Deutschland meldet sich krank – und ITler gehen zur Arbeit

Im Jahr 2023 lag die Zahl der Krankheitsausfälle erneut auf Rekordstand, hat die Krankenkasse DAK Gesundheit ermittelt. Die große Ausnahme sind IT-Jobs.

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(Bild: Subbotina Anna/Shutterstock.com)

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Der Krankenstand bei Beschäftigten in der Informatik und Kommunikationstechnologie lag 2023 deutlich niedriger als in anderen Berufsgruppen, wie aus einer Erhebung der Krankenkasse DAK Gesundheit hervorgeht. Im berufsübergreifenden Schnitt fehlten Beschäftigte vergangenes Jahr 20 Tage im Job, wie die Kasse anhand eigener Versichertendaten ermittelte. IT-Jobs seien mit nur 13,4 Tagen deutlicher Ausreißer nach unten gewesen.

Der allgemeine Krankenstand habe abermals die Rekordhöhe von 5,5 Prozent erreichte wie bereits 2022. Das bedeutet laut DAK, dass an jedem Tag des Jahres 2023 im Durchschnitt 55 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben waren. Auf einzelne Berufsgruppen heruntergebrochen, erreichte die IT mit 3,7 Prozent den niedrigsten Wert von allen. Spitzenreiter seien die Altenpflege und Kinderbetreuung mit 7,4 Prozent. In den Jahren zuvor hatte der durchschnittliche Krankenstand aller Berufsgruppen jeweils im Bereich von 4 Prozent gelegen.

Auch im Jahr 2022 erreichten IT-Jobs mit 3,5 Prozent den kleinsten Wert aller Berufsgruppen, wie die DAK Gesundheit auf Anfrage der iX-Redaktion erklärte. Die Zahl sei aber ein deutlicher Anstieg zum Jahr 2021 gewesen, als die IT noch bei 2,3 Prozent lag. Der Anstieg könnte zum Teil am elektronischen Meldeverfahren liegen, das zu Beginn des Jahres 2022 eingeführt wurde und sich mittlerweile etabliert hat, erklärt die Krankenkasse. "Die eAU sorgt dafür, dass Krankmeldung automatisch von der Arztpraxis an uns übermittelt werden und sich die Dunkelziffer insbesondere bei den Kurzzeit-Fällen drastisch verkleinert", sagte DAK-Chef Andreas Storm. Das treffe auch für die IT-Branche zu.

Ursache für die vielen Krankheitsfälle im vergangenen Jahr seien vor allem Erkältungskrankheiten gewesen. Zudem habe es einen Anstieg bei psychischen Erkrankungen gegeben. Auch Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen sorgten für viele Fehltage. Was genau IT-Jobs jetzt so viel gesundheitsfreundlicher als andere Berufe macht, war nicht Gegenstand der Erhebung der DAK Gesundheit. Ein möglicher Grund könnte die höhere Homeoffice-Quote als in anderen Jobs sein, die persönliche Kontakte und damit auch Ansteckungsrisiken bei Infekten verringert.

(axk)