Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

«Christoph Mörgeli ist eine starke Persönlichkeit»

Christoph Mörgeli will sein Comeback wagen.

Die Abwahl war eine Schmach für Christoph Mörgeli (SVP). Nach 16 Jahren als Nationalrat wurde der Stäfner 2015 abgewählt und auf der SVP-Liste nach hinten durchgereicht. Die Wähler hatten den Knatsch rund um Mörgelis Medizinhistorisches Museum und den Arbeitskonflikt mit der Universität Zürich nicht goutiert. Das Zürcher Verwaltungsgericht stellte - allerdings erst nach den damaligen Nationalratswahlen - fest, dass die von der Universität ausgesprochene Kündigung zu unrecht erfolgt war.

Nun will Mörgeli, der derzeit als Journalist für die «Weltwoche» tätig ist, zurück in den Nationalrat. Das machte er am Osterwochenende im SonntagsBlick publik. Als Hauptgrund für seine Comeback-Pläne nennt der Stäfner das schlechte Abschneiden seiner Partei bei den Zürcher Kantonsratswahlen. Über 5 Prozent verlor die SVP im März. In gewohnter Manier warnt Mörgeli in einem Brief an den Kantonalvorstand der Partei, man dürfe den Parteikurs nicht jenem der grünen Wahlsieger angleichen. Die SVP müsse «deren für unsere Unabhängigkeit, Wohlfahrt und Freiheit verderbliche Politik mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen», zitiert die Zeitung Mörgeli.

Im Brief heisst es weiter: «Ich erlaube mir, auf meine politische Erfahrung, meine Linientreue, meinen Kampfgeist und meine Ausdrucksmöglichkeiten in Wort und Schrift hinzuweisen.» Dass sich der oft als SVP-Haudegen bezeichnete Mörgeli dieser Rolle durchaus bewusst ist, macht er im Brief ebenfalls deutlich. Gesundheitliche, berufliche und politische Rückschläge hätten ihn «sicher auch überlegter, bedachtsamer und abgeklärter gemacht».

Präsident freut sich

Christian Hurter, Präsident der SVP Bezirk Meilen, begrüsst die Comeback-Pläne. Mörgeli sei eine «starke Persönlichkeit» in der Partei. Sein grosses Engagement für die SVP in den letzten vier Jahren und seine vollständige berufliche Rehabilitation hätten ihn gestärkt, meint Hurter. «Insofern ist es erfreulich, dass er sich entschlossen hat, auf der Nationalratsliste zu verbleiben und seine erneute Kandidatur zu bestätigen.»

Partei entscheidet

Ob Mörgeli tatsächlich für den Nationalrat kandidieren darf, muss die SVP parteiintern klären.Es sei eine «grosse und verantwortungsvolle Aufgabe» für die Listenkommission, die richtige Mischung auf der Nationalratsliste zu finden, sagt Hurter. Das letzte Wort haben die SVP-Delegierten Ende Mai.

Mörgelis Comeback ist nicht das einzige von Politikern aus der erfolgsverwöhnten SVP-Generation. Zwar nicht mehr für Parlamentssitze, aber doch wieder in den Dienst der Partei stellen sich etwa auch Toni Brunner - als Wahlkampfleiter in St. Gallen - oder Oskar Freysinger - als Wahlkampfleiter in der Westschweiz. An der Spitze der SVP Zürich steht dafür seit neustem mit Patrick Walder ein unverbrauchter Kopf - flankiert vom SVP-Urgestein Toni Bortoluzzi.

Bezirskparteipräsident Christian Hurter begrüsst diese Taktik: «Ich bin überzeugt, dass in schwierigen Zeiten Bewährtes nicht grundsätzlich Neuem weichen soll, sondern eine gute Mischung zwischen Neuem und Bewährtem wieder zum Erfolg führen wird.»