Sommersehnsucht

Norwegen

Die Reiseroute

Manuela Fischer

Gruppen Senior Back Office

Während meiner langjährigen Karriere bei Kontiki durfte ich mehrmals im Winter in den Norden von Norwegen reisen. Die spektakuläre Natur mit ihren messerscharfen Bergspitzen, tiefen Fjorden, überraschend langen Sandstränden und die tanzenden Nordlichter am Sternenhimmel haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Mir war klar: hierhin möchte ich während der Mitternachtssonne mit meiner Familie zurückkommen und mit ihr dieses Paradies im Sommer entdecken!

Bevor ich unsere Traumreise planen konnte, musste ich unsere Teenager-Söhne noch für das Reiseziel begeistern. Ich schnappte also mein Tablet, rief ein paar Sommerimpressionen der Lofoten auf und hielt ihnen die Bilder unter die Nase. "Habt ihr Lust, hierhin mitzukommen?" – "Wow, so krass, dahin kommen wir sofort mit und nehmen Fotokamera und Drohne ins Gepäck!"

Gesagt, getan und am 13. Juli 2019 flogen wir mit dem Kontiki-Edelweiss-Charter nach Kittilä. Im Wissen, dass wir am Folgetag viele Kilometer bis nach Bodø unter die Räder nehmen mussten, fuhren wir nach der Ankunft immerhin noch bis nach Schweden und waren ein erstes Mal überrascht, wie hell es um 22 Uhr noch war.

Sind wir zu früh, die Fähre zu spät oder welche Zeit ist denn jetzt?

Abfahrt der Fähre ab Bodø war am Sonntag um 18:45 Uhr. Mindestens eine Stunde vorher dort sein und über acht Stunden Fahrt hiess für uns, sehr früh aus den Federn zu steigen. Ich wollte jeglichen Stress vermeiden, unterwegs Zeit für gemütliche Stopps an idyllischen Plätzen haben und peitschte darum meine Familie um 06:00 Uhr aus den Betten. Trotz wolkenverhangenem Himmel machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg.

Die Landschaftsbilder waren eindrücklich, liessen uns immer wieder anhalten und langsam erwachten auch die Jungs auf den Rücksitzen unseres Mietwagens. Die Schweden nehmen den Sonn- und Ruhetag in dieser Region ziemlich wörtlich. Weit und breit kein geöffnetes, herziges Café für ein Frühstück. Da half nur noch ein Einkauf von Gebäck und Mittags-Snacks im Supermarkt für eine Verpflegung unterwegs. Wegen des doch eher mässigen Wetters machten wir weniger Stopps als geplant und erreichten Bodø am späteren Nachmittag. Es blieb Zeit für einen Bummel, ein feines Glacé und einen frisch gebrauten Espresso im City Park. Als wir dann rechtzeitig am Fährhafen ankamen, war weit und breit keine Fähre in Sicht. Auch zur eigentlichen Abfahrtszeit; keine Bewegung im Hafen. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: wir haben die Zeitverschiebung von Finnland völlig vergessen und unsere Uhren tickten immer noch falsch! Wir hätten mindestens eine Stunde länger schlafen können…

Berge wie Haifischzähne, Strände wie in der Karibik und Einbahnstrassen

Wir sind im Paradies angekommen! Ich vergesse nie mehr, wie wir stundenlang über die Felsen bei Å i Lofoten geklettert sind, die überwältigende und farbenfrohe Vegetation bewundert haben und uns den Duft der Stockfischköpfe an den Holzgestellen um die Nase wehen liessen. Dank der mitgebrachten Drohne hatten wir schon aus der Ferne freie Sicht auf Reine und Hamnøy und konnten uns den schweisstreibenden Aufstieg auf den Reinebringen sparen. Diese Bergspitzen, die wie Haifischzähne in den kobaltblauen Himmel ragen… Ich bekomme noch immer Hühnerhaut bei der Erinnerung an diese Bilder.

Es geht nichts über eine gute Reisevorbereitung. Mein Mann beherrscht diese mindestens so gut wie ich und er hatte uns Sandstrände wie in der Karibik versprochen. Wir kurvten also entlang der Küstenstrasse an die Nordküste der Insel und erreichten Ytresand und Rambergstranda. Die Namen sagen alles, flachabfallende, schneeweisse Sandbuchten lagen vor unseren Füssen. Am liebsten wären wir losgerannt und hätten uns in die Wellen gestürzt. Die kühle Brise und das kalte Atlantikwasser erinnerten uns daran, dass wir doch nicht ganz bis in die Karibik gereist sind.

Auf den Lofoten sind die Wege kurz und kurvig. Abseits der Hauptroute gilt es immer wieder, atemberaubende Fjorde zu umrunden und plötzlich realisiert man, dass die Strasse nicht mehr weiterführt. Das kleine Fischerdorf Ure liegt am Ende der Welt und lud uns mit seinen wunderschönen Rorbuer zum Übernachten ein.


Spotify Playlist

Norwegische Musik

Um euch Norwegen jederzeit näher zu bringen, haben wir euch eine Musikplayliste zusammengestellt.

Viel Spass beim reinhören!

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Verschmelzung von Natur, Architektur und Design

Ganz ehrlich, haben Sie gewusst, dass es in Norwegen offizielle Landschaftsrouten gibt, an denen Künstler mit ihren Werken die Natur mit Architektur und Design kombinieren und so eine einzigartige Kulisse schaffen? Die schönsten Strassenabschnitte Norwegens wurden ergänzt mit unerwarteten Rastplätzen und aussergewöhnlichen Aussichtspunkten, um der Natur auf eine neue und überraschende Weise noch näher kommen zu können. Markus Raetz, ein Schweizer Künstler, beteiligte sich am Projekt "Skulpurenlandschaft Nordland" und schuf ein Werk, das in der Nähe von Eggum sein Zuhause hat und nur zu Fuss zu erreichen ist. Die kleine Plastik aus Eisen verändert je nach Blickwinkel ihr Aussehen. Man glaubt es nicht, wenn man nicht dort war. Mein Mann ist ein ausgesprochener Kunstliebhaber, er wollte diese Skulptur unbedingt besuchen und ich muss gestehen, ich war zutiefst beeindruckt. Keine Menschenseele weit und breit, nur dieser Kopf in der Nähe des aufbrausenden Meeres.

Der berühmteste Fussballplatz der Welt

Einer meiner Männer wollte seinen Kunsthunger stillen, die anderen beiden redeten schon wochenlang davon, in Henningsvær mit der Drohne über den Fussballplatz fliegen zu wollen. Seit eine Luftaufnahme im National Geographic veröffentlicht wurde, erhielt der äusserst pittoresk zwischen Felsen gelegene Platz viel Aufmerksamkeit. Auch der Ort ist eine Reise wert. Henningsvær liegt in einer Schärenlandschaft, verteilt auf acht Inseln und wird aufgrund seiner fotogenen Lage bei den Touristen immer beliebter.

Svolvær, das Herz der Lofoten

Natürlich durfte ein Besuch im grössten Ort der Lofoten nicht auf unserem Programm fehlen. Wir haben es genossen, durch die Strasse zu schlendern, das Treiben am Hurtigruten-Terminal zu verfolgen und uns mit einem feinen Nachtessen verwöhnen zu lassen. Unser Rorbu hatte die perfekte Lage mit freier Sicht auf Hafen, Stadt und umliegende Felsformationen.


Waffeln

"Waffeln sind das Herz der norwegischen Gemütlichkeit"

– egal ob süss oder salzig, die Norweger lieben ihre Waffeln.

Zutaten

6 grosse Eier
100 Gramm Zucker
1 Teelöffel Vanilleextrakt
200 Gramm Universalmehl
1 Teelöffel Backpulver
1/8 Teelöffel Salz
240 Gramm Sauerrahm
120 Gramm geschmolzene Butter

Zum Servieren: z.B. Schlagrahm, Butter, Marmelade, Braunkäse (Brunost)

Zubereitung

In einer grossen Rührschüssel Eier, Zucker und Vanilleextrakt mit dem Handmixer schaumig rühren. Mehl, Backpulver und Salz in den Teig rühren. Sauerrahm und geschmolzene Butter unterrühren, bis der Teig glatt ist.

Mindestens 20 Minuten ruhen lassen. Waffeleisen vorheizen und einfetten(entweder mit geschmolzener Butter bepinseln oder mit Backspray einsprühen).

Eine Schöpfkelle Teig auf das Waffeleisen geben, zuklappen und hellbraun backen. Mit Butter und Braunkäse (Brunost) oder Schlagrahm und Marmelade servieren.

Manuela Fischer

Wir sind alle nicht die grössten Liebhaber von Fisch oder Meeresfrüchten. Viel lieber naschen wir Süssigkeiten. Darum sind wir ganz happy, dass die Norweger auch eine süsse Seite haben. So haben wir unterwegs den einen oder anderen Stopp bei einem Café eingelegt, um diese Zwischenverpflegung zu kosten. Am liebsten mit selbstgemachter Marmelade und viel Schlagrahm… herrlich!


Auch die Vesterålen haben ihren Reiz

Normalerweise kann man froh sein, wenn jemand im privaten Umfeld die Lofoten kennt. Wenn man dann erzählt, man habe die Vesterålen besucht, erntet man nur fragende Blicke. Sie haben sicher nicht gewusst, dass der längste Sandstrand Norwegens genau hier liegt, bei Bleik an der Nordwestküste der Insel Andøya. Ausserdem überbieten sich die Rastplätze in ihrer Einzigartigkeit und überraschen immer wieder aufs Neue. Unser Tagesziel war Andenes am nördlichsten Zipfel der Inselgruppe. Hier wollten wir am nächsten Tag die Fähre nach Gryllefjord auf der Insel Senja erreichen. Weil man diese nicht reservieren konnte und das Boarding nach dem Prinzip "first come first serve" funktioniert, mussten wir unser Auto bereits am Abend in die Reihe stellen. Der Rückweg zum Hotel wurde zum Erlebnis. Unterwegs wurden wir von unzähligen Seeschwalben angegriffen, die lautstark und mit Sturzflügen in unsere Richtung ihre Nester verteidigten.


Kontiki-Tipp

Café Bringen

Tipp von Michelle Vetterli,
Kontiki-Kunde

Das herzige Café ist definitiv einen Besuch wert. Wärmen Sie sich mit heisser Schokolade oder einem Kaffee auf und geniessen Sie einen leckeren Kuchen dazu. Nach der Stärkung haben Sie bestimmt wieder genügend Energie, die Dekoartikel in der kleinen Gaststube zu ewundern - vielleicht entdecken Sie ja ein REisemitbringesl für die Daheimgebliebenen? Bitte beachten Sie, dass das Café je nach Wochentag bereits um 15.00 oder 16.00 Uhr schliesst.

Tippnummer: 2362


Senja, die unbekannte kleine Schwester der Lofoten

Vor einiger Zeit erzählte mir eine Norwegerin, dass man im Sommer unbedingt auch Senja besuchen soll. Es ist die zweitgrösste Insel des Landes und steht zu Unrecht im Schatten der Lofoten. Hier fanden wir sämtliche Landschaftsformen, welche uns während den vorherigen Tagen begeistert hatten, auf kleinstem Raum wieder. Kreideweisser Korallensand, glasklares Wasser, steil aufragende Felsformationen und… die Mitternachtssonne! Auf vielseitigen Wunsch meiner Familie gönnten wir uns eine Unterkunft am schönsten Ende der Welt mit freier Sicht aufs Meer und die nicht untergehende Sonne. Diese Stunden auf den Felsen inmitten der orange-rot gefärbten Schärenlandschaft bleiben für immer in meinem Herzen.

Rückreise wider Willen

Bekanntlich hat alles ein Ende, auch die schönste Reise. Auf dem Weg zum Flughafen machten wir einen letzten Halt am Malangenfjord, wo ein hübsches Rorbu direkt am Wasser auf uns wartete. Die Rückfahrt am Folgetag führte uns durch unendliche Weiten mit Birkenwäldern, Flussläufen und kleinen Seen. Diese durften wir dann noch aus der Vogelperspektive bewundern, als unsere Edelweiss-Maschine eine Ehrenrunde zum Abschied drehte.

Für mich war schon im Flugzeug klar, dass ich meiner Familie das nächste Mal Nordnorwegen im Winter zeigen möchte.

Manuela Fischer

Träumen Sie mit uns von einer der schönsten Region Europas

Sie reiste im Sommer 2019 gemeinsam mit ihrem Mann und den Zwillingen Robin und Severin auf die Lofoten. Die beiden Jungs hatten ihre Drohne dabei und schossen wunderbares Film und Bildmaterial von der spektakulären Inselwelt.

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