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Der Mann in der fahrenden Waggis-Larve
©Bild: Baseljezt
Unheilbare Krankheit
Fasnacht

Der Mann in der fahrenden Waggis-Larve

27.02.2023 19:35 - update 28.02.2023 09:26

Viktoria Stauffenegger

Mattia Cattelan sitzt mit einer unheilbaren Krankheit im Rollstuhl. Trotzdem lässt er sich die Fasnacht nicht nehmen und fährt als riesige Waggis-Larve beim Cortège mit.

Gut eingepackt treffen wir Mattia am Montag um 12 Uhr vor der Messehalle. Dort in einer Lagerhalle ist seine Larve deponiert. Es ist ein riesiger Waggis-Kopf, der viele helfende Hände braucht, um diesen an seinem elektrischen Rollstuhl zu befestigen. Mattia nimmt das Gewusel um ihn herum aber gelassen, denn die Vorfreude auf die Fasnacht ist gross. Um 13:30 Uhr heisst es bei der Mittleren Brücke auch schon «yystooh» für den 25-Jährigen und seine Freunde.

Die «Duchenne-Waggis»

Die Duchenne-Waggis, das sind seine Freunde, mit denen er schon seit Jahren gemeinsam Fasnacht macht. Der Name «Duchenne» ist inspiriert von seiner Krankheit, der Duchenne-Muskeldystrophie. Denn Mattia wurde mit einer seltenen Genmutation geboren. Die Duchenne-Muskeldystrophie, lässt die Muskeln schrumpfen. Anfangs konnte er noch gehen, später dann musste er in den Rollstuhl. Mit dem er heute seine riesige Larve auf dem Cortège präsentiert und von vielen Besucher:innen der Fasnacht bestaunt wird: «Manche dachten, dass die Larve ferngesteuert ist und waren erstaunt, als sie sahen, dass da jemand drinsitzt», erzählt Mattia. Vor allem Kinder würden gerne mal durch die grossen Nasenlöcher schauen um zu sehen, wer denn darin sitzt.

«Ich habe das Fasnachts-Virus»

Seit rund zehn Jahren fährt Mattia nun mit seiner riesigen Waggis Larve beim Cortège mit. Fasnacht ist für ihn etwas ganz Besonderes: «Ich habe das Fasnachts-Virus, früher war ich mit meinen Eltern an der Fasnacht, auch sie sind begeisterte Fasnächtler:innen». Ausserdem hatte er den «Jö-Effekt» erzählt er: «Als Kind im Rollstuhl, finden dich alle herzig und ich wurde mit Süssigkeiten überhäuft.» Als Mattia 15 Jahre alt wurde, kam dann die Frage auf, als was er an die Fasnacht gehen könnte. Die ganze Familie brainstormte und so wurde die Idee, als riesige Waggis-Larve zu gehen, geboren. Umgesetzt wurde diese dann von einem Bühnenbildner des Theater Basels.

Der Mann in der fahrenden Waggis-Larve
Bild: Baseljetzt

«An der Fasnacht sind alle willkommen»

Die Fasnacht ist bunt, laut und: «Egal ob männlich, weiblich oder LGBTQIA+, alle sind willkommen und machen Fasnacht». Das ist das, was Mattia Cattelan am meisten gefällt. Ausserdem sei die Fasnacht in seinen Augen barrierefrei: «Beim Claraplatz gibt es einen geschützten Platz, dort können Menschen mit Behinderung mittendrin dabei sein.»

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Kommentare

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01.03.2023 05:25

Theresia

Das ist mal eine tolle Idee. Hut ab von dieser Gruppe. Ein riesen Kompliment danke für so viel Verständnis

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