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Berlusconi-Erbe: Familie wirft seine Freundin aus der Villa – dennoch bleibt ihr wohl üppiger Nachlass

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Silvio Berlusconi und seine Freundin Marta Fascina im Oktober 2022. Die beiden waren seit 2020 ein Paar.
Silvio Berlusconi und seine Freundin Marta Fascina im Oktober 2022. Die beiden waren seit 2020 ein Paar. © IMAGO/Maurizio Brambatti

Das Erbe von Silvio Berlusconi will verteilt werden. Nun wirft die Familie offenbar seine letzte Freundin aus der Familien-Residenz.

Mailand – Am 12. Juni starb Italiens Polit-Legende Silvio Berlusconi im Alter von 86 Jahren. Doch auch nach seinem Tod bleibt der Ex-Regierungschef und Medien-Mogul in den Schlagzeilen Italiens. Silvio überließ nicht gerne etwas dem Zufall – plante etwa auch sein eigenes Grab. Und auch sein Erbe hat Berlusconi genau geplant. Dennoch landet der Nachlass nun in der Presse.

Denn die Familie Berlusconi hat offenbar Silvios letzte Freundin Marta Fascina – ebenfalls Abgeordnete der Forza Italia – gebeten, die Villa der Berlusconis nahe Mailand zu verlassen. Innerhalb von drei Monaten müsse Marta, die seit 2020 mit Silvio Berlusconi liiert war, die Villa San Martino verlassen, berichtet die Repubblica.

Berlusconis Erbe wird verteilt: Familie wirft Freundin aus der Villa

Der Brauch sieht in Italien sechs Monate für Ehepartner, drei für andere Angehörige vor, heißt es weiter. Insofern liegt die Familie Berlusconi an der Unterschwelle des gepflegten Umgangs. Mit Marta muss offenbar auch deren gesamte Familie das Anwesen verlassen. Sie steht der 33-Jährigen demnach in der aktuell schweren Zeit bei und lebt ebenfalls in der Villa in Arcore nahe Monza.

Marta Fascina während des Staatsbegräbnisses von Silvio Berlusconi.
Marta Fascina während des Staatsbegräbnisses von Silvio Berlusconi. © IMAGO/Mairo Cinquetti

Bei dem Anwesen des ehemaligen Premiers handelt es sich um einen Palast aus dem 18. Jahrhundert. Berlusconi liebte das Anwesen und verbrachte die letzten Monate seines Lebens dort gemeinsam mit Marta Fascina. Nun wollen Silvios Nachkommen die Villa offenbar komplett für sich haben.

Berlusconi-Erbe: Unruhige Zeiten für Freundin – trotz Mega-Nachlass

„Die Kinder wollen eindeutig ihren eigenen Raum und respektieren gleichzeitig die Wünsche des Cavaliere“, kommentiert ein hochrangiger Funktionär der Forza Italia die Vorgänge. Auch in der Partei droht Marta, die trotz ihrer Abgeordnetentätigkeit Rom wenig besucht haben soll, nach dem Tod ihres Freundes offenbar nichts Gutes. „In der Partei sollte es Marta nicht wundern, wenn sie ein Klima vorfindet, das nicht gerade auf Zusammenarbeit ausgerichtet ist“, zitiert die Repubblica den Funktionär weiter.

Das Vermögen von Berlusconi, das er auf verschiedenen Wegen erwirtschaftete, soll laut Forbes noch 2023 6,8 Milliarden US-Dollar betragen haben. Aus den Aussagen leitet das Blatt ab, dass die Kinder Berlusconis offenbar nicht vorhaben, das Testament Berlusconis anzufechten. Dem Bericht aus Italien zufolge gäbe es dazu offenbar durchaus Anlass. So soll etwa eine letzte Änderung des Testaments auf ungewöhnlichen Wegen vonstattengegangen sein – zum Vorteil der Lebensgefährtin Marta.

Demnach stehen Marta Fascina nun ganze 100 Millionen aus Berlusconis Erbe zu. Die Familie will dies offenbar nicht anfechten, wenn, ja wenn, Marta sich respektvoll der Familie gegenüber zeigt und keine zu hohen Forderungen stelle, schlussfolgert die Repubblica. Unbestätigten Gerüchten zufolge denke man aber auch über eine Kürzung des Fascina-Erbes nach. (rjs)

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