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«Hoselupf» – News aus dem SchwingenGnägi siegt beim Comeback – und Stunk um einen bald 50-Jährigen

Grund zur Freude: Das Knie hält – Florian Gnägi gewinnt das Regionalschwingfest in Kiental. 

Der Weissenstein-Fluch der Döbelis

Berg des Schreckens: Vor Jahresfrist verletzte sich Andreas Döbeli (Bild), am Samstag musste sein Bruder Lukas den Wettkampf auf dem Weissenstein angeschlagen abbrechen. 

Freud und Leid liegen bekanntlich nahe beieinander. Die Aargauer «Eidgenossen» Andreas und Lukas Döbeli verbinden mit dem Weissenstein-Schwinget aber primär Letzteres. Vor Jahresfrist hatte sich Andreas auf dem Solothurner Hausberg das Kreuzband gerissen. Das Knackgeräusch war meterweit zu hören, Döbelis Schreie ebenso. Bis heute ist er nicht ins Sägemehl zurückgekehrt.

Am Samstag verfolgte er das Geschehen als Zuschauer – wobei er mit ansehen musste, wie es auch seinen jüngeren Bruder erwischte. Im vierten Gang gegen den Berner Leandro Nägeli verdrehte er sich den Fuss, die Arena konnte er danach nur humpelnd verlassen. Ein MRI soll nun Aufschluss darüber geben, wie gravierend sich Lukas Döbeli verletzt hat.

Gnägis Leid hat ein Ende

Kann wieder lachen: Nach langer Verletzungspause steigt Florian Gnägi nun wieder in die Zwilchhosen.

Elf Monate Pause, zwei Operationen und eine komplizierte Reha hat er hinter sich, die Rückkehr ins Sägemehl verzögerte sich immer wieder. Doch nun hat das Warten ein Ende – und das Comeback ist Florian Gnägi vollauf geglückt. Am Ramslauenen-Schwinget in Kiental, einem regionalen Fest ohne Kranzabgabe, setzte sich der 34-Jährige souverän durch, im Schlussgang bodigte er den Oberländer Fabian Schärz. Einzig gegen Jan Wittwer reichte es Gnägi «nur» zu einem Gestellten.

Vergangene Saison hatte der Seeländer mit drei Festsiegen überzeugt, am Eidgenössischen in Pratteln galt er gar als Geheimfavorit. Doch am Grossanlass verletzte er sich schwer am Knie – wie bereits 2018 und 2021. Nun will es Gnägi, der im letzten Dezember erstmals Vater geworden ist, nochmals wissen. Und bereits am Sonntag auf dem Brünig angreifen. 

Der Oldie muss wohl zuschauen

Stiller Abgang? Stefan Burkhalter steht trotz solider Saison nicht im Unspunnen-Kader der Nordostschweizer.

Er begeistert und irritiert, verblüfft und eckt an – Stefan Burkhalter polarisiert seit drei Jahrzehnten und ist ein echtes Sägemehl-Original. 49 ist der Thurgauer mittlerweile, und in seiner Abschiedssaison hat der selbst ernannte Agrar-Manager zweimal für Aufsehen gesorgt. Trotz Arthrose in mehreren Fingern gewann er am Glarner-Bündner Kantonalen und am Nordostschweizer Teilverbandsfest mit den Rängen 4 und 5 den Kranz, es waren seine Auszeichnungen 112 und 113.

Und doch droht ein Abschied ohne Auftritt auf der grossen Bühne: Burkhalter, der nebenbei einen Limousinen-Service betreibt und schon Mike Tyson, Paris Hilton und Cristiano Ronaldo vom Flughafen in Kloten abgeholt hat, figuriert nicht im Nordostschweizer Aufgebot für den Unspunnen-Schwinget. 27 der 30 Plätze sind vergeben, es sind Athleten dabei, die heuer nur einmal Eichenlaub gewonnen haben.

Wie so oft, wenn es um Burkhalter geht, sind die Meinungen geteilt: Gewisse Experten können die Nichtberücksichtigung nicht nachvollziehen und äussern laut Kritik, andere halten ihn aufgrund des hohen Alters und der Leistungsschwankungen für richtig. Fridolin Beglinger, der technische Leiter der Nordostschweizer, sagt klipp und klar: «Die restlichen drei Plätze werden an jüngere Schwinger mit Perspektiven vergeben.»

Ein «Hosenzelt» als Neuerung

Normalerweise läuft es so: Nach einem Gang eilen die Athleten zum Tisch der Kampfrichter, prüfen, welche Note diese setzen, und geben die Zwilchhosen zurück. Anders auf dem Weissenstein: Auf knapp 1400 Metern über Meer gab es ein «Hosenzelt». In diesem holten die Hünen die Hosen ab und brachten sie nach verrichteter Arbeit retour. Die Kampfrichter sollten damit weniger gestört werden. Und voilà: Für einmal blieben gröbere Fehlentscheide aus.