Singer war es allerdings, der die Nähmaschine am Markt etablierte. Innerhalb von zwei Jahren wurde er der größte Hersteller in den USA, weitere zwei Jahre später auch weltweit. 1855 gewann die Singer Nähmaschine auf der Weltausstellung in Paris einen ersten Preis. 1890 hatte Singer laut Unternehmensangaben einen Weltmarktanteil von 90 Prozent, Wikipedia schreibt von 80 Prozent. Seit dem frühen 20. Jahrhundert gründete das Unternehmen Produktionsniederlassungen weltweit.
Der erste deutsche Nähmaschinen-Hersteller war Clemens Müller 1855 in Dresden. Ihm folgten rund 100 weitere Unternehmen. Die amerikanischen Unternehmen hatten deshalb immer große Probleme auf dem deutschen Markt – mit Ausnahme des Singer-Unternehmens von Georg Neidlinger in Hamburg. Zu den erfolgreichsten deutschen Produzenten zählte Georg Michael Pfaff aus Kaiserslautern, der seit 1862 nach dem Vorbild von Howe und Singer Nähmaschinen baute. Nähmaschinen waren – sicher wegen des großen Bedarfs in so ziemlich allen Haushalten – ein wichtiger Industriezweig in Deutschland, der allerdings im Lauf des 20. Jahrhunderts immer mehr an Bedeutung verlor. Pfaff war eines der letzten Unternehmen, das 1999 die Haushaltsnähmaschinensparte mit deutschem Produktionsstandort verkaufte.