Singer, Pfaff, Husqvarna Viking, Brother, Bernina, W6, Janome, Babylock oder Juki - wer auf der Suche nach einer Nähmaschine ist, steht schon bei der Wahl der Marke vor einer großen Auswahl. Da hat man sich die verschiedensten Modelle noch nicht einmal angeschaut. Welche Maschinen es gibt und welche zu welchem Näh-Typ passt - wir geben dir Tipps für Einsteiger.
Die erste Frage, die du dir stellen muss, kommt wenig überraschend: Was nähst du schon? Und was willst du nähen? Vielleicht hast du bisher nur Accessoires gezaubert und willst dich jetzt auch auch Klamotten wagen. Oder du bist blutiger Anfänger.
Außerdem solltest du dir darüber im Klaren sein, dass jedes Gerät im Haushalt Geräusche macht: ein Staubsauger macht Geräusche, ein Mixer und eine Nähmaschine eben auch. Lebst du in einer WG oder hast deine Nähecke im Wohnzimmer, wo dein Partner nebenbei Fernsehen schauen will? Dann ist die Lautstärke der Maschine zwangsläufig wichtig bei der Auswahl. Da hilft es natürlich, wenn man die Maschine im Laden ausprobieren kann.
Bei einer Beratung hat mir ein Verkäufer mal folgenden Satz gesagt: „Wenn dein Mann sich über die Lautstärke der Nähmaschine beklagt, sagt ihm einfach, dass schnelle Autos auch lauter sind als langsame.“ So ist es bei Nähmaschinen meist auch – je mehr Power, desto lauter.
Und dann kommt meist, spätestens nach ein paar gelungen Projekt, noch die Frage auf: Brauche ich eine Overlock-, Coverlock- oder Stickmaschine? Fakt ist: Du kannst die teuerste Overlock-Maschine haben – eine Nähmaschine ersetzt sie nicht. Aber andersherum gilt das selbe. Die Maschinen haben nebeneinander eine Existenzberechtigung. Ein Überblick:
Eine gute Nähmaschine als Grundlage
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Natürlich gibt es auch bei Nähmaschinen Skoda-Modelle oder eben den Mercedes unter den Maschinchen. W6 zum Beispiel gibt es nur online - eine Fachberatung fällt entsprechend aus. Trotzdem mag ich persönlich W6 als Einsteiger-Geräte. Ich hatte einige Zeit lang die W6 3300 mit einer riesigen Stichauswahl (300 Euro). Brauch ich die? Nein. Jetzt nähe ich wieder auf meiner Brother Innovis Anniversary mit nur 16 Stichen (320 Euro). Sie ist Stiftung Warentest-Testsieger, leise, leistungsstark und kinderleicht zu bedienen. Wer überwiegend Kleidung näht, ist damit gut bedient. Für Deko-Näher ist eine größere Stichauswahl hingegen mitunter eine schöne Möglichkeit für liebevolle Details. Wer es sich leisten kann, nimmt vielleicht sogar eine kombinierte Näh- und Stickmaschine. Dann sind der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt. Meine erste Nähmaschine war übrigens von einem großen schwedischen Möbelhaus (89 Euro). Mein Tipp: Finger weg! Wer einmalig eine Gardine abnähen möchte, für den mag sie in Ordnung sein. Bei mir wurde sie nach vier Monaten ersetzt. Und diese Maschinen - auch Discounter haben immer mal wieder Billig-Teile im Angebot haben noch einen klaren Nachteil: Der Wiederverkaufswert ist deutlich niedriger als bei Marken-Modellen.
Eine Overlock für effizientes Arbeiten
Sie schneidet und versäubert in einem Arbeitsgang und benötigt dafür vier Konen mit Garn. Die Naht sieht entsprechend professionell aus. Die Maschinen sehen komplizierter aus, als sie sind. Es gibt sehr viele Einweisungsvideos im Internet. Überwiegend werden Overlock-Maschinen für das Nähen von Klamotten mit einem Strech-Anteil verwendet. Man kann aber auch prima Baumwolle damit versäubern.
Meine aktuelle Overlock ist die Enspire von Babylock - und wäre sie ein Auto, hätte sie einen Stern auf dem Gehäuse. Natürlich hat der Luxus (unter anderem gibt es ein Jet-Air-Einfädelsystem) seinen Preis. Knapp 1000 Euro werden fällig. Das geht natürlich günstiger. Die W6 Overlock kann man an Aktionstage großer Online-Versandhäuser unter Umständen für 300 Euro bekommen. Auch sie tut ihren Job, wenn auch etwas lauter als die Babylock. Nur sollte man einigermaßen technikaffin sein, um nur mit Hilfe von Videos sie bedienen zu können. Oder man hat einen Näh-Freund, der einem helfen kann. Ein guter Mittelweg ist die Janome My Lock (rund 440 Euro).
Eine Coverlock für Perfektionisten
Sie sorgt für saubere Steppnähte und kommt bei industriell hergestellter Kleidung klassischer Weise bei Säumen zum Einsatz. Für Perfektionisten ist sie eine toller Ergänzung zur Näh- und Overlock-Maschine. Um drei Maschinen nebeneinander stehen zu haben, braucht man aber auch entsprechenden Platz. Und das nötige Kleingeld.
Coverlock-Maschinen sind keine Schnäppchen, ab 500 Euro aufwärts muss man auf den Tisch legen - ob sich das für den „Wie gekauft“-Look lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Ich habe meine Coverlock nach einem halben Jahr wieder verkauft.
Eine Stickmaschine für Deko-Fans
Ein Foto vom Lieblingstier, ein verschnörkelter Schriftzug, eine ausgefallene Comic-Figur - und das als gesticktes Bild. Das ist wohl der Traum eines jeden Selbermachers. Der Haken: Die Preise beginnen bei 1000 Euro. Dazu kommt spezielles Garn in vielen Farben. Eine Stickmaschine ist ein teurer Spaß, der sich meist nur für gewerbliche Näher lohnt. Ansonsten kann man beim Schneider nebenan meist einzelne Stücke besticken lassen.
Für mich eine tolle Alternative ist ein Plotter, mit dem man sein Lieblingsmotiv in Form eines Bügelbildes auf sein Näh-Werk bringen kann.