Bei der niedergebrannten Schlossscheune, einem Teil der alten Taverne beim Schloss Hilfikon, haben die Sanierungsarbeiten begonnen . Das über 250 Jahre alte Gemäuer soll umfunktioniert werden.
Andrea Weibel
Die Schlossscheune, ein Teil der historischen Taverne, die zum Schloss Hilfikon gehört, ist am 2. Februar bis auf die Mauern niedergebrannt. «Aber nicht das Feuer hat den grössten Schaden angerichtet», erinnert sich die Schlossherrin Louise Schellenberg. «Viel schlimmer war der Schaden, der durch das Löschwasser im Rest des Hauses entstanden ist.»
Im südlichen Teil des Gebäudes, das durch eine Brandmauer vor dem Schlimmsten bewahrt wurde, brannte nur das Dach ab. Sämtliche uralten Parkettböden, die mit feinem Stuck verzierten Decken und die Wände des 1751 errichteten Gebäudes mussten jedoch wegen der Wasserschäden abgetragen und herausgerissen werden.
Zwölfzimmer-Einfamilienhaus
«Jetzt bauen wir alles wieder auf, wie es gewesen ist», erklärt die Schlossherrin. Das grosse Haus, das einst die Taverne und den Freiämter Ballsaal beherbergte, ist vor zwei Jahren von der Stiftung Schloss Hilfikon zu zwei grossen Wohnungen, dann zu einem etwa zwölf Zimmer umfassenden Einfamilienhaus umgebaut worden. «Wir wollen das Einfamilienhaus wieder im selben Stil bauen, denn die Hauptbedingungen gibt sowieso der Denkmalschutz vor», beschreibt Schellenberg.
«Neu sollen im Dach zusätzlich zwei kleinere Wohnungen entstehen.» Ausserdem sind der Einbau einer Sauna sowie die Umgebungsarbeiten geplant, denn «die meisten Pflanzen des grossen Gartens sind beim Feuer ebenfalls verbrannt».
Im Frühling bezugsbereit
Bereits seit mehreren Tagen steht der grosse Kran nun hinter der Taverne, die Sanierungsarbeiten haben begonnen. «Zuerst wird das Dach mit Plastik abgedeckt. Anschliessend wird das Ziegeldach wieder aufgebaut, bevor der Schnee kommt», weiss Schellenberg.
Wenn alles gut geht, sollte die frühere Schlosstaverne schon im kommenden Frühling wieder bezugsbereit sein. Die Strasse vom Schlossweiher bis hinauf zum Schloss wird bis November wegen des Krans gesperrt sein.
Weshalb es mitten im Winter zum Brand in der Scheune gekommen ist, konnte gemäss Roland Pfister, Chef des Mediendienstes der Kantonspolizei, bis heute noch immer nicht geklärt werden. «Die Ermittlungen laufen aber weiter», sagt er.