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Bergfinken in LangenthalBald fliegen die Zugvögel zurück in den hohen Norden

Seit Wochen sorgen die Bergfinken im Gebiet zwischen Langenthal und Untersteckholz für eine beeindruckende Flugshow.

Noch sorgen sie jeden Morgen und jeden Abend für Spektakel im Wald zwischen Langenthal und Untersteckholz – die Bergfinken. Zu Tausenden fliegen sie abends ein, um die Nacht gemeinsam zu verbringen, zu Tausenden verlassen sie den Schlafplatz am Morgen wieder, um auf Futtersuche zu gehen.

Langsam, aber sicher läuft ihre Zeit in unseren Breitengraden jedoch aus. Manfred Steffen, der die Tiere seit ihrem Einflug im November beobachtet, stellt jedenfalls Abwanderungserscheinungen fest: «Mir scheint, es sind weniger geworden.»

Genau kann er es nicht sagen, exakt zählen lassen sich die Abertausenden kleinen Vögel nicht. Ihr Verhalten habe sich aber verändert, sagt der Umweltnaturwissenschafter und Ornithologe: «Sie teilen sich immer mehr in kleinere Gruppen auf.» Und es scheint, als kämen abends nicht mehr ganz so viele Individuen zusammen wie in den Wochen zuvor. Wobei das sehr schwer zu sagen sei. Steffen hat versucht, anhand von Bildern und Hochrechnungen die Anzahl Vögel zu schätzen – «es dürften über drei Millionen gewesen sein».

Das Mastjahr der Buchen

Es könne sein, mutmasst Steffen, dass sich die Bergfinken auf den Rückflug in ihre Brutgebiete in den Ländern Skandinaviens und Russland machten. «Es kann aber auch sein, dass sie zur Futtersuche noch in Richtung Frankreich ziehen.»

Leibspeise der Bergfinken sind Bucheckern. Sie waren heuer zuhauf vorhanden, weil die Bäume ein Mastjahr hatten, also besonders viele der kleinen Nüsse produziert haben. Diese Voraussetzung muss gegeben sein, damit sich so riesige Schlafplätze bilden, wie im Oberaargau in den letzten Monaten einer bestanden hat. Für ihre Futtersuche nehmen die Vögel weite Wege auf sich: Bis zu 40 Kilometer rund um ihren Schlafplatz sind sie unterwegs.

Sie richten sich nach dem Wetter

«Es kann durchaus sein, dass die Bergfinken zum Teil bereits in Richtung Norden unterwegs sind, zu ihren Brutplätzen», sagt auch Livio Rey von der Vogelwarte Sempach. Es wäre zwar noch etwas früh, Hauptzugzeit der Vögel sei der Monat März. «Ab April sind Bergfinken in der Schweiz dann kaum mehr zu sehen», so Rey.

Naht der Frühling, ist der Bergfink weg.

Grundsätzlich, fügt er an, sei es aber schwierig, bei Kurzstreckenziehern, wie es die Bergfinken sind, den Frühjahrszug festzulegen. «Sie sind immer in Bewegung. Wenn es wärmer wird, fliegen sie etwas nach Norden, wenn es kühler wird, etwas nach Süden.»

Bilanz zu ziehen, fällt schwer

Auch wenn es im Moment noch nicht ganz so weit ist, das Ende ihrer grossen allabendlichen Zusammenkunft ist absehbar. Zeit, Bilanz zu ziehen. War es der grösste je gesehene Schlafplatz? War es derjenige, der bis jetzt am längsten bestand? Immerhin sind die Bergfinken seit Mitte November zu Gast im Oberaargau.

Auch wenn Millionen von Vögeln zusammenkommen: Kollisionen gibt es nicht.

Livio Rey winkt ab: «Das kann man so nicht sagen, dafür fehlen exakte Zahlen.» Es sei sehr schwierig, diese zu erheben. Eines aber kann er sagen: «Im nächsten Jahr werden sich die Bergfinken wohl kaum mehr in so grosser Zahl bei Langenthal einfinden wie heuer.» Aus dem einfachen Grund, dass die Buchen nicht schon wieder ein Mastjahr haben werden und der Tisch für die Vögel nicht so üppig gedeckt sein wird.

Die Störche sind zurück

Ein Trost bleibt den Vogelbegeisterten im Oberaargau: Während die kleinen Vögel die Region Richtung Norden verlassen, sind zwei grosse zurückgekehrt. Seit ein paar Tagen ist der Storchenhorst im Langenthaler Dennli wieder besetzt.

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