Einst zählte er zu den größten Fußball-Talenten der Welt. Jetzt wandert Robinho (40) ins Gefängnis.

Der ehemalige brasilianische Nationalspieler muss in seiner Heimat eine neunjährige Haftstrafe absitzen. Das entschied am Mittwoch ein Gericht in der Hauptstadt Brasília. Anschließend ist Robinho in der Hafenstadt Santos verhaftet worden. Beamte holten den 40-Jährigen am Donnerstag in seinem Haus ab und brachten ihn auf eine Wache der Bundespolizei, wie die staatliche Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete. Nach einer medizinischen Untersuchung sollte er in ein Gefängnis überstellt werden.

Robinho soll im Januar 2013 mit fünf weiteren Männern in einem Mailänder Nachtclub eine 23-jährige Frau vergewaltigt haben. 2017 war er von der italienischen Justiz schuldig gesprochen worden, das oberste Gericht des Landes bestätigte das Urteil im Januar 2022.

Robinho war nach dem Vorfall nach Brasilien zurückgekehrt, hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen. Italien stellte daraufhin einen internationalen Haftbefehl, Brasilien weigerte sich jedoch, ihn auszuliefern.

Nach dem Urteil des Gerichts in Brasilia muss er die Strafe nun in seiner Heimat absitzen. Es ist der Tiefpunkt seines einst so vielversprechenden Lebens.

2005 wechselt der damals 21-Jährige für 25 Millionen Euro von Heimat-Klub Santos zu Real Madrid. Bei den Königlichen erhält er die Trikotnummer zehn, die zuvor Luis Figo getragen hatte.

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Bei den Spaniern ist der Stürmer Teil eines Weltklasse-Kaders, spielt mit Ronaldo, Raul, Ruud van Nistelrooy, Sergio Ramos, David Beckham und Iker Casillas zusammen.

Nach 35 Treffern in 137 Einsätzen ist in Madrid für ihn Schluss. 2008 wird er zum ersten großen Transfer der Abu Dhabi United Group, die zu diesem Zeitpunkt seit Kurzem Besitzer von Manchester City ist.

43 Millionen Euro kostet er diesmal und verdient rund zehn Mio. Euro pro Saison. Von seinem fürstlichen Gehalt gönnt er sich unter anderem einen Lamborghini.

In England wird er jedoch nicht glücklich. Zwei Jahre später wechselt Robinho für 21 Mio. Euro zur AC Mailand nach Italien und bleibt vier Jahre bei den Rossoneri. Anschließend lässt er seine Karriere in Brasilien, der Türkei und China ausklingen.

Jahrelang zählt er auch zum Stammpersonal der Nationalmannschaft. Am Ende seiner Karriere kommt er auf 100 Länderspiele, erzielt dabei 28 Treffer.

Unterstützt wird er dabei immer von Ehefrau Vivian. Die beiden kennen sich seit der Jugend und heiraten 2009.

Dabei verschiebt Vivian die Trauung zunächst. Der Grund: Anfang 2009 wird gegen Robinho wegen angeblicher sexueller Übergriffe in einem Nachtclub im englischen Leeds ermittelt. Damals spielt er noch für Manchester City.

Erst als Robinho für unschuldig befunden wird, heiratet Vivian ihn. 2011 trennt sich das Paar kurzzeitig, kommt aber kurz darauf wieder zusammen.

2020 gesteht der ehemalige Fußball-Star in einem Interview mit dem Nachrichtenportal „UOL“, dass er seine Frau betrogen habe. Im gleichen Gespräch sagt er, dass er kein Verbrechen begangen habe. Sein einziger Fehler sei gewesen, dass er seiner Frau nicht treu gewesen wäre.

Bis zuletzt bleibt Vivian trotz aller Vorfälle an seiner Seite.