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Kein Unterhalt mehr: Frauen verklagen Berlusconi-Erben

Silvio Berlusconi zahlte Jahrzehnte Unterhalt an 20 Frauen. Seine Erben haben die Zahlungen eingestellt. Jetzt klagen mehrere Frauen dagegen.

Newsdesk Heute
Kein Unterhalt mehr: Frauen verklagen Berlusconi-Erben
Barbara Berlusconi, Marina Berlusconi, Luigi Berlusconi und Marta Fascina
REUTERS

Seit elf Jahren soll Italiens Ex-Premierminister Silvio Berlusconi an 20 Frauen großzügige Unterhaltszahlungen gezahlt haben. Nach dem Tod des Milliardärs im Juni 2023 hatten seine Erben die Zahlungen eingestellt. Einige der betroffen Frauen wehren sich nun gegen diese Entscheidung und wollen die Berlusconi-Erben verklagen.

Der verstorbene Ministerpräsident hat sich die Unterstützungsleistungen einiges kosten lassen. Monatlich bekamen die Frauen 2.500 Euro, berichtet die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Serra". Insgesamt sollen die Zuwendungen elf Millionen Euro gekostet haben. Der Unterhalt wurde als "Ausgleich für erlittene Rufschädigungen" gezahlt, den Teilnehmerinnen von exzessiven Partys in der Villa Berlusconis erlitten hatten. Außerdem wurden einigen Frauen auch die Miete gezahlt oder das Recht gewährt, in Immobilien des Milliardärs zu leben.

Alessandra Sorcinelli war eine der Zeuginnen in der "Ruby"-Affäre um Silvio Berlusconi wegen des Verdachts auf Förderung der Prostitution Minderjähriger.
Alessandra Sorcinelli war eine der Zeuginnen in der "Ruby"-Affäre um Silvio Berlusconi wegen des Verdachts auf Förderung der Prostitution Minderjähriger.
DANIELE MASCOLO / EPA / picturedesk.com

Berlusconis Kinder hatten auch die Miet- und Nutzungsvereinbarungen für eine Reihe von Immobilien gekündigt, in denen mehrere Frauen auf Kosten des Medien-Milliardärs wohnten. Auch Alessandra Sorcinelli und Barbara Guerra erhielten vor Kurzem die Aufforderung, ihre Mailänder Wohnungen zu verlassen. Die Erben von Berlusconi wollten den Mietvertrag nicht verlängern, hieß es als Begründung. 

Eine Entscheidung, die von den Betroffenen so nicht akzeptiert wird, sie wehren sich. Ihre Wohnungen seien "Geschenke Berlusconis" gewesen und "Teil der Entschädigungsvereinbarung nach einer langen Bekanntschaft", erklärte die in der italienischen Öffentlichkeit bekannte Sorcinelli.

Betroffene legen Tonbänder vor

Barbara Guerra will sich mithilfe einer Audioaufnahme nun den Rauswurf aus ihrem Haus abwenden. In dem nun veröffentlichten Mitschnitt, der ein Gespräch zwischen Guerra und Berluscioni im Jahr 2015 wiedergibt, erklärt der verstorbene Politiker, das Haus auf ihren Namen überschreiben zu wollen, sobal ein gegen ihn laufender Prozess abgeschlossen sei. Mit dem Rauswurf würden die Erben nun gegen den Willen Berlusconis handeln, lautet der Vorwurf.

Unterhaltszahlungen als Schweigegelder?

Mit seinen berüchtigten "Bunga-Bunga-Sexpartys" hatte Berlusconi regelmäßig für Aufsehen gesorgt. Die Mailänder Staatsanwaltschaft wertete die Unterhaltszahlungen in der Vergangenheit als Schweigegelder, die der Unternehmer an Zeuginnen in zahlreichen Verfahren ihn gezahlt haben soll. Berlusconi hatte diesen Vorwurf bis zuletzt bestritten.

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    Wiener Linien / Manfred Helmer
    red
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