Angst vorm Frauenarzt: Die besten Tipps

Angst vorm Frauenarzt: Die besten Tipps für eine entspannte Untersuchung

Frauenarztbesuche sind wirklich alles andere als spaßige Freizeitaktivitäten. Doch das Wahrnehmen der Vorsorgeuntersuchungen ist äußerst wichtig! Wir verraten, mit welchen Tipps Sie Ihr Unwohlsein beim Frauenarzt ablegen können.

Arztbesuche stehen in der Liste unserer Lieblingsaktivitäten nie weit oben. Neben dem Zahnarztbesuch ist für viele der Vorsorgetermin beim Gynäkologen jedoch besonders unangenehm. Sie haben regelrecht Angst vorm Frauenarzt. Doch zum Glück ist diese Sorge in der Regel unbegründet! Warum Sie Ihre Termine unbedingt wahrnehmen sollten und mit welchen Tipps Sie Ihr Unwohlsein ablegen können, verraten wir Ihnen hier.

Warum hat man Angst vorm Frauenarzt?

Vor einer fremden Person seinen Intimbereich zu entblößen und eventuelle Gesundheitsprobleme zu demonstrieren, ist oft mit Scham behaftet. Auch die Angst vor Schmerzen während dieser sensiblen Untersuchung plagt viele Frauen. Manchmal drücken sich Frauen aber auch aufgrund einer Hypochondrie vor dem Besuch beim Frauenarzt oder der Frauenärztin. Finden Sie heraus, was genau der Grund für Ihre Angst vorm Frauenarzt ist. Nur so können Sie Ihre Angst überwinden.

Ab wann ist es Zeit für den ersten Termin beim Frauenarzt?

Der erste Frauenarztbesuch wird pauschal mit dem Einsetzen der ersten Periode empfohlen. Spätestens bei Beschwerden, dem Wunsch nach einem Verhütungsmittel oder mit dem 16. Lebensjahr sollte jede Frau eine gynäkologischen Praxis aufgesucht haben. Allgemein wird empfohlen, jährlich eine Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen. Je nach Gesundheitszustand, Alter und familiärer Vorgeschichte auch häufiger.

Darum sind regelmäßige Frauenarztbesuche so wichtig

Termine beim Frauenarzt einzuhalten ist super wichtig! So können etwa frühzeitige Anzeichen auf Brust- oder Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig festgestellt werden. Auch (sexuell übertragbare) Krankheiten, die symptomfrei verlaufen, können entdeckt werden, bevor sie nachhaltige Schäden anrichten können.

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Angst vor dem Frauenarzt: Diese Tipps helfen

1. Finden Sie den richtigen Frauenarzt

Wichtig ist, dass Sie einen Arzt finden, mit dem Sie harmonieren. Erkundigen Sie sich dazu gerne bei Freundinnen: Gibt es hier eine Praxis, die Ihnen aufgrund von persönlichen, positiven Erfahrungen empfohlen werden kann?

Des Weiteren können Sie sich überlegen, mit welchem Geschlecht Sie sich wohler fühlen. Manche Frauen bevorzugen eine weibliche Gynäkologin, weil sie vor demselben Geschlecht weniger Hemmungen empfinden. Andere wiederum sind der Meinung, männliche Ärzte gingen besonders behutsam vor, da sie die Empfindsamkeit der weiblichen Geschlechtsorgane aus eigener Erfahrung weniger gut einschätzen können. Hören Sie hier auf Ihre innere Stimme und probieren Sie aus, mit wem sie sich wohler fühlen.

Wer starke Bedenken hat, kann diese vorher telefonisch bei der Terminvergabe äußern. So können die Sprechstundenhilfen darauf achten, dass der Gynäkologe für Ihren Termin ausreichend Zeit einplant.
Passt es einmal nicht, geben Sie die Hoffnung nicht auf! Machen Sie sich einen Termin bei einer anderen Praxis – Sie finden sicher einen Arzt oder eine Ärztin, bei der sie sich wohlfühlen.

2. Kommunizieren Sie ehrlich

Fühlen Sie sich unwohl, teilen Sie Ihrem Arzt das gerne gleich zu Beginn mit. So weiß er, wie es Ihnen geht und kann freundlich darauf eingehen. Auch ein ablenkendes Gespräch kann helfen, die Situation zu lockern. Bitten Sie Ihren Arzt darum, genau zu erklären, was er gerade tut. Das sorgt nicht nur dafür, dass Sie sich auf etwas anderes konzentrieren, sondern nimmt ebenfalls die Angst vor unbekannten Geräten oder Vorgehensweisen.

Auch PD Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtsmedizin des Auguste-Viktoria-Klinikums in Berlin rät:

Die Frauenärzt*in aussuchen, die zu einem passt. Die Angst thematisieren und darum bitten, alles genau zu erklären. Eventuell können Sie sogar einen Spiegel mitnehmen – viele haben weniger Angst, wenn sie wissen oder sehen, was da genau passiert.

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3. Tragen Sie bequeme Kleidung beim Frauenarzt

Mit nacktem Unterkörper durch das Behandlungszimmer zu laufen und auf dem Untersuchungsstuhl zu sitzen, kann schon unangenehm sein. Wählen Sie dafür vor dem Termin passende Kleidung aus: Mit einem XXL-Shirt, einem Kleid oder einem Rock gewähren Sie dem Arzt den nötigen Zugriff, fühlen sich aber dennoch ein wenig bedeckter.

4. Vermeiden Sie Untersuchungen während der Periode

Tatsächlich sollten Sie bei der Terminvergabe darauf achten, ob Sie zu diesem Zeitpunkt Ihre Periode erwarten. Häufig fühlen sich Frauen während dieser Tage unwohler. Auch kann es sein, dass aufgrund von starker Blutung einige Untersuchungen wie etwa Abstriche nicht möglich sind.
Wählen Sie einen Termin, an dem Sie Ihre Periode nicht haben – dann brauchen Sie sich keine Gedanken um einen störenden Blutfluss machen.

5. Machen Sie sich frisch

Sowohl für das eigene Befinden, als auch aus Respekt vor dem behandelnden Arzt sollten Sie sich vor dem Termin waschen. Völlig überflüssig ist es jedoch, sich die Beine oder den Intimbereich zu rasieren. Ob Sie das prinzipiell nicht machen oder nur keine Zeit hatten: Dem Frauenarzt ist das völlig egal! Er interessiert sich für Ihren gesundheitlichen Zustand – nicht für Ihre Körperbehaarung.

6. Entspannen Sie sich während der Untersuchung

Ganz egal ob bei Beschwerden oder einer Vorsorgeuntersuchung – eine Untersuchung beim Frauenarzt kann unangenehm sein. Deswegen ist es umso wichtiger, sich zu entspannen. Verkrampft man sich, wird die Untersuchung nämlich nur noch unangenehmer. Atmen Sie am besten langsam und tief durch und entspannen Sie Ihre Beine. Wichtig ist auch, die Pobacken nicht zusammenzukneifen – dann zieht sich nämlich auch alles um das Spekulum zusammen.

7. Gönnen Sie sich eine Belohnung

Fühlt sich ein Frauenarztbesuch für Sie wie eine Prüfung an und fällt Ihnen ein Stein vom Herzen, wenn Sie die Untersuchung hinter sich gebracht haben? Dann dürfen Sie ruhig stolz darauf sein, den Termin wahrgenommen zu haben und sich dafür belohnen. Gönnen Sie sich ein Stück Kuchen in Ihrem Lieblingscafé oder die Schuhe, die Sie schon seit Wochen haben wollen.

Beruhigungsmittel vor Frauenarztbesuch

Haben Sie sehr starke Ängste vor dem Frauenarztbesuch oder sind eventuell Traumapatient, können Sie auch über die Einnahme von pflanzlichen Beruhigungsmitteln vor dem Arztbesuch nachdenken.

Bei Stress und Nervosität empfehlen sich einige pflanzliche Mittel, die ohne ärztliche Beratung eingenommen werden können. Dazu gehören:

  • Baldrian
  • Johanniskraut
  • Melisse
  • Hopfen
  • Passionsblume

Sie können die homöopathischen Mittel in Tropfen- oder Tablettenform in der Apotheke erhalten. Da es sich um pflanzliche Mittel in geringer Dosierung handelt, die frei zum Verkauf stehen, müssen Sie sich nicht vor Gewöhnungs- oder Abhängigkeitseffekten fürchten. Nehmen Sie dennoch selbst homöopathische Mittel nur ein, wenn es dringend erforderlich ist. Lassen Sie sich in der Apotheke beraten und erklären Sie auch den Einnahmegrund.

Video: Fehler bei der Intimhygiene - ein Frauenarzt klärt auf