Energiemangel
Baselbieter Gemeinden ziehen den Stecker: In diesem Jahr erstrahlen weniger Weihnachtsbeleuchtungen

Die drohende Energiemangellage verlangt: Strom sparen. Viele Gemeinden reduzieren deshalb ihre Weihnachtsbeleuchtungen.

Rahel Zimmermann
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In vielen Baselbieter Gemeinden wird die Weihnachtsbeleuchtung reduziert. So auch in Liestal.

In vielen Baselbieter Gemeinden wird die Weihnachtsbeleuchtung reduziert. So auch in Liestal.

Fotolabor Spiess Ag

Lichterketten, funkelnde Sternschnuppen, leuchtende Tannenbäume. In der Adventszeit erstrahlen die Strassen und Häuser mit Weihnachtsbeleuchtungen. Doch in diesem Jahr wird es dunkler. Aufgrund der Energiemangellage reduzieren oder verzichten mehrere Baselbieter Gemeinden auf ihre Weihnachtsbeleuchtung.

Im Winter droht eine Energiemangellage. Einer solchen Situation will der Kanton entgegenwirken. Der kantonale Führungsstab hat ein Handbuch für Unternehmen veröffentlicht, das diese bei Vorkehrungen gegen eine allfällige Mangellage unterstützen soll. Im Handbuch werden die Unternehmen dazu aufgefordert, energieintensive, nicht lebensnotwendige Stromverbraucher zu beschränken. Dazu gehören Rolltreppen, Saunen, Leuchtreklamen. Oder eben die Weihnachtsbeleuchtung.

Der Kanton selbst verzichtet in eigenen Gebäuden, wie zum Beispiel Schulen, auf Beleuchtungen, sofern diese keinen Einfluss auf die Arbeitstätigkeit oder Sicherheit hätten, heisst es in einer Mitteilung. Zudem lädt er die Baselbieter Gemeinden dazu ein, ebenfalls Stromsparmassnahmen umzusetzen.

Neue LED-Beleuchtung in Aesch

Und das tun die Gemeinden. Der Verein Birsstadt schreibt in einer Mitteilung, die dazugehörenden zehn Gemeinden hätten sich für eine reduzierte Weihnachtsbeleuchtung ausgesprochen. Die konkrete Umsetzung regelt jede Gemeinde selbst. Es gibt keine verbindliche Vorgabe.

Zu den Gemeinden der Birsstadt gehört beispielsweise Aesch. Aesch reduziert die Schlossbeleuchtung oder schränkt die Strassen- und Weihnachtsbeleuchtung ein. Unabhängig von der aktuellen Mangellage arbeite die Gemeinde an einer Stromsenkung durch LED-Lampen, wie sie auf ihrer Website schreibt. LED-Lichter verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lampen. Aesch hat in diesem Jahr insgesamt fünf Strassen und Wege auf LED-Beleuchtung umgerüstet.

Weihnachtsbeleuchtung in Reinacher Primarschulen verboten

Auch die Gemeinde Reinach aus dem Birststadt-Verein reduziert ihren Energieverbrauch dank LED-Lampen. Die Strassenbeleuchtung sei fast vollständig auf LED umgestellt worden, schreibt die Gemeinde. Auch bei den Weihnachtsbeleuchtungen spart Reinach. In den Innenräumen der Gemeinde, wie beispielsweise in Primarschulen, Kindergärten oder Werkhöfen, wird sie verboten. Dennoch müssen die Bewohnerinnen und Bewohner nicht ganz auf die Lichter verzichten. Es wird eine öffentliche Weihnachtsbeleuchtung geben – allerdings mit Einschränkungen. Die Beleuchtungszeiten werden beispielsweise auf 17 bis 22 Uhr reduziert.

Wie Reinach verzichtet auch die Gemeinde Muttenz auf alle Weihnachtsbeleuchtungen in den eigenen Gebäuden. Eine Ausnahme gewährt der Gemeinderat für die Weihnachtsbeleuchtung des Winterzaubers. Diese darf bis um 24 Uhr leuchten. Beim Winterzauber verwandelt sich der Dorfplatz in eine Winterlandschaft. Die Gäste werden mit Apéro und Fondue versorgt. Auch die Lichtprojektion der Weihnachtsgeschichte an die Wehrmauer und den Turm der Kirche St.Arbogast ist gestattet. Jedoch sind die Scheinwerfer für die Weihnachtsgeschichte noch mit herkömmlichen Lampen ausgestattet. Der Gemeinderat strebe aber an, die Scheinwerfer auf LED umzustellen, schreibt er in einer Mitteilung.

Weniger Lichter im Liestaler Stedtli

Doch nicht nur die Gemeinden des Vereins Birststadt arbeiten an Stromsparmassnahmen. Die Stadt Liestal reduziert oder begrenzt die Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden, dem Werkhof oder den Schulen der Stadt. In Allschwil wird die Beleuchtung in Gängen und Korridoren der Verwaltungsgebäude beschränkt. Zudem wird in diesen Gebäuden ganz auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichtet. Die Weihnachtsbeleuchtung in Pratteln soll in diesem Jahr nur noch halbnächtlich brennen. Das heisst ab Eindunkeln bis 0.30 Uhr morgens. Auch bittet die Gemeinde alle Unternehmen, ihre Schaufensterbeleuchtungen und Leuchtreklamen ab 22 Uhr auszuschalten.