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Interview
30.09.2023

Sängerin Anastacia: "Ihr habt mich gewissermaßen adoptiert"

Die amerikanische Sängerin Anastacia covert deutsche Hits – unter anderem "Tage wie diese" von den Toten Hosen.
Foto: Jan Woitas, dpa

Die US-amerikanische Sängerin Anastacia feiert in Deutschland ihre größten Erfolge. Nun singt sie deutsche Hits auf Englisch.

Anastacia, Sie melden sich aus Denver/Colorado. Leben Sie gar nicht mehr in Los Angeles?

Anastacia: Oh, schon lange nicht mehr. 2020 sind wir alle nach Miami umgesiedelt, meine Mutter, meine Schwester, mein Bruder und ich. Wir dachten, Florida ist ein angenehmer Ort, um diese Pandemie auszusitzen. Ich habe aber lernen müssen, dass es insgesamt nicht meine Stärke ist, nichts zu tun. Ich saß zu Hause rum und merkte plötzlich, ich habe ja gar kein Hobby. 

Und dann? 

Anastacia: Habe ich es mit banalem Kram versucht, Malen nach Zahlen, Kreuzworträtsel, Sudoku, Podcasts hören, irgendwas, das mich anregt und entspannt zugleich. Und ich ging ins Tierheim und holte mir einen Hund. Broady ist jetzt etwas über ein Jahr alt und reist fast immer mit mir. Er bellt nicht und ist ein sehr höfliches Tier. Auf jeden Fall ist er um Längen ruhiger als ich (lacht).

Aber dann hatten Sie genug vom ewigen Sonnenschein in Miami?

Anastacia: Ich hatte vor allem genug von dem immer demokratiefeindlicheren Klima in Florida. Spirituell und politisch sagt es mir nicht zu, was Gouverneur Ron DeSantis für ein Programm verfolgt. Homosexuellenrechte, Frauenrechte und Minderheitenrechte zu beschneiden, ist wohl kaum eine zukunftsfähige Idee von Politik. Ich wollte diesen Kulturkampf nicht noch mit meinem Steuergeld unterstützen. Colorado ist liberaler und offener, außerdem eine wirklich schöne und vielfältige Stadt. Also sind wir alle wieder umgezogen.

Ihre Familie auch? 

Anastacia: Ja, wir sind eine Bande. Uns bekommst du nur im Paket (lacht). Mein Bruder arbeitet jetzt im Kino, er liebt Filme. Und wir bekommen eine Ermäßigung.

Wie sind Sie eigentlich auf den Gedanken gekommen, deutsche Pop- und Rock-Hits in englischer Sprache zu covern?

Anastacia: Ich muss gestehen, dass die Idee nicht von mir war, sondern von meiner Plattenfirma und dem Produzenten Christian Geller, der sein Studio in einem hübschen Dorf ganz in der Nähe von Koblenz hat. Ich erwarte auch nicht, dass ich mit dem Album den Geschmack von allen treffe, aber ich finde dieses Projekt ziemlich einzigartig und cool. 

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Deutschland ist weltweit das Land, in dem Sie die größten Erfolge feiern.

Anastacia: Ich weiß. Ihr habt mich gewissermaßen adoptiert. Dafür bin ich euch sehr dankbar. Ich habe auch einmal versucht, Deutsch zu lernen. Aber die Sprache ist echt schwer, deshalb habe ich ziemlich schnell wieder aufgegeben. Die einzigen Fremdsprachen, die ich kann, sind Französisch und Spanisch. Also habe ich die Lieder, die wir ausgewählt haben, erst mal durch ein Übersetzungsprogramm gejagt, was nicht immer etwas Sinnvolles ergeben hat. Also haben wir uns ein paar Freiheiten genommen, einige Sprachbilder geändert, aber die Worte immer so gewählt, dass die Botschaften der Songs erkennbar blieben.

„Best Days“ ist Ihre Fassung des Toten-Hosen-Klassikers „Tage wie diese“. Campino gilt als sehr detailverliebt. Hat er Sie mit seinem Text gewähren lassen?

Anastacia: Campino hat die Übersetzung selbst gemacht. Seine Mutter war ja Engländerin, sein Englisch ist vermutlich besser als meins (lacht).

Was war Ihnen bei der Auswahl der Lieder wichtig?

Anastacia: Dass alle diese Songs auch Anastacia-Songs sein könnten. Mit Anastacia-Power und Anastacia-Aussagen. So wie in „Now Or Never“, wo es darum geht, dass wir nur ein Leben haben, es auskosten, aber auch darauf gefasst sein sollten, dass es manchmal wie eine wilde Fahrt in der Achterbahn verläuft.

Sie haben einiges mitgemacht. Mussten lange um den Erfolg kämpfen, haben einige gescheiterte Beziehungen inklusive einer Scheidung hinter sich und Sie sind zweimal an Brustkrebs erkrankt.

Anastacia: Oh ja, ich hatte meine Tiefpunkte. Die zweite Brustkrebserkrankung 2013 empfand ich als wirklich beängstigend. Trotzdem habe ich immer den Kopf oben behalten und fest daran geglaubt, dass ich alles überstehen werde.

Sie sagen, „Supergirl“ von Reamonn widmen Sie Ihren weiblichen Fans. 

Anastacia: Der Song kam erst in letzter Minute aufs Album, er ist für mich eine hundertprozentige Frauenhymne. Ich sage: Mädels, seid stark und lasst euch niemals unterbuttern. Das Leben wird nicht leichter für Frauen, eher noch komplizierter. Ich finde es bedenklich, wie früh die Kids heute durch das Internet erwachsen werden. Alle starren dir von jungen Jahren an ins Gesicht, beurteilen und bewerten dich. Viele Jugendliche, vor allem Mädchen, leiden heute unter einem viel heftigeren Druck als meine Generation.

Wen von den Original-Interpretinnen und -Interpreten kennen Sie persönlich? Udo Lindenberg vielleicht?

Anastacia: Nein, Udo habe ich noch nie getroffen. Selbst Campino noch nicht. Sarah Connor habe ich mal vor vielen Jahren kennengelernt, außerdem einige Mitglieder der Kelly Family. Und natürlich Peter Maffay. Wir singen ja auf „Just You“ zusammen im Duett. Der Song ist vierzig Jahre alt und zeitlos schön. Er handelt aus meiner Sicht davon, dass man auf geliebte Menschen achtgibt, sich um sie kümmert, fürsorglich ist. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, sich auf solche wahren Werte zu besinnen. 

"Anastacia ist ein Feuerwerk“ sagt Peter Maffay über Sie. Im kommenden Jahr gehen Sie sogar gemeinsam auf Stadiontournee.

Anastacia: Peter ist ein klasse Typ. Ich finde, wir passen musikalisch super zusammen. Ich freue mich unheimlich auf unsere Shows.

Die Kelly Family ist sehr religiös, der Song, den Sie ausgewählt haben, heißt „An Angel“. Sie sind ebenfalls gläubig?

Anastacia: Ja, aber eher in einem umfassenderen Sinn, nicht auf eine bestimmte Religion beschränkt. Ich trage sowohl das christliche Kreuz als auch den Baum des Lebens an einer Kette, und als ich mit einem Juden liiert war, habe ich mich relativ stark für seinen Glauben interessiert. So lange eine Religion nichts Negatives propagiert, finde ich sie gut. Eine Religion, die Menschen ausschließt, weil sie beispielsweise homosexuell sind, lehne ich ab. Ich glaube, dass Gott liebevoll ist. Die Religion sollte es auch sein. 

Wissen Sie eigentlich, dass „Tage wie diese“ bei uns eine bedeutende Sporthymne ist?

Anastacia: Ja, klar. Das ist ein Riesensong bei euch, die perfekte Hymne. Für mich hat dieses Lied gerade besonders viel Bedeutung, weil die Tage für viele Menschen ja eben nicht die besten sind. Ich denke aber, dass wir aufhören sollten, über alles Mögliche zu jammern. Wir müssen weitermachen, mutig und zuversichtlich sein. Es wird uns keine andere Wahl bleiben, als die Welt so zu nehmen, wie sie ist und das Beste aus unserem Leben zu machen.

Welche Sportarten betreiben Sie selbst? 

Anastacia: Oh Gott, Sport ist mein Schwachpunkt. Als ich jünger war, war ich sportlicher. Heute mache ich am liebsten Hot Yoga, auch Bikram-Yoga genannt, aber ist das überhaupt ein Sport? Egal. Yoga tut mir gut, weil ich Probleme mit dem Nacken habe. 

Warum Hot Yoga?

Anastacia: Weil ich es heiß mag (lacht). 

Sie haben sich auch des Alphaville-Welthits „Forever Young“ angenommen. Würden Sie gerne für immer jung sein?

Anastacia: Ich habe nie über den körperlichen Aspekt von ewiger Jugend nachgedacht, biologisch ist das ja schlicht nicht möglich. Aber das emotionale Jungbleiben liegt mir sehr am Herzen. Ich habe einen jungen Geist und junge Ansichten. Ich denke positiv wie ein Kind, bin optimistisch, habe das jugendliche Leuchten in den Augen nie verloren und freue mich auf die Zukunft. Würden wir Erwachsenen alle mehr kindliche Freude haben, gäbe es weitaus weniger Pessimismus in der Welt.

Aber den Körper einer 18-Jährigen möchten Sie nicht mehr haben? 

Anastacia: Och, na klar. Wenn wir Frauen in ein gewisses Alter kommen, wünschen wir uns doch alle, wir wären noch mal Teenager. Es wäre wundervoll, wenn ich meine Bauchmuskeln von damals zurückbekommen könnte (lacht). Aber ernsthaft, ich möchte nicht in die Vergangenheit zurückkehren. Ich fühle mich wohl damit, der Mensch zu sein, der ich jetzt mit Mitte Fünfzig bin. Auch wenn du nicht mehr jung bist, kannst du ein gutes Leben führen. Aber pass auf, dass du dein inneres Kind behältst.

Würden Sie sich als glücklich bezeichnen?

Anastacia: Ich bin sogar sehr glücklich. Als alleinstehende Frau ohne Kinder geht es mir gut. Ich hatte schon schöne Zeiten mit Partner, finde jedoch auch sehr viel Genuss im Leben ohne.

Hätten Sie gerne Kinder gehabt? 

Anastacia: Als ich jünger war, habe ich von einer eigenen Familie geträumt, ja. Aber es ist anders gekommen, und auch das ist in Ordnung. Ich bin glücklich, wie mein Leben bisher verlaufen ist, glücklich mit meiner Arbeit und stolz auf die positiven Botschaften, die ich seit über zwanzig Jahren da draußen verbreite. Ich liebe es, die Menschen aus ihrem Trübsal zu reißen.

Was steht aktuell auf Ihrer Liste ganz oben?

Anastacia: Mir endlich, endlich den „Barbie“-Film anzuschauen. Vor lauter Arbeit und Reisen habe ich das bisher nicht geschafft. Mein Bruder, der Kinomitarbeiter, hat ihn schon gesehen und findet ihn super.

Zur Person: Anastacia, geboren 1968 in Chicago, hat etwas Lustiges gemacht. Die stimmgewaltige US-Amerikanerin, die nirgendwo auf der Welt so erfolgreich ist wie im deutschsprachigen Raum, hat sich für ihr neues Album „Our Songs“ bekannte Lieder der jüngeren deutschen Popgeschichte geschnappt und sie einmal kräftig durch den Anastacia-Wolf gedreht. Hymnen wie „Still Loving You“ von den Scorpions oder das zu „Best Days“ umgeschriebene „Tage wie diese“ von den Toten Hosen widmet sich die 55-Jährige ebenso wie Balladen, darunter „Cello“ von Udo Lindenberg, „Beautiful“ („Wie schön du bist“) von Sarah Connor sowie „Just You“ („So bist du“) von Peter Maffay – ihrem Duett- und im nächsten Sommer auch Konzertpartner bei dessen Farewell-Tournee. Noch in diesem Dezember jedoch wird sich die Interpretin von kraftvollen Selbstbehauptungshits wie „I’m Outta Love“ bei der traditionellen „Night Of The Proms“-Konzertreihe die Ehre geben.

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