Welcher Schraubendreher hat den Dreh raus? 12 Sets im Test!
Er ist in jedem Haushalt vorhanden und wirkt in seiner Schlichtheit fälschlicherweise, als könnte es kaum Qualitätsunterschiede geben: der Schraubendreher. AUTO BILD KLASSIK fühlt zwölf Sätzen auf die Klingenspitze.
Das universalste Werkzeug ist wohl der Schraubendreher. Manche nennen ihn auch Schraubenzieher, aber auch damit ist längst nicht sein komplettes Einsatzspektrum erfasst: Mit ihm lassen sich nämlich nicht nur Schrauben in alle Richtungen drehen, lösen oder festziehen; je nach Profil und Klingenlänge kann er auch hebeln, hobeln, stechen, meißeln, ritzen, angeln oder fixieren. AUTO BILD hat zwölf Sortimentsätze getestet.
Testsieger im AUTO BILD-Schraubendreherset-Test (2021): Wera 932/6 Kraftform Plus
Das Set Wera 932/6 Kraftform Plus bietet eine hervorragende Material- und Verarbeitungsqualität sowie einen ergonomisch perfekten Griff mit hohem Halt. Die Klingen haben die höchste Materialfestigkeit aller Schraubendreher im Test. Einziges Manko: Der PH1 entsprach nicht exakt dem DIN-Maß, war etwas zu dick bei der Messlehrenprüfung. Dennoch: klarer Sieger. Im Test hat das Set Wera 932/6 Kraftform Plus 215 von 230 Punkten erreicht und erhielt die Note 1,3 (sehr gut).
Die Discountmarke aus dem Hause Hazet punktet vor allem mit einer Materialfestigkeit, welche die der Hazet-Produkte sogar noch übertrifft. Dazu perfekte Maßhaltigkeit, einzig die schwache Ausstattung ohne Sechskant verhindert ein noch besseres Abschneiden. Sehr empfehlenswert. Im Test hat das Set Vigor V1637 176 von 230 Punkten erreicht und erhielt die Note 2,4 (gut). Und dank des günstigen Preises von nur 17,47 Euro wird das Schraubendreher-Set von Vigor auch noch Preis-Leistungs-Sieger.
So hat AUTO BILD getestet
Auch simple Werkzeuge erfordern einen professionellen Testaufbau und erfahrene Spezialisten. Wir testen im Labor der Qualitätssicherung des Werkzeugherstellers Hazet in Heinsberg (Nordrhein-Westfalen). Hier finden wir sämtliche Prüfgeräte und Hilfsmittel, die für einen aussagekräftigen Test nötig sind.
Wir kaufen alle zwölf Schraubendrehersätze online ein, jeden Satz dreimal. Denn in der wichtigsten und härtesten Testdisziplin, der Ermittlung der Materialfestigkeit, werden sämtliche Schraubendreher bis zum Bruch geprüft. Je fester die Klinge und je stabiler die Verbindung von Klinge und Griff, desto haltbarer ist das Werkzeug.
Herzstück des Tests: die Drehmoment-Prüfmaschine. Hier werden alle Schraubendreher eingespannt und die Kräfte gemessen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der Test findet an einer Drehmoment-Prüfmaschine statt. Ein E-Motor dreht den an Griff und Klingenspitze eingespannten Schraubendreher. Die Klingenspitze steckt in einem zum Klingenprofil passenden Prüfstein. Der Schraubendreher wird so lange gedreht, bis entweder die Klingenspitze abbricht oder sich der Griff auf der Klinge verdreht. Letzteres sollte jedoch nicht passieren, denn die Verbindung Klinge-Griff soll laut DIN-Vorgabe Drehmomente bis 30 Nm überstehen.
Die beim Bruch gemessenen Drehmoment-Werte bilden die Grundlage für die Bewertung der Materialfestigkeit. Je höher der Wert, desto mehr Punkte. Der Beste des Testfeldes erhält in der Disziplin Materialfestigkeit 100 Punkte.
Ob die Schraubendreher maßhaltig sind, prüft AUTO BILD an Gutlehrringen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Zweitwichtigstes Testkriterium ist die Maßhaltigkeit der Klingenprofile: Entsprechen sie exakt den DIN-Vorgaben bzw. den individuell vom Hersteller angegebenen Maßen? Schlitzprofile messen wir mit einem elektronischen Messschieber. Bei PH- und PZ-Profilen prüfen wir mittels Gutlehrringen: Die Kreuzprofile müssen in den jeweiligen Lehren spielfrei sitzen, der Kopf soll leicht herauskommen, nicht aber ein markiertes Niveau überragen. Auch für Torx-Köpfe wenden wir entsprechende Lehren an, um die Maßhaltigkeit zu prüfen.
Jedes einzelne Klingenprofil wird so geprüft. Erfüllen alle Schraubendreher eines Satzes die Maße, erhält das Set maximal 50 Punkte. Bei der Bewertung des Griffs kommt es auf Ergonomie und Haptik an: Liegt er gut und griffig im Handballen, gibt es maximal 20 Punkte. In der Wertungstabelle am Ende finden Sie alle Details, auch zur Ausstattung der jeweiligen Schraubendreher.
Schraubendreher (2021): Test - Werkzeug - Haushalt - Info
12 Schraubendreher-Sätze im Test
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Die Testergebnisse im Überblick
AUTO BILD hat zwölf Schraubendreher-Sets zwischen vier und 45 Euro getestet. Nicht alle halten, was sie versprechen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
In diesem Test von zwölf Schraubendreher-Sätzen geht es gemäß Testaufbau darum, wie gut sie ihren Hauptzweck erfüllen. Um das herauszufinden, haben wir übrigens keine einzige Schraube gedreht! Stattdessen hatten wir Laboreinrichtungen zur Verfügung, die die bei der Nutzung auftretenden Anforderungen und Belastungen in exakten Messwerten abbilden.
Bruchanfälliges Werkzeug fällt durch
Zwei Dinge sind bei Schraubendrehern entscheidend: die optimale Übertragung der Drehkraft über das Klingenprofil auf den Schraubenkopf und die Festigkeit des Klingenmaterials. Jeder kennt das Problem eines "runden" Klingenprofils. Das entsteht zwar oft bei Zweckentfremdungen. Es kann aber auch bei fachgerechtem Einsatz auf korrekt passenden Schraubenköpfen entstehen, wenn das Klingenmaterial zu weich oder zu bruchanfällig ist.
Schwache Griffe verdrehen und brechen anschließend. Und das ist nicht nur schlecht für die Wertung: Je fester die Verbindung zum Griff und je fester die Klinge, desto stabiler ist der Schraubendreher.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Ganz am Ende lagen die Schraubendreher von Wera vorne, und das hat maßgeblich damit zu tun, dass sie am härtesten im Nehmen sind: Die sechs Schraubendreher aus dem Set namens 932/6 liegen bei der Materialfestigkeit im Durchschnitt 87 Prozent über der DI-Norm! Dicht darauf folgen Presch (83 Prozent) und Wiha (79 Prozent).
Die Überraschung: Die Hazet-Discount-Marke Vigor schneidet bei der Materialfestigkeit besser ab als die Hazet-Schraubendreher. Vigor liegt 70 Prozent oberhalb der Norm, Hazet immer noch solide 60 Prozent. Ebenfalls ordentlich: die Bauhaus-Marke Sora mit 52 Prozent. Für gelegentlichen Einsatz ausreichend: die Lidl-Marke Parkside mit 40 Prozent.
Bei der Maßhaltigkeit des Klingenprofils erlaubt sich kein einziges Profil der drei Hazet-Sätze einen Patzer. Darüber hinaus sind nur die sechs Wiha-Profile ebenfalls perfekt. Bei allen anderen Sätzen entsprechen einer oder mehrere Schraubendreher nicht exakt dem DIN-Maß.
Ein nicht ganz exaktes Maß beim PH1-Profil ist die einzige Kritik am sonst perfekten Wera-Satz 932/6 – sehr gut. Presch überzeugt zwar mit der zweitbesten Materialfestigkeit, versagt jedoch bei der Maßhaltigkeit. Sind also letztlich irgendwie alle gut? Nein!
Drei Totalausfälle im Schraubendreher-Test
In drei Fällen gibt es Totalausfälle zu beklagen: Schlecht passende Klingenprofile und weiches Klingenmaterial machen die Schraubendreher der Amazon-Hausmarke Umi wenig praxistauglich. Der Satz der Marke BGS krankt an viel zu schwachen Klingenankern; alle Griffe verdrehen sich auf dem Prüfstand, die Klinge bricht heraus.
Geradezu unterirdisch ist die Qualität beim Letztplatzierten Kinzo für 3,75 Euro: schlecht passende Profile, Griffe mit Graten, die im Test zerbersten. Dass billig nicht schlecht bedeuten muss, hatten dabei doch zuvor die günstigen Produkte von Lidl und Bauhaus gezeigt!
Schraubendreher-Sets im AUTO BILD-Test – alle Ergebnisse im Detail
Schraubendreher-Sets im AUTO BILD-Test – alle Ergebnisse im Detail
Hersteller
WERA
HAZET
WIHA
WITTE
HAZET
VIGOR
PRESCH
PARKSIDE
SORA BASIC
UMI
BGS
KINZO
Produkt
932/6 Kraftform Plus (Testsiger)
802/5
41002 SoftFinish
670094 Pro Impact
810/6
V1637 (Preis-Leistungs-Sieger)
Schraubendreher- Satz 7-teilig
Meißelschrauben-dreher-Satz 6-teilig (Lidl)
Home 6-teilig (Bauhaus)
Schraubendreher-Set 6-teilig (Amazon- Marke)
technic 35835
Schraubendreher-Set 6-teilig
Ausstattung
Griff aus Zwei-Komponenten-Material hart/weich (max.: 10 Punkte)
Hervorragende Material-und Verarbeitungs-qualität, ergonomisch perfekter Griff mit hohem Halt. Die Klingen haben die höchste Materialfestigkeit aller Schraubendreher im Test. Einziges Manko: der PH1 entsprach nicht exakt dem DIN-Maß, war etwas zu dick bei der Messlehrenprüfung. Dennoch: klarer Testsieger.
Hinsichtlich Material- und Verarbeitungsqualität sowie Maßhaltigkeit absolute Spitzenklasse, hier jeweils volle Punktzahl. Top: solider Sechskant an Klinge und Griff. Die Festigkeit der Klingen ist solide und übertrifft die DIN-Normen weit. Aber: Fünf Kontrahenten liefern noch bessere Festigkeitswerte als der Hazet 802/5.
Perfekte Maßhaltigkeit aller Schraubendreher, der ergonomische Griff sorgt für festen Halt. Klinge und Griff sind solide verarbeitet, keine störenden Grate oder Anspritzpunkte am Griff. Drittbeste Festigkeit der Klingen aller getesteten Schraubendreher. Was dem Satz fehlt: ein Sechskant zum Ansetzen eines Hilfswerkzeugs an den Griffen und Klingen.
Witte liefert zum höchsten Preis aller ge-testeten Produkte gute Leistungen. Verarbeitung und Materialqualität sind erstklassig, die Festigkeit der Klingen liegt ungefähr auf dem Niveau von Hazet. Zwei nicht DIN-konforme Klingenprofil-Maße (0,8 x 4: zu breiter Schlitz, PH2: zu dick) trüben das positive Gesamtbild jedoch etwas.
Der gegenüber dem 802/5 rund zehn Euro günstigere 810/6 verliert ausschließlich durch seine schlichtere Aus-stattung Punkte: kein Sechskant an Griff und Klinge. Mit dem 802/5 identische Materialfestigkeit, perfekte Griffe und Maßhaltigkeit. Ganz knapp vorbei am Preis-Leistungs-Sieg.
Die Discountmarke aus dem Hause Hazet punktet vor allem mit einer Materialfestigkeit, welche die der Hazet- Produkte sogar noch übertrifft. Dazu perfekte Maßhaltigkeit, einzig die schwache Ausstattung ohne Sechskant verhindert ein noch besseres Abschneiden. Sehr empfehlenswert, Preis-Leistungs-Sieger.
Presch prescht weit nach vorn: zweitbeste Materialfestigkeit nach dem doppelt so teuren Testsieger Wera! Leider fällt Presch in den anderen Kriterien ab. Nur zwei von sieben Klingenprofilen entsprechen exakt den DIN-Maßen. Die Griffe fühlen sich im Neuzustand etwas klebrig an und sind zu klein, liegen nicht optimal in der Hand. Verarbeitung mäßig.
Die nur 6,99 Euro teuren Parkside-Schraubendreher von Lidl sind ein Kauf-tipp für alle, die diese nur gelegentlich nutzen und wenig Geld ausgeben möchten. Beste Ausstattung, ordentliche Griffe, aber im Vergleich nur mäßige Maßhaltigkeit und Materialfestigkeit, die jedoch 40 Prozent ober-halb der geforderten Norm liegt. Gut brauchbar für alle Hobbyschrauber.
Was für Lidl gilt, trifft auch auf die Bauhaus-Marke Sora zu. Mit einigen Unterschieden: Die Griffe sind kleiner und weniger ergonomisch, liegen nicht optimal in der Hand. Ein Klingen-Sechskant fehlt. Dafür ist die Maßhaltigkeit der Profile aber deutlich besser als beim Lidl-Satz, und die Materialfestigkeit liegt fast auf Hazet- Niveau. Für 9,95 Euro ein attraktives Angebot.
Bauhaus und Lidl überzeugen mit ihren Schraubendrehersätzen, der Amazon-Marke Umi gelingt das nicht: einen reellen Gegenwert für wenig Geld zu liefern. Nur zwei von sechs Klingenprofilen ent-sprechen der DIN-Norm. Die geringe Material-festigkeit der Klingen-profile verspricht bei regelmäßiger Nutzung keine lange Haltbarkeit.
Fünf Schraubendreher für 3,99 Euro erwecken keine hohe Erwartungshaltung. Umso erstaunlicher, dass der BGS-Satz bei der Maßhaltigkeit gut abschneidet: Vier von fünf Klingenprofilen entsprechen dem Maß laut Norm. Das war es aber dann. Bei der Drehmomentprüfung versagt BGS: Die Klingen überdrehen im Griff, welcher zerbröselt.
Nur 3,75 Euro kostet der Kinzo-Satz. Keiner der drei gekauften Testsätze entspricht dem anderen, die Bestückung scheint willkürlich zu erfolgen. Sofort fällt die unter-irdisch schlechte Qualität auf: Grate und Lunker im Griff, Klingenenden in Lack eingetaucht. Viele Profile passen nicht, bei der Drehmoment-prüfung brechen alle Griffe.
Vigor ist der Tipp in der 20-Euro-Klasse. Die Discount-Marke von Hazet bietet perfekt passende Klingenprofile und hohe Festigkeit. Wer zehn Euro drauflegt, bekommt bei Wera das Beste für sein Geld: höchste Festigkeit, tolle Griffe. Lidl und Bauhaus beweisen, dass es schon für unter zehn Euro ordentliche Qualität gibt. Ein Tipp für jene, die nicht häufig an Schraubenköpfen drehen.
Testsieger im AUTO BILD-Schraubendreherset-Test (2021): Wera 932/6 Kraftform Plus
Eine hervorragende Material- und Verarbeitungsqualität sowie einen ergonomisch perfekten Griff mit hohem Halt, zudem die höchste Materialfestigkeit, die im AUTO BILD Schraubendreher-Test erreicht wurde: Das Wera 932/6 Kraftform Plus-Schraubendreher-Set konnte überzeugen und wurde Testsieger.
Welche günstigen Schraubendreher sind gut?
Mit nur 17.47 Euro wird das Schrauberndreher-Set V1637 von Vigor Preis-Leistungs-Sieger im AUTO BILD Schraubendreher-Test. Die Discountmarke aus dem Hause Hazet punktet vor allem mit einer Materialfestigkeit, welche die der Hazet-Produkte sogar noch übertrifft. Dazu perfekte Maßhaltigkeit, einzig die schwache Ausstattung ohne Sechskant verhindert ein noch besseres Abschneiden. Im Test hat das Set Vigor V1637 176 von 230 Punkten erreicht und erhielt somit die Note 2,4 (gut).
Heißt es Schraubenzieher oder Schraubendreher?
Die korrekte Bezeichnung ist Schraubendreher, denn Schraubenzieher beschreibt nur einen Einsatzzweck des Werkzeugs. Man kann mit einem Schraubendreher nämlich nicht nur Schrauben in alle Richtungen drehen, lösen oder festziehen - je nach Profil und Klingenlänge kann er auch hebeln, hobeln, stechen, meißeln, ritzen, angeln oder fixieren. Im AUTO BILD Schraubendreher-Test gewinnt das Wera 932/6 Kraftform Plus-Schraubendreher-Set - es überzeugt mit hervorrangender Materialqualität und Passgenauigkeit.
Ergebnisse des Schraubendreher-Tests
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Welcher Schraubendreher hat den Dreh raus? Der Test von zwölf Schraubendreher-Sätzen zeigt, dass auch bei einem so simplen Werkzeug große Qualitätsunterschiede möglich sind!
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
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Das Test-Team (von links): Volker Grünberg, Daniel Baues und Nuno Neves von der Hazet-Qualitätssicherung. Im roten T-Shirt: Redakteur Lars Busemann.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
3/38
Die Drehmoment-Prüfmaschine ist das wichtigste Gerät bei unserem Test. Hier werden alle Schraubendreher eingespannt und Kräfte gemessen.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
4/38
Auf Maß? Mit einem digitalen Messschieber prüfen wir die Schlitzdreher.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
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In Form? PH- und PZ-Profile prüfen wir an Gutlehrringen.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
6/38
Der Kopf muss knapp rausgucken, darf kein Spiel haben.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
7/38
Auch für Torx gibt es Prüflehren. Die Köpfe müssen perfekt passen.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
8/38
Ein Prüfstein zu jedem Klingenprofil bildet das Gegenstück in der Prüfmaschine.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
9/38
Am Griffende und an der Klingenspitze am jeweils passenden Prüfstein werden die Schraubendreher so lange gedreht, bis die Klingenspitze bricht. Der Drehmoment-Wert beim Bruch ist Grundlage für die Bewertung der Materialfestigkeit.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
10/38
Bei den Griffen beurteilen wir Haptik, Ergonomie, Material- und Verarbeitungsgüte. Optimal: Wera und Hazet.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
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Brünierte Klingenspitzen sind hochwertig und haltbar. Hier wurde die Spitze nur in Lack getaucht – nutzlos.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
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Weiche Spitzen (rechts) verbiegen, harte brechen ab.
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
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Lunker (Hohlräume) im Griff lassen diesen zerbrechen (Kinzo).
Bild: Joerg Maltzan / AUTO BILD
14/38
Alle BGS-Schraubendreher versagen bei der Festigkeit.
Fazit: Nur 3,75 Euro kostet der Kinzo-Satz. Keiner der drei gekauften Testsätze entspricht dem anderen, die Bestückung scheint willkürlich zu erfolgen. Sofort fällt die unterirdisch schlechte Qualität auf: Grate und Lunker im Griff, Klingenenden in Lack eingetaucht. Viele Profile passen nicht, bei der Drehmomentprüfung brechen alle Griffe.
Fazit: Fünf Schraubendreher für 3,99 Euro erwecken keine hohe Erwartungshaltung. Umso erstaunlicher, dass der BGS-Satz bei der Maßhaltigkeit gut abschneidet: vier von fünf Klingenprofilen entsprechen dem Maß laut Norm. Das war es aber dann. Bei der Drehmomentprüfung versagt BGS: Die Klingen überdrehen im Griff, welcher zerbröselt.
Fazit: Was Lidl und Bauhaus mit ihren Schraubendrehersätzen überzeugend schaffen, gelingt der Amazon-Marke Umi nicht: einen reellen Gegenwert für wenig Geld zu liefern. Nur zwei von sechs Klingenprofilen entsprechen der DIN-Norm. Die geringe Materialfestigkeit der Klingenprofile verspricht bei regelmäßiger Nutzung keine lange Haltbarkeit.
Fazit: Was für Lidl gilt, trifft auch auf die Bauhaus-Marke Sora zu. Mit einigen Unterschieden: Die Griffe sind kleiner und weniger ergonomisch, liegen nicht optimal in der Hand. Ein Klingen-Sechskant fehlt. Dafür ist die Maßhaltigkeit der Profile aber deutlich besser als beim Lidl-Satz, und die Materialfestigkeit liegt fast auf Hazet-Niveau. Für 9,95 Euro ein attraktives Angebot.
Fazit: Die nur 6,99 Euro teuren Parkside-Schraubendreher von Lidl sind ein Kauftipp für alle, die diese nur gelegentlich nutzen und wenig Geld ausgeben möchten. Beste Ausstattung, ordentliche Griffe, aber im Vergleich nur mäßige Maßhaltigkeit und Materialfestigkeit, die jedoch 40 Prozent oberhalb der geforderten Norm liegt. Alles andere als ein Fehlkauf.
Fazit: Presch prescht weit nach vorn: zweitbeste Materialfestigkeit nach dem doppelt so teuren Testsieger Wera! Leider fällt Presch in den anderen Kriterien ab. Nur zwei von sieben Klingenprofilen entsprechen exakt den DIN-Maßen. Die Griffe fühlen sich im Neuzustand etwas klebrig an und sind zu klein, liegen nicht optimal in der Hand. Verarbeitung mäßig.
Fazit: Die Discount-Marke aus dem Hause Hazet punktet vor allem mit einer Materialfestigkeit, welche die der Hazet-Produkte sogar noch übertrifft. Dazu perfekte Maßhaltigkeit, einzig die schwache Ausstattung ohne Sechskant verhindert ein noch besseres Abschneiden. Sehr empfehlenswert, Preis-Leistungs-Sieger.
Fazit: Der gegenüber dem 802/5 rund zehn Euro günstigere 810/6 verliert ausschließlich durch seine schlichtere Ausstattung Punkte: kein Sechskant an Griff und Klinge. Mit dem 802/5 identische Materialfestigkeit, perfekte Griffe und Maßhaltigkeit. Ganz knapp vorbei am Preis-Leistungs-Sieg.
Fazit: Witte liefert zum höchsten Preis aller getesteten Produkte gute Leistungen. Verarbeitung und Materialqualität sind erstklassig, die Festigkeit der Klingen liegt ungefähr auf dem Niveau von Hazet. Zwei nicht DIN-konforme Klingenprofil-Maße (0,8 x 4: zu breiter Schlitz, PH2: zu dick) trüben das positive Gesamtbild jedoch etwas.
Fazit: Perfekte Maßhaltigkeit aller Schraubendreher, der ergonomische Griff sorgt für festen Halt. Klinge und Griff sind solide verarbeitet, keine störenden Grate oder Anspritzpunkte am Griff. Drittbeste Festigkeit der Klingen aller getesteten Schraubendreher. Was dem Satz fehlt: ein Sechskant zum Ansetzen eines Hilfswerkzeugs an den Griffen und Klingen.
Fazit: Hinsichtlich Material- und Verarbeitungsqualität sowie Maßhaltigkeit absolute Spitzenklasse, hier jeweils volle Punktzahl. Top: solider Sechskant an Klinge und Griff. Die Festigkeit der Klingen ist solide und übertrifft die DIN-Normen weit. Aber: Fünf Kontrahenten liefern noch bessere Festigkeitswerte als der Hazet 802/5.
Fazit: Hervorragende Material- und Verarbeitungsqualität, ergonomisch perfekter Griff mit hohem Halt. Die Klingen haben die höchste Materialfestigkeit aller Schraubendreher im Test. Einziges Manko: Der PH1 entsprach nicht exakt dem DIN-Maß, war etwas zu dick bei der Messlehrenprüfung. Dennoch: klarer Testsieger.
