Kollegin krank! Und nun?

Kollegin krank! Und nun?

Gerade wenn die Praxis personell schon "am Limit" arbeitet, fällt es besonders hart ins Gewicht, wenn eine Kollegin oder ein Kollege sich plötzlich krankmelden. Die anfallende Arbeit ist immer noch die Gleiche und die Praxis muss irgendwie am Laufen gehalten werden. Was also tun, wenn man die Arbeit der ausgefallenen Kolleginnen/Kollegen kompensieren muss?

Den meisten von uns ist es unangenehm: der morgendliche Anruf in der Praxis, mit dem man sich selbst krankmelden muss. Denn wir wissen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen einen noch stressigeren Arbeitstag haben, wenn sie unsere Arbeit abfedern müssen.

Aus meiner Erfahrung kann ich Euch folgende Tipps geben, wie ein kurzer krankheitsbedingter Arbeitsausfall teilweise kompensiert werden kann:

  • Versorgungsabläufe zuerst: Oberste Priorität haben die Abläufe in der Praxis, die Patientinnen und Patienten vor Ort, die Behandlungsvor- und -nachbereitung sowie die laufende Dokumentation. Je klarer diese Prozesse in der Praxis festgelegt sind (Hauptverantwortliche/r, Vertretung), desto einfacher fällt es, auch mal die Arbeit der anderen zu übernehmen! Vielleicht macht es bei Euch sogar Sinn, zwischendurch den Aufgabenbereich zu tauschen und rotierend bestimmte Tätigkeiten auszuführen.
  • Kommunikation nach außen: Hier muss man dann leider Abstriche machen. Lasst das Telefon eventuell länger klingeln. Das ist zwar nicht schön für die Anrufenden, aber wir alle haben nur zwei Hände und zwei Ohren, mit denen wir arbeiten und zuhören können. Eventuell haben einige E-Mails oder Briefe, die die Praxis erreichen auch Zeit bis zum nächsten Tag.
  • Im Notfall: Ist die kranke Kollegin bzw. der kranke Kollege zuständig für einen Bereich, der nicht ohne Weiteres durch jemand anderen übernommen werden kann, müssen die Patientinnen und Patienten informiert und Termine ggf. verschoben werden. Das ist natürlich das ‚worst case‘ Szenario und sollte durch eine gute Praxisorganisation von Vornherein vermieden werden!

Zeichnet sich hingegen ein längerer krankheitsbedingter Ausfall im Team ab, muss man andere Lösungen in Erwägung ziehen und gemeinsam mit dem restlichen Praxispersonal abwägen:

  • Kann eine/r im Team kurzzeitig die Arbeitsstunden erhöhen?
  • Kann schon genehmigter Urlaub verschoben werden?
  • Macht es Sinn, eine/n externen Dienstleister zu beauftragen, der Arbeitsspitzen oder festgelegte Arbeitsbereiche vorübergehend übernimmt?
  • Ist es erforderlich, einen mehrmonatigen Ausfall durch einen befristeten Arbeitsplatz zu kompensieren?
  • Kann ein Teammitglied durch eine Fort- oder Weiterbildung mittelfristig das eigene Aufgabenfeld erweitern und so zusätzliche Aufgaben übernehmen?

In einem gut eingespielten Team ist es selbstverständlich, dass man sich gegenseitig unterstützt. Dann braucht es auch kein schlechtes Gefühl mehr bei einer eigenen Krankmeldung. Und wie immer gilt: Gute Kommunikation ist alles!

Wie organisiert Ihr Euch im Team im Falle einer Krankmeldung? Ich freue mich, von Euren Erfahrungen zu hören!

Viele Grüße

Steffi

Die Autorin Steffi, MFA/Wundexpertin (ICW)
Steffi Blog

Nach der Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten in einer dermatologischen Praxis für 5 Jahre im Praxisalltag als MFA, seit 2014 bei Dr. Ausbüttel (DRACO®). Wundexpertin (ICW) und bloggende MFA mit Leidenschaft.

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