Renault Twingo Z.E.
Elektro-Twingo mit günstigeren Varianten

Der Elektro-Kleinwagen Renault Twingo Z.E. trat Mitte August 2020 an. Zum Marktstart gab es nur das top-ausgestattete Sondermodell Vibes. Ende Februar 2021 folgen nun zwei preisgünstigere Varianten.

 Renault Twingo Electric
Foto: Renault

Bereits im Februar 2020 hatte Renault den neuen Elektro-Kleinwagen Twingo Z.E. vorgestellt. Der Twingo Z.E. soll Renaults vergleichsweise erfolgreiche Elektroauto-Strategie eine Klasse nach unten ausweiten. Denn dort lauern mit den Drillingen VW E-Up, Skoda Citigo-E und Seat Mii neue Konkurrenten.

Bereits vor sieben Jahren, noch vor der Premiere der dritten Twingo-Generation, hatte Renault mit dem Twingo Z die E-Version des Kleinstwagens vorweggenommen, aber seitdem keine Taten folgen lassen. Stattdessen fuhren lediglich die Schwestermodelle von Smart seit 2017 als EQ-Modelle rein elektrisch vor – mit einem E-Antrieb von Renault.

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Twingo Z.E. mit größerem Akku als Smart EQ

Im Spätsommer 2020 kam dann der Elektro-Twingo mit dem bekannten fremderregten Drehstrom-Synchronmotor mit 60 kW Leistung und maximal 320 Newtonmeter Drehmoment, verbaut als Heckmotor.

Renault Twingo Z.E. Elektroauto Genf 2020
Renault
Der Twingo-Akku hat rund 21 kWh Kapazität

Allerdings gibt es im neuen Twingo Z.E. (hier geht es zum Fahrbericht des Renault Twingo Z.E.) mehr Saft als im Smart EQ. Mit einer Nennkapazität von 22 kWh liegt die Kapazität der Traktionsbatterie rund 25 Prozent über der des Smart-Akkus. Entsprechend verspricht Renault eine höhere Reichweite als bei den Elektro-Smarties: 190 Kilometer im gemischten WLTP-Modus und dank der größeren Rekuperationsanteile bis zu 270 Kilometer im WLTP-Stadtmodus. Die abgeregelte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 135 km/h und macht den Twingo damit auch für Autobahnfahrten im City-Umfeld fit. Binnen vier Sekunden spurtet der Renault Twingo Z.E. aus dem Stand auf Tempo 50, nach 12,6 Sekunden ist die 100er-Marke erreicht.

Bis zu 22 kW Ladestrom möglich

Relativ flexibel zeigt sich der Renault Twingo Z.E. bei den Lademöglichkeiten. Mit dem "Chameleon Charger" getauften Ladesystem ist zwar die Gleichstrom-Aufladung an Schnellladesäulen nicht möglich, dafür erlaubt der Twingo Z.E. ab Werk bis zu 400V und dreiphasiges Laden. In der Praxis kann so von der heimischen Steckdose über Wallboxen bis hin zu den innerstädtisch üblichen AC-Ladesäulen mit maximal 22 kW Leistung nachgetankt werden. An der 230-Volt-Steckdose dauert ein kompletter Ladezyklus von 0-100 per externem Ladegerät etwas über 13 Stunden, an einer einfachen 3,7 kW-Wallbox lediglich noch acht Stunden. Bei einer 22 kW-Ladesäule ist der Akku binnen einer Stunde von 0 auf 80 Prozent gefüllt.

Der 3.615 Millimeter lange und 1.646 mm breite Twingo Z.E. wird mit dieser Auslegung als klassisches City- und Pendler-Auto eingestuft, weniger als vollwertiger Familienauto-Ersatz. Punkten kann er dagegen mit dem winzigen Wendekreis von 8,75 Meter und dem variablen Laderaum: Bei umgeklappten Rücksitzen gibt es einen ebenen Ladeboden mit 1,34 Meter nutzbarer Länge, die ebenfalls serienmäßig umklappbare Beifahrer-Sitzlehne verlängert die Ladefläche sogar auf bis zu 2,31 Meter.

Renault Twingo Z.E. Elektroauto Genf 2020
Renault
Das schicke Multimedia-Display mit Anzeige umliegender Ladestationen kostet Aufpreis

Das Multimedia-System Easy Link liefert auch Infos über umliegende Ladestationen und unterstützt Android Auto sowie Apple Carplay. Serienmäßig an Bord ist die Vernetzung mit der Renault Smartphone-App "My Renault", die neben den üblichen Abfragen (Ladestatus, Fahrzeugstandort) auch die Fernsteuerung der Klimatisierung während des Ladens erlaubt.

Start mit Sondermodell

Zum Marktstart Mitte August 2020 legte Renault den Twingo Z.E. zunächst als ausgestattetes Sondermodell Vibes auf. Merkmale des Sondermodells sind die auffällige Launch-Lackierung in Valencia-Orange (alternativ steht auch Quarz-Weiß zur Wahl), 16-Zoll-Räder mit Zierelementen in Weiß und Orange und umfangreiche Komfortdetails einschließlich des Online-Multimediasystems Easy Link mit Sieben-Zoll-Touchscreen. Das Sondermodell kann zu Preisen ab 25.666 Euro bestellt werden. Ausgeliefert wird es seit Jahresbeginn 2021.

Renault Twingo Z.E. Vibes
Renault
Zum Martstart legt Renault das Sondermodell Vibes auf.

Ab Ende Februar ergänzt Renault das Angebot des Twingo Z.E. um die Ausstattungsvarianten Zen und Intens. Bereits ab der Ausstattungsvariante Zen besticht der Twingo Electric durch das Online-Multimediasystem Easy Link mit einem 7-Zoll-Touchscreen und einer serienmäßigen Klimaautomatik. Dazu gibt es unter anderem einen höhenverstellbaren Fahrersitz und ein höhenverstellbares Lenkrad.

Der Twingo Electric Intens punktet serienmäßig unter anderem mit 15-Zoll-Leichtmetallrädern, Lederlenkrad und einem Tempomaten mit Geschwindigkeitsbegrenzer.

Der Twingo Electric Zen ist ab 23.790 Euro erhältlich. Den Renault Twingo Electric Intens gibt es ab 25.190 Euro. Die Version Life folgt zu einem späteren Zeitpunkt und kostet ab 21.790 Euro. Der Twingo Z.E. ist in allen Versionen für die Elektroautoprämie in Höhe von 10.000 Euro qualifiziert.

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Fazit

Das meistverkaufte Elektroauto Deutschlands, der Renault Zoe, bekam zum Jahresende 2020 ein kleines Geschwisterchen. Der Twingo Z.E. setzt auf dieselbe Antriebstechnik wie die Smart EQ-Modelle, punktet aber mit einem Akku, der rund 25 Prozent mehr Kapazität anbietet. Bis auf das nicht vorgesehene Schnellladen an Gleichstrom-Säulen ist die Ladetechnik sehr variabel und leistungsfähig.

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