Shadowgrounds

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Test

Dass sich der Mensch angriffslustigen Außerirdischen erwehren muss, ist kein sonderlich originelles Szenario. Trotzdem macht dieses Action-Spiel Spaß.

Shadowgrounds Ich werde euch so was von in den Arsch treten!" Das sagt Wesley Tyler und der hat allen Grund dazu. Eigentlich ist der junge Mann Mechaniker. Doch neuerdings muss er sich als ballerfreudiger Soldat verdingen - beim Shooter Shadowgrounds, der im Jahr 2096 spielt. Die Menschheit hat den Jupitermond Ganymed bewohnbar gemacht und die Bürger fühlen sich dort pudelwohl.

Als Tyler eines Tages ein Kraftwerk in der Stadt New Atlantis inspizieren soll, ändert sich sein Leben schlagartig. Denn offensichtlich haben Außerirdische vor, den Homo sapiens auf die Senkel zu gehen. Was das für Sie heißt? Sie dürfen in den nächsten elf Levels und rund zehn bis zwölf Stunden hunderte von Monstern und mechanischen Wesen ins Jenseits befördern und zerstören. Wie in einem Arcade-Shooter alter Schule: schnörkellos, aus der Vogelperspektive, mit dicken Wummen und vier Boss-Kämpfen.

Gruseliger Beginn

"Wird Zeit, die Wände neu zu streichen ... ich mag Rot!" "Wird Zeit, die Wände neu zu streichen ... ich mag Rot!" Nachdem Sie einen von drei Schwierigkeitsgraden gewählt haben, geht‘s erst ruhig los. Sie streifen, nur mit einer Taschenlampe "bewaffnet", durch düstere Kraftwerkgänge und es wird sehr schön langsam schaurige Spannung aufgebaut. Dazu trägt einerseits die Musik bei, die sich situationsabhängig ändert. Andererseits entdecken Sie Hinweise, dass etwas nicht stimmt: Aufzeichnungen von offenbar verschwundenen Angestellten etwa und kurze Zeit später sogar eine Leiche.

Tauchen dann die ersten spinnenähnlichen Kreaturen auf, sollten Sie möglichst bereits eine Pistole gefunden haben, um sich der Krabbler zu erwehren. Ohnehin erweisen sich die zehn Waffen als ein tragendes Element in Shadowgrounds. Knarren lassen sich durch Upgrades verbessern, die getötete Feinde hin und wieder fallen lassen. Während sich größere Magazine oder schnellere Ladezeiten noch als relativ unspektakulär erweisen, sind einige sekundäre Feuermodi taktisch sehr interessant.

So ist es möglich, eine Minigun auch als stationäres Geschütz in einem Gang zu platzieren. Mit dem Flammenwerfer dürfen Sie Sprit auf dem Boden verschütten, um so regelrecht Feuerfallen zu anzulegen. Und der Granatwerfer verströmt bei Bedarf sogar Giftgas. Weil Munition in Shadowgrounds ebenso knapp ist wie Health-Packs, sollten Sie übrigens jeden Winkel absuchen, sonst ist Ihr virtuelles Dasein eventuell schnell Vergangenheit.

Das kann um so ärgerlicher sein, weil Sie nicht frei speichern dürfen. Die Software legt automatisch Spielstände an, wobei die finnischen Entwickler zugegebenermaßen um Fairness bemüht waren. Außerdem hat Tyler mehrere Leben. Während der Kämpfe können Sie den Recken übrigens auch mal mit einer flinken Hechtrolle aus der Bredouille befördern.

Wo geht‘s lang?

"Ein Glück, dass ich nachher nicht aufwischen muss!" "Ein Glück, dass ich nachher nicht aufwischen muss!" Orientierung ist bei Shadowgrounds kein Problem. Ein Radar am oberen rechten Bildschirmrand zeigt, wo Sie als nächstes hin müssen und die einblendbare Karte, wo Ihre Spielfigur bereits war. Tyler repariert unter anderem Maschinen, rettet Zivilisten und findet Schlüsselkarten. Das Sciencefiction-Abenteuer führt Sie durch zahlreiche düstere Gebäude, Minenschächte, an die Mondoberfläche und gegen Ende sogar ins Mutterschiff der Außerirdischen. Die Rätsel sind dabei eher dünn gesät.

Bildergalerie: Shadowgrounds
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[MPB] "Manche nennen es das größte Tischfeuerwerk der Welt!" "Manche nennen es das größte Tischfeuerwerk der Welt!" Wenn es nicht gerade darum geht, irgendwo mal das richtige Schalterchen zu drücken, ist es das höchste der Gefühle, sich den Kopf über ein defektes Stromkabel zerbrechen zu müssen. Aber das ist schon in Ordnung, schließlich geht es in erster Linie darum, die bösen Aliens möglichst hübsch um die Ecke zu bringen. Bei den Spezialeffekten hat das Spiel seine grafischen Stärken.

Die nukleare Explosion nach einem Treffer mit dem Raketenwerfer beispielsweise, bei dem das halbe Inventar, Glasscheiben und diverse Alien-Körperteile durch die Gegend fliegen, erfreut Action-Herzen. Licht- und Schatteneffekte sorgen zudem für Atmosphäre. Schade, dass triste Umgebungstexturen, nicht ganz flüssige Animationen und optisch zweitklassige Zwischensequenzen den Gesamteindruck trüben. Punkten kann Shadowgrounds dagegen beim Sound.

Nicht nur das Wummern der Waffen, die spannungsfördernde Musik und allerlei gruselige Geräusche überzeugen, auch die Sprachausgabe ist klasse. Kein Wunder, haben die Macher doch unter anderem die deutsche Stimme von Angelina Jolie für die Synchronisierung gewonnen. Held Tyler verballert übrigens über 60 reichlich sarkastische Sprüche, wenn mal wieder eine Lawine außerirdischer Ekelviecher auf ihn zurollt oder er eine neue Waffe findet. Und weil er oft auch von Nichtspielercharakteren begleitet wird, ist es wohltuend, dass die Dialoge prima rüberkommen. Ach ja, ein paar Gegnerarten mehr und eine weniger störrische Steuerung hätten uns übrigens ebenfalls gefreut ...

Mehr Spieler, mehr Spaß

Als nettes Extra bietet Shadowgrounds den kooperativen Mehrspielermodus. Allerdings müssen Sie sich mit vier Gamepads um einen PC drängen, Netzwerk- und Internetunterstützung fehlen. Trotzdem macht es Laune, den fiesen Außerirdischen gemeinsam - und so würde es Tyler ausdrücken - in die Ärsche zu treten.

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