„Ausgleich für Rufschädigung“ :
Berlusconi-Kinder stellen Zahlungen an Frauen ein

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Silvio Berlusconi vor Kunst im Palazzo Chigi im Jahr 2011
Elf Jahre lang haben 21 Frauen monatlich 2500 Euro bekommen – als „Ausgleich für erlittene Rufschädigung“. Sie hatten an den Bunga-Bunga-Partys in der Villa des früheren Ministerpräsidenten teilgenommen. Nun gibt es kein Geld mehr.

Die Kinder von Silvio Berlusconi haben die Zahlungen an insgesamt 21 Frauen eingestellt, die seit elf Jahren 2500 Euro monatlich als „Ausgleich für erlittene Rufschädigung“ wegen deren Teilnahme an den Bunga-Bunga-Partys in der Villa des früheren Ministerpräsidenten bekommen hatten.

Außerdem wurden Miet- und Nutzungsverträge für mehrere Wohnungen und Häuser gekündigt, in welchen mehrere Frauen auf Kosten Berlusconis hatten wohnen dürfen. Die Zahlungen summierten sich nach Angaben italienischer Medien auf rund elf Millionen Euro.

Berlusconi, der im Juni im ­Alter von 86 Jahren starb, hatte den Vorwurf der Staatsanwälte stets zurück­gewiesen, bei den Zahlungen habe es sich um Schweigegeld für potentielle Zeuginnen in den zahlreichen Verfahren gegen den Politiker und Unternehmer gehandelt.

Vielmehr sei Berlusconi bekanntermaßen großzügig und loyal gewesen und habe die Frauen, die an Berlusconis „eleganten Abendessen“ teilgenommen ­hatten, für das durch Medien und Justiz erlittene Ungemach entschädigt.