Alice Gabathuler / Krawallnacht – Kilians Geschichte

Kilian hat einen Traumberuf, er will Polymechaniker werden, darum lernt er jetzt für die Schule, seine Noten müssen einfach besser werden. Kilians Vater ist immer schon schnell brutal geworden und nun sind er und Kilians Bruder Simon schlimme, aggressive Typen geworden. Als Vater vor einem Jahr seine Arbeitsstelle verlor, ausgerechnet an einen Ausländer, wurde alles noch schlimmer und Mutters Augen sind oft rot vom Weinen. Jetzt planen Simon und sein Vater einen Schlag gegen das System, sie sind voller Hass, weil ihr Fussballfanclub schlecht dasteht und sie Stadionverbot erhalten haben. Kilian will so nicht mehr leben, er hat definitiv begriffen, dass Gewalt nur etwas für absolute Loser ist und niemals ein Weg sein kann. Kilian hat nun sogar einen echten Freund, ausgerechnet den Streber Linus mit türkischen Wurzeln von seiner Mutter her. Aber Linus ist wahrhaft ein toller Typ, er gibt Kilian Nachhilfe und mit Linus kann man wirklich spannende Gespräche führen. Daheim erzählt Kilian nicht von Linus, sein Vater und Bruder würden nur über den Kanaken schimpfen. Linus hat für einmal auch eine Bitte an Kilian, er möchte zu einem ersten Date mit einem Mädchen gehen, welches er bislang nur aus dem Netz kennt. Nun will er sich mit Alina in Luzern treffen und bittet Kilian, mit ihm dorthin zu fahren, für den Fall, dass das Date eine Verarsche sein könnte oder eine Falle. Kilian fährt also mit und wie er sicher ist, Alina ist echt und hat Linus gefunden, zieht er sich zurück, um in der Stadt etwas zu flanieren, eventuell wird er auch früher heimfahren. Doch da meldet die SBB App Zugausfälle in Luzern und es gibt üble Nachrichten von Gewaltausschreitungen in der ganzen Stadt. Verflixt noch mal, an den Fussballmatch hat Kilian nicht mehr gedacht, er versucht, Linus zu warnen. Als Kilian nach einem Ausweg aus der Stadt sucht, trifft er ausgerechnet auf Linus und Alina. Linus ist in Not, er liegt am Boden und wird übel zugerichtet, Kilian schreit den Namen seines Bruders durch die Nacht, der Schlägertrupp zieht ab, reisst Kilian noch mit sich, doch er kann entkommen, flieht und irrt völlig verzweifelt durch die Strassen, es herrscht Chaos. Kilian ist total schockiert, er sah seinen Freund am Boden in einer Blutlache unter seinem Kopf, er muss Linus suchen. Schliesslich findet Kilian im Spital Alina, diese hört ihm zu, tröstet ihn gar, auch wenn sie nicht weiss, ob sie ihm trauen soll. Linus ist übel verletzt, doch in besten Händen. Kilian hat Angst und er weiss, was er nun tun muss, ist verdammt heftig, aber Kilian will seinem Freund wieder in die Augen sehen können und er will die Wahrheit, Gerechtigkeit und garantiert keine Gewalt mehr in seinem Leben akzeptieren.

Fazit: Eine klare Ansage gegen Gewalt!
Alice Gabathuler kennt die Jugendszene, sie kann schreiben für die Teens und über deren Leben, stimmig, im richtigen Slang und mit einer spannungsgeladenen Story zeigt sie ohne jegliches nervtötende Moralisieren doch ganz klar einer Haltung, einer Botschaft, die ankommt, da bin ich mir sicher. Krawallnacht ist in zwei Teilen erschienen, hier aus Kilians Perspektive, im anderen Band aus der Sicht Alinas. Ich finde es absolut stark, diese beiden Blickwinkel lesen zu können sie ergänzen sich zu einem eindrücklichen Gesamtbild. Krass gute Bücher für starke Teens, die ihren Weg gehen.

Meine Wertung: 9/10

Alice Gabathuler / Krawallnacht
Kilians Geschichte
Verlag: da bux, Seiten: 60

Manuela Hofstätter

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