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Abgrenzung und SichtschutzMein Garten, meine Burg

Wer kastenförmig geschnittene Hecken mag, braucht Gehölze, die Rückschnitte gut vertragen, zum Beispiel Liguster (Bild), Eiben 
oder Stechpalmen.

Kleinkariert oder ein menschliches Urbedürfnis? Abgrenzungen und Sichtschutz sind in den meisten Gärten ein Thema. Seit der Mensch sesshaft wurde und anfing, Gärten anzulegen, grenzt er sie nach aussen ab. Das zeigt sich sogar im Wort selbst, das seinen Ursprung im indogermanischen «ghortos» hat, was so viel bedeutet wie «eingefriedet»: ein Schutz vor Tieren, Wildwuchs, aber auch vor unerwünschten Einblicken.

Im Zuge von verdichtetem Bauen werden Einfriedungen immer bedeutender, damit der Garten ein Ort des Rückzugs und der Erholung bleibt. Für ein stimmiges Gartengefühl kann die Wahl der Abgrenzung entscheidend sein. Wählt man Stahl- oder Betonelemente, Palisaden oder Holzstelen? Das Angebot ist gross.

Immer passend sind Abgrenzungen mit Pflanzen. Dadurch wirkt der Garten lebendig, und im Sommer schaffen Pflanzen ein kühles Klima. Gleichzeitig sind sie Lebensraum für Insekten und andere Lebewesen. Es gibt viele Varianten. Eine Auswahl.

Staudenhecken

Wer Stauden clever kombiniert, hat einen von Frühling bis Herbst blühenden Sichtschutz.

Eine Mischung aus verschiedenen hochwachsenden Stauden, die im Frühling zurückgeschnitten werden und neu austreiben. Nach dem Rückschnitt dauert es eine Weile, bis die Stauden wieder Blickschutz bieten. Schön an solchen Hecken ist jedoch, dass sie – clever kombiniert – von Frühling bis Herbst blühen und auch im Winter eine gute Figur machen. Stauden haben zudem den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Gehölzen und Bauten nicht den Abstandsvorschriften unterliegen und deshalb unmittelbar an der Grundstücksgrenze gepflanzt werden können.

An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil (www.zhaw.ch) wurden während Jahren verschiedene Mischungen getestet, die im Internet bei verschiedenen Anbietern zu finden sind.

Holzwände mit rankenden Pflanzen

Schöner Anblick: Clematis, die an einer Holzwand emporwachsen.

Ein Blickfang sind auch Kletterpflanzen, die an einem Holzgerüst emporwachsen. Sehr gut eignen sich Geissblatt, Clematis, Kletterrosen, Kletterhortensien, Hopfen oder wilder Wein. Als Gerüst zum Beispiel für Kletterhortensien oder Clematis eignen sich geflochtene Wände aus Weiden oder Haselruten, die sich mit etwas Geschick selber bauen lassen. Schön an geflochtenen Wänden ist zudem, dass sie zwar blickdicht sind, aber trotzdem Licht durchschimmern kann.

Hecken

Im Sommer blühen sie, im Herbst punkten sie mit ihren Hagebutten: Wildrosen.

Für kastenförmig geschnittene Hecken braucht es Gehölze, die Rückschnitte gut vertragen. Zum Beispiel Eiben, Stechpalmen, Liguster. Nicht das ganze Jahr blickdicht, aber ebenfalls eine gute Abschirmung bieten Rotbuche, Hainbuche, Berberitze, Weissdorn, Feldahorn oder Kornelkirsche.

Immer noch weit verbreitet sind immergrüne Hecken aus Kirschlorbeer, der sich jedoch über seine giftigen Früchte unkontrolliert verbreiten kann. Auch Thuja wird oft als Heckenpflanze verwendet, hat jedoch seit einigen Jahren mit diversen Pilzen zu kämpfen und stirbt oftmals reihenweise ab.

Wo keine fixe Höhe eingehalten werden muss, machen sich Mischhecken sehr gut. Sie sind abwechslungsreich und können auch thematisch zusammengestellt werden: zum Beispiel eine Hecke aus Gehölzen mit duftenden Blüten (Flieder, Bauernjasmin, Duftschneeball, Holunder etc.) oder eine mit weissen Blüten (diverse Schneeballsorten, Weissdorn, Schlehdorn, Gemeine Pimpernuss, Weigelie etc.) oder Gehölze mit besonders schöner Herbstfärbung (Felsenbirne, Aronia, Berberitze, Hartriegel, Pfaffenhütchen, Zierapfel etc.).

Auch eine Hecke aus lauter Wildrosen wirkt attraktiv. Diese blüht zwar nur im Juni, dafür punktet sie im Herbst mit Hagebutten in verschiedenen Formen.

Fruchtspalier

Ein geniessbarer Sichtschutz: Spalierobst (im Bild Äpfel) an einem stabilen Gerüst.

Das Nützliche mit dem Geniessbaren verbinden und an einem stabilen Gerüst Spalierobst ziehen: zum Beispiel Birne, Apfel, Zwetschge, Aprikose, Kiwi, Mini-Kiwi, Brombeere oder Himbeere. Bei Spaliergehölzen ist der richtige Schnitt wichtig, damit eine schön flache Form entsteht. In Kursen oder zusammen mit dem Baumpfleger lässt sich das Einmaleins des Obstbaumschnittes erlernen.

Eine Abgrenzung ohne Gerüst ist auch mit Säulenobst möglich. Als Säulenobst bezeichnet man sehr schlank gezogene Gehölze, die kaum Platz brauchen und in Abständen von 50 Zentimetern nebeneinandergepflanzt werden können. Wegen der Abstände sind sie nicht 100 Prozent blickdicht. Für mehr Sichtschutz können auch zwei Reihen Säulenobst versetzt zueinander gepflanzt werden.

Bevor man in die Baumschule fährt und zum Spaten greift, sollte jedoch die örtliche Gesetzeslage geklärt werden, um sicherzugehen, dass man Grenzabstände und zulässige Pflanzenhöhe von Anfang an berücksichtigt. Die Bestimmungen sind von Kanton zu Kanton verschieden. Ein Anruf auf der Bauverwaltung der Gemeinde hilft sicher weiter.

Ebenso ist es ratsam, sich vorgängig mit den Nachbarn abzusprechen und mögliche Probleme wie Laubabwurf, Höhe oder Schattenfall zu thematisieren.