Hersteller verspricht Kosten von einem Euro pro 100 Kilometer

Läuft länger: CityEL jetzt mit Lithium-Akku

Er ist nicht Schnellste, aber unter den Elektroautos der Methusalem: der Ein-Mann-Wagen namens CityEL. Jetzt können die Fahrzeuge mit einem Lithium-Akku ausgerüstet werden, der für 80.000 km gut ist

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Von
  • gh

Aub, 12. September 2008 – Die Elektroautos kommen und ein kleiner Stromer kann darüber nur müde lächeln: Klar: Den Tesla Roadster gibt es schon zu kaufen, der Elektro-Smart dreht seine Runden in London und geht bald auch in Berlin auf Erprobungsfahrt. Allerdings gibt es da einen, der bereits seit über zehn Jahren elektrisch unterwegs ist: Der Ein-Mann-Wagen namens CityEL. Und jetzt können die kleinen Fahrzeuge für das städtische Revier sogar mit einem Lithium-Eisenphosphat-Akku ausgerüstet werden.

Von Dänemark nach Deutschland

Manch einer verwechselt ihn mit dem seeligen Elektrowagen Hotzenblitz, aber die ersten CityEL kamen seit 1987 noch unter dem Namen MiniEl aus Dänemark. 1991 wurde die Produktion von einem bayerischen Investor übernommen, seitdem entstehen die Wagen bei Citycom in Deutschland. Da inzwischen über 6000 Fahrzeuge unters Volk gebracht wurden, ist es laut Hersteller das meistverkaufte Elektroauto Europas.

Weiter mit 3590 Euro

Bisher war der aktuelle CityEL ausschließlich mit Blei-Vlies-Akkus unterwegs, die ihn 50 bis 70 Kilometer weit trugen. Die Lebensdauer der Blei-Speicher liegt jedoch nur bei 10.000 Kilometer. Jetzt kann der Käufer stattdessen auch eine Version mit Lithium-Eisenphosphat-Akku beziehen. Damit steigt die Reichweite des CityEL auf 130 Kilometer und insgesamt hält der Akku 80.000 Kilometer durch. Allerdings lässt sich Citycom den potenten Speicher gut bezahlen: 3590 Euro werden fällig. Diese Kosten relativieren sich freilich angesichts der achtfachen Lebensdauer des Akkus, die auch einen Akkuwechsel zum höchst seltenen Vergnügen macht.

Günstiger Unterhalt

Der CityEL kostet in seiner Grundversion 8500 Euro – zusammen mit Lithium-Speicher werden also mindestens 12.090 Euro fällig. Wer diese Summe für einen Einsitzer aufbringen mag, kann danach richtig sparen. Laut Citycom reicht ein Euro oder umgerechnet 0,4 Liter Benzin, um 100 Kilometer weit zu kommen. Die ersten fünf Jahre ist der Wagen steuerfrei unterwegs, ab dem sechsten Jahr wandern schlanke 11,25 Euro per annum an den Fiskus. Und in der Version mit 45 km/h ist er sogar eine Alternative zu Moped oder Roller, ihn dürfen auch Jugendliche ab 16 Jahren fahren. Ansonsten ist je nach Modell bei maximal 63 km/h Schluss, für die Stadt reicht das allemal. (imp)