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Nadja Bobyleva

Schauspielerin suchte ihren unbekannten Vater

Nadja Bobyleva suchte ihren unbekannten Vater, Sonntag ist sie in "Letzte Spur Berlin“ (00.15  Uhr, ZDFneo) zu sehen
Nadja Bobyleva suchte ihren unbekannten Vater, Sonntag ist sie in "Letzte Spur Berlin“ (00.15  Uhr, ZDFneo) zu sehen Foto: Ralf Lutter

'Habe meinen Papa nie kennengelernt': Die Berliner Schauspielerin Nadja Bobyleva auf der Suche nach ihren Wurzeln.

Als Neunjährige kam sie nach Deutschland und im Alter von 20 Jahren wurde sie für ihr Schauspieltalent gefeiert: Nadja Bobyleva (30), vor allem bekannt als „Tatort“-Darstellerin. Unbekannt ist dagegen ihr eigener Vater. „Ich habe meinen Papa nie kennengelernt. Meine Eltern haben sich schon vor meiner Geburt getrennt, und meine Mutter hat nie etwas über ihn erzählt“, sagt Nadja Bobyleva im Gespräch mit der B.Z. „Ich stellte mir immer die Fragen: Wer ist dieser Mann eigentlich und wie viel von ihm steckt in mir?“

Darum begab sich die Berlinerin mit russischen Wurzeln jetzt auf die lange Suche nach ihrem Vater und machte sich auf den Weg nach Russland und in die Ukraine. „Plötzlich habe ich mir gedacht, jetzt ist der Zeitpunkt, jetzt muss ich gehen. Ich hatte dieses Gefühl, wer weiß wie lange er noch lebt oder ob er überhaupt noch lebt“, sagt der TV-Star. „Seitdem ich ganz klein war, hatte ich immer im Hinterkopf, dass ich ihn treffen will, wenn ich erwachsen bin.“

Bepackt mit einem großen Rucksack und ebenso viel Hoffnung, aber auch mit Angst, stieg Nadja am Berliner Hauptbahnhof in den Zug: „Ich wollte dort meine ganze Kindheit zu Fuß ablaufen, von vorne bis hinten, alle Städte, in denen ich gelebt habe und dann meinen Vater in der Ukraine suchen“, erzählt die Günter-Strack-Fernsehpreisträgerin.

Die einzigen Anhaltspunkte: ein Zettel mit dem Namen des Vaters und die Adresse von einem Zirkus. Schon so oft hatte sie sich vorgestellt, wie es sein würde, ihrem Vater endlich gegenüberzustehen: „Ich habe meinen Papa mein ganzes Leben lang vermisst. Ich habe mich oft gefragt, ob ich ihn erkennen würde, wenn ich ihn zufällig auf der Straße getroffen hätte. Würde ich ihn ansehen und wissen, ich bin ein Teil von ihm?“, fragte sich Bobyleva.

Mit ihrer Mutter konnte sie nie über ihren Vater sprechen – er war zu Hause ein Tabuthema. Mit der Emigration von Moskau nach Deutschland 1992 kam damals auch ein neuer Mann in Nadjas Leben – ihr Stiefvater. „Allerdings ist das ja immer noch ein fremder Mensch. Und so war immer dieses Gefühl da, dass ich wissen wollte, wo meine Wurzeln sind, wer mein wirklicher Vater ist“, sagt sie. „Ich habe mir dann meine Familie aus Freunden gebaut, um einen Halt zu haben.“

Ob Nadja den Vater auf ihrer Reise gefunden hat, möchte sie noch nicht verraten. Ihre – auch tränenreiche – Suche nach den Wurzeln hielt sie mit der Kamera fest. So entstand der sehr persönliche Dokumentarfilm „Father, Mother, Me“ (www.indiegogo.com).

Themen: Schauspielerin Tatort Väter
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