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Starporträt Fler

Fler hat keine Angst, sich Feinde zu machen und rechnet heute mit allem und jedem ab. Dabei wird man das Gefühl nicht los, er fühle sich nur missverstanden

Steckbrief

  • Vorname Patrick
  • Name Losensky
  • geboren 03.04.1982, Berlin / Deutschland
  • Sternzeichen Widder
  • Jahre 42
  • Grösse 185 cm

Biografie von Fler

Patrick Losensky, besser bekannt als Gangsta-Rapper Fler, macht gerne Mal Schlagzeilen, gerät für seine frauen- und homosexuellenfeindlichen Texte in die Kritik, schreckt auch vor Gewalt nicht zurück und hat keine Angst, sich Feinde zu machen. Nach eigenen Aussagen alles Teil des Spiels, ein Fußballspieler dürfe ja immerhin auch foulen.

"Wer den Rechtsstaat zu Hilfe ruft, ist für mich unmännlich"

Im Männermagazin "GQ" erklärt Fler den Begriff der Männlichkeit so: "Jungs aus besserem Hause behaupten gerne, dass sie seriös und anständig seien. Deshalb werden Konflikte nicht mit Gewalt gelöst. Wenn dann so ein Typ wie ich reagiert - 'Du hältst jetzt die Klappe, oder es knallt!' -, rufen sie die Polizei. Wer den Rechtsstaat zu Hilfe ruft, ist für mich unmännlich. Das ist, als würde man die Mama rufen, anstatt einen Streit selbst zu lösen."

"Rap kommt von der Straße"

Und auch seine Rap-Kollegen, die keinen Gangsta-Rap machen, bei dem es vor allem darum geht, wer am unterprivilegiertesten ist, wer die meisten Frauen bekommt, wer mit Gewalt protzen kann und wer schon im Knast einsaß, bekommen ordentlich ihr Fett weg. "Die rappen zwar. Aber das sind keine Rapper. Rap kommt von der Straße, aus Kreisen, in denen diese Leute gar nichts zu suchen haben. Der einzige Grund, warum Leute wie 'K.I.Z' und 'Fanta 4' überhaupt als Rapper anerkannt werden, ist, weil die überwiegende Mehrheit in diesem Land diese Attitüde mit vertritt. Gangsta-Rapper sind in Deutschland eine Randgruppe. Ein maskuliner Typ gehört in Deutschland zu einer Randgruppe. Machos werden mehr diskriminiert als Schwule."

Starthilfe von Bushido

Scheint, als würde Fler sich unverstanden fühlen, was auch sein 2015 unter dem Pseudonym Frank White erschienenes Album "Keiner kommt klar mit mir" andeutet. Fler, der 1982 in West-Berlin geboren wurde, musste als Kind das Verlassenwerden seines Vaters verkraften. Wegen Problemen in der Schule und zu Hause mit seiner Mutter kam er im Alter von 15 Jahren zunächst in psychotherapeutische Behandlung, später in ein Heim. Dort absolvierte er eine Ausbildung als Maler und Lackierer.Zwar zog er die Lehre nicht durch, lernte durch sie aber immerhin Rapper Bushido kennen, der ihm zunächst musikalisch unter die Arme griff. Dann verstritten sich die beiden, ein heftiger Beef entbrannte, ehe sie sich wieder vertragen hatten – ein ganz typisches Hin und Her in der Hip-Hop-Szene.

Dick im Geschäft – auch bei der Polizei

Ja, Fler ist, seiner Definiton nach, ein richtiger Kerl – Konflikte regelt er persönlich, wenn es sein muss auch mit Fäusten. Dem Chef der Rapper-Gruppe "187 Straßenbande, Bonez MC, droht er nach einem Beef mit einem Boxkampf. Noch längst sind aber nicht alle, die sich durch den herausfordernden Fler provoziert oder gar geschädigt fühlen, "manns genug" mit ihm in den Ring zu steigen. Die Folge: Polizei und Justiz haben mittlerweile eine ganz schön dicke Fler-Akte. So ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn, weil er eine U-Bahn beschmiert haben soll oder wurde zu einer 10.000-Euro-Strafe verurteilt, weil er seine Nachbarin als "fette Alte" beschimpfte.

Fler gründet Independent-Label "Maskulin"

Im Oktober 2003 unterschrieb Fler seinen ersten Plattendeal beim Berliner Hip-Hop-Label "Aggro Berlin" – der Beginn einer steilen Karriere. Sein erstes Album "Neue Deutsche Welle" erschien am 1. Mai 2005 und stieg auf Platz 5 in die deutschen Albumcharts ein – weitere erfolgreiche Alben sowie Nummer 1-Hits folgten. Nach der Trennung von seinem Label "Aggro Berlin" gründete Fler 2011 sein eigenes Independent-Label "Maskulin", das neben seiner Musik auch Mode und Fitnessprodukte vertreibt. Mit befreiender Wirkung: "Wenn du dich den großen Major-Labels unterwirfst, dann bist du nie frei. Also stehe ich, seit ich 23 oder 24 bin, geschäftlich selbst für meine Interessen ein. Ich bin niemandem Rechenschaft schuldig. Als mir das bewusst wurde, habe ich gemerkt, dass ich ein Mann bin."

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