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Der Geschmackssinn des Menschen

ZungeDie Zunge (Lingua) ist mit ihren längs und quer verlaufenden Muskelfasern sehr beweglich. Der Zungengrund ist mit dem Unterkiefer, dem uförmigen Zungenbein (Os hyoideum) und der Rachenwand verbunden. Das Zungenbändchen (Frenulum linguae) verbindet die Zungenunterfläche mit dem Boden der Mundhöhle (Cavum oris proprium).

Bei Nahrungsaufnahme lenkt die Zunge die Nahrung zu den Zähnen (Dentes) und kontrolliert den Zerkleinerungsprozeß. Sie mischt die zerkleinerte Nahrung und formt sie zu schluckbaren Klumpen, die sie in den Rachen (Pharynx) befördert.

Gleichzeitig nehmen wir mit der Zunge die Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und bitter wahr. Für den Geschmackssinn dienen vier Arten von Papillen mit insgesamt 9000 Geschmacksknospen, die sich auf dem Zungenrücken befinden: fadenförmige, blätterförmige, pilzförmige und wallförmige. Die Geschmacksknospen der Papillen enthalten 30- 80 Rezeptorzellen. Diese nehmen über die Geschmacksporen Kontakt zur Oberfläche auf.

  • Fadenpapillen
    Die Fadenpapillen (Papillae filiformes) sind über den ganzen Zungenrücken verteilt. Ihre Spitzen übertragen mechanische Einflüsse auf zahlreiche Nervenenden und bilden so die Grundlage für den feinen Tastsinn der Zunge.
  • Blätterpapillen
    Die Blätterpapillen (Papillae foliata) gruppieren sich in zwei Reihen an jeder Zungenseite direkt vor den Wallpapillen.
  • Pilzpapillen
    Die Pilzpapillen (Papillae fungiformes) liegen am Zungenrand und auf der Zungenspitze.
  • Wallpapillen
    Sieben bis zwölf warzenförmige Wallpapillen (Papillae vallata) liegen im hinteren Teil der Zunge.

Die Rezeptorzellen wandeln "Geschmack" in elektrische Impulse um und leiten diese weiter an die Enden von sensorischen Nervenfasern im Zungenkörper. Über den 7. und 9. Hirnnerv gelangen die Impulse zum Gehirn.

Geschmacksrichtungen - Schon gewusst?

Der Geschmack "süß" wird vornehmlich von der Zungenspitze wahrgenommen, "salzig" und "sauer" von den Zungenrändern und "bitter" vom hinteren Teil der Zunge. Die Geschmacksknospen für „bitter" sind 10.000mal empfindlicher als jene für „süß"; auf diese Weise können die meist bitteren giftigen Substanzen besonders schnell wahrgenommen werden.

Mit zunehmendem Alter schrumpfen die Geschmacksknospen und verringern damit die Fähigkeit zur Geschmackswahrnehmung.