei den meisten Flieder-Sorten reichen 1,50 Meter Abstand.

Alternativ zum Beet können Sie auch Ihre Terrasse mit einem Sommerflieder (bevorzugt Zwergflieder-Sorten) im Kübel begrünen. Wenn Sie Ihren Schmetterlingsflieder im Kübel anpflanzen, sollten Sie jedoch auf ausreichend Wasserversorgung achten und eine Drainageschicht mit Kies am Boden einrichten. Zwar sind einige trockene Tage kein Problem, danach sollten Sie jedoch wieder gießen. Im Vergleich zu einem Schmetterlingsstrauch im Beet sollten Kübelpflanzen zusätzlich alle zwei Wochen gedüngt werden.

Schmetterling auf Schmetterlingsflieder (auch: Sommerflieder, Buddleja davidii)
Schmetterlinge, hier das Pfauenauge, suchen den Sommerflieder dank seines Nektarangebots gern auf.
© Adobe Stock / hlaine larkin

Wie Sommerflieder schneiden und pflegen?

Die wichtigste Pflegemaßnahme Ihres Schmetterlingsbuschs ist der Schnitt – und das regelmäßig über das Jahr verteilt. Der erste Rückschnitt erfolgt gleich im Frühjahr, damit die Pflanze kräftig austreibt. Er blüht nämlich nur an den neuen Trieben. Schneiden Sie daher schon ab Februar das gesamte Holz bis auf etwa vier Augen (Pflanzknospen) zurück. Und keine Angst: Bis zur Blütezeit im Sommer wird der Strauch wieder üppignachgewachsen sein und etliche neue Triebe haben. Aber auch während der Blüte sollten Sie immer wieder mal zur Schere greifen und verwelkte Blütenrispen entfernen. Damit fördern Sie eine volle Nachblüte an Ihrem Strauch. Auch wenn der Sommerflieder genügsam ist, einmal pro Jahr können Sie ihn mit frischem Kompost vor dem Austrieb im März düngen.

Schädlinge oder Krankheiten sind beim Schmetterlingsstrauch selten. Jedoch können Rote Spinnmilben durch trockene Lagen angezogen werden. Sie erkennen einen Befall durch helle oder silbrige Pünktchen auf den Blättern des Buddlejas. Auch Mehltau (weißer Belag auf den Blättern) kann vorkommen, wenn sich hohe Temperaturen und kühle Luftfeuchtigkeit abwechseln.

Lässt sich Sommerflieder überwintern?

Steht Ihr Sommerflieder im Garten, benötigt er in den ersten drei Jahren einen Frostschutz aus Reisig oder Laub. Auch Bodendecker können als natürlicher Frostschutz um den Flieder gepflanzt werden. Ab dem zweiten Jahr lohnt sich ein Rückschnitt auf Kniehöhe im Februar. Bei älteren Pflanzen schadet es nicht, wenn der oberirdische Teil im Winter erfriert, da der Schmetterlingsstrauch in der Regel aus den Wurzeln neu austreibt.

Ist Sommerflieder giftig?

Schmetterlingsflieder ist giftig – aber nur sehr schwach. Daher müssen Sie keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen - etwa beim Schnitt - beachten. Sie brauchen auch keine Handschuhe zu tragen. Kinder und Tiere sollten dennoch keine Pflanzenreste zu sich nehmen. Der Verzehr von Samen und Blättern kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Der Sommerflieder: Exot mit invasivem Charakter

Der schön blühende, jedoch nichtheimische, Sommerflieder wird zurzeit als invasiv eingestuft und ist aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll, da er nur wenigen Insekten eine Nahrungsgrundlage bietet. Wer seinen Garten möglichst vielen Tierarten öffnen will, sorgt für eine ausgewogene Pflanzenwahl, wie z.B. bei einem naturnahen Garten mit vorwiegend heimischen Pflanzen. Alternativ können Sie auch Schwarzen Holunder (Sambucus nigra), Duftjasmin (Philadelphus erectus), Feuerdorn (Pyracantha coccinea) oder Schlehen (Prunus spinosa) pflanzen.

Wie lässt sich Sommerflieder vermehren?

Sie bekommen einfach nicht genug vom duftenden und schnellwachsenden Schmetterlingsstrauch? Dann können Sie ihn ganz einfach über Stecklinge vermehren und zu neuen Pflanzen heranziehen. Die im Handel erhältlichen Sorten lassen sich auf vegetativem Weg durch Stecklinge vergleichsweise einfach vermehren.

Der richtige Zeitpunkt für die Stecklings-Vermehrung ist im späten Frühjahr bzw. Frühsommer, da sich die Triebspitzen dann besonders einfach bewurzeln lassen. Doch auch im Herbst kann eine Vermehrung des Schmetterlingsstrauchs durch Steckreiser gelingen. Lediglich der Hochsommer birgt ein Risiko für die Jungpflanzen, da sie bei hohen Temperaturen schlechter bewurzeln. Und so geht's:

Schneiden Sie einige kräftige und blütenlose Triebspitzen von der Mutterpflanze ab. Die Triebe sollten nicht zu jung, aber auch noch nicht verholzt sein. Knipsen Sie anschließend die unteren Blattpaare jeweils ab, sodass nur noch zwei bis drei Blätter an der Spitze übrig bleiben. Die einzelnen Stecklinge sollten ca. eine Handfläche lang (ca. 10 - 15 cm) sein.

Tipp: Kürzen Sie die vorhandenen Blätter ca. um die Hälfte, um die Verdunstungsfläche der Blätter und somit den Energieverbrauch der Pflanze zu reduzieren.

Nun können Sie die einzelnen Stecklinge in Töpfe mit Anzuchterde setzen und mit Wasser ausreichend angießen. Damit aus Ihren Stecklingen zarte Jungpflanzen heranwachsen und kräftige Wurzeln bilden können, sollten Sie auf eine gleichmäßig befeuchtete Erde achten.

Tipp: Die Stecklinge bevorzugen ein feuchtwarmes Mikroklima. Hierfür können Sie sich mit 2 dünnen Stöcken und einer Plastiktüte behelfen, die Sie im Handumdrehen in ein Gewächshaus verwandeln - einfach pro Topf 2-3 Stöcke in die Erde stecken und die Plastiktüte darüber stülpen.

Während der Bewurzelungsphase (das dauert einige Wochen) stehen Ihre Stecklinge am besten an einem hellen Standort ohne direkte Sonne. Besprühen Sie die Jungpflanzen regelmäßig mit Wasser. Sobald sich bei den Stecklingen die ersten frischen Triebe zeigen, können Sie die Folie entfernen. Ist noch etwas mehr Zeit verstrichen, können Sie die Jungpflanzen ins Beet oder in einen größeren Topf pflanzen.

Schmetterlingsstrauch aus Samen ziehen – so geht‘s

• Säen Sie die Samen von Februar bis März in Saatschalen mit angefeuchteter Aussaaterde aus.
• Bedecken Sie die Aussaat nur dünn mit Erde.
• Danach die Schalen hell bei 20 bis 25°C aufstellen.
• Nach 7 bis 14 Tagen sollten sich die ersten Keimlinge zeigen.
• Sobald es draußen nicht mehr friert, können die Jungpflanzen mit einem Abstand von einem Meter zueinander in den Garten gepflanzt werden.

SCHÖNER WOHNEN-Tipp zu Sommerflieder

Herkömmlicher Sommerflieder ist Ihnen zu groß im Garten oder Sie besitzen nur einen Balkon? Dann könnte der Buddleja-Davidii-Hybrid "Summer Bird" für Sie interessant sein. Es handelt sich um eine Zwergvariante, die lediglich 60 bis 80 cm groß wird und sich daher ideal als Balkon- oder Kübelpflanze eignet. Zusätzlich verbreitet der Zwerg-Sommerflieder einen Duft wie von echtem Flieder. Andere Alternative zum klassischen Sommerflieder ist der Hängende Sommerflieder (Buddleja alternifolia) – auch Wechselblättriger Sommerflieder genannt. Seine Äste sind überhängend und wirken so noch üppiger mit ihrer Vielzahl an Blüten.

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