Ratgeber Zecken: Tipps zum Schutz und zum Umgang mit einem Zeckenbiss

Zecken sind hierzulande und vielen anderen Ländern der Welt vertreten und Teil des Ökosystems Wald & Wiese. Oftmals beißen sich die millimetergroßen Blutsauger völlig unbemerkt mit ihrem Stechrüssel an der Haut fest. Nachdem sich die Milben am menschlichen Körper festgesetzt haben, stechen sie zu und beginnen damit Blut zu saugen. Spätestens dann ist es wichtig, einzugreifen. Im folgenden Artikel erhältst du Tipps und allgemeine Informationen über Zecken und wie du dich vor ihnen schützen kannst.

Wann sind Zecken aktiv?

Man sagt, dass Zecken ab 7 Grad aktiv sind und sich am Wohlsten bei Temperaturen zwischen 14 und 23 Grad fühlen. Weiterhin mögen Zecken eine hohe Luftfeuchtigkeit von um die 90 %. Es gibt demnach nicht "die Zeckenzeit". Zecken werden immer dann aktiv, sobald es kontinuierlich für ein paar Tage wärmer wie 7 Grad ist.

Auf die richtige Bekleidung achten

Die Strategie der Zecken ist stets die gleiche. Die Tiere lassen sich von Bäumen auf ihre Opfer herabfallen oder lauern diesen im hohen Gras auf. Sind die Milben einmal auf dem Körper angelangt, wählen sie zumeist Körperareale aus, an denen Betroffene den Biss so wenig wie möglich verspüren. Vorzugsweise suchen sich Zecken Körperteile auf, die eher selten in Bewegung sind. Ein wichtiger Schutz vor den Schädlingen ist lange Bekleidung. Besonders gut schützen langärmlige Oberteile, lange Hosen, geschlossene Teile und lange Socken vor Zeckenbefall. Wirksam ist es ebenfalls, Hosenbeine in die Socken zu stecken und bei Waldbesuchen auf Kopfbedeckungen zu achten. Zudem hat es sich bewährt, einfarbige und vorzugsweise helle Kleidungsstücke zu tragen. Dadurch werden die Tiere entdeckt, bevor sie die Haut erreichen.

Wäsche nach dem Waschgang trocknen

Befinden sich die Milben in abgelegter Bekleidung, können die Tiere darin noch für mehrere Tage überleben. Daher ist es wichtig, die Kleidung nach dem Tragen abzusuchen und nach dem Waschen in den Trockner zu stecken. Einen Trockengang überlegen die Spinnentiere in aller Regel nicht. Gut zu wissen: Von Zeckenbefall besonders stark gefährdete Areale sind der Hals, Haaransätze, Kniekehlen, Achselhöhlen sowie der Bereich um die Ohren.

Verwendung von Spray und Zeckenschutzmittel

Der Theorie zufolge sind mit Insekten- und Zeckensprays versorgte Körperteile vor einem Zeckenbefall geschützt. Doch eine 100%ige Garantie ist dieses Versprechen nicht. Während Sprays für die Haut und Bekleidung gedacht sind, müssen Lotionen stets auf der Haut aufgetragen werden. Die Dauer des Schutzes lässt sich nicht klar bestimmen, da Faktoren wie Schweißbildung die Wirkung beeinflussen. Einige Zeckenschutzmittel enthalten zudem Allergene, die wiederum die Schleimhäute reizen. Deshalb ist es sinnvoll, die Lotions und Cremes nach Möglichkeit nicht auf empfindlichen Stellen aufzutragen.

Natürlicher Schutz zur Zeckenabwehr

Anstatt Sprays und Cremes aus der Drogerie zu verwenden, solltest du es vorziehen auf natürliche Öle zu setzen. Je nachdem wie empfindsam du auf die einzelnen Pflanzen bist, eignen sich Zedern-, Nelken-, Teebaum- und Pfefferminzöl hervorragend zur natürlichen Abwehr von Zecken. Die Öle werden genauso auf die offenen Hautpartien aufgetragen und sind im Gegensatz zu Sprays deutlich verträglicher für Mensch und Umwelt.

Impfungen gegen Zecken

Ein weiterer Schutz gegen Zecken sind Impfungen. Diese Impfungen wirken zwar keinem Zeckenbefall entgegen, schützen jedoch vor gefährlichen Erkrankungen. Möglich ist eine Impfung gegen FSME. Diese FSME-Impfungen werden durch den Hausarzt durchgeführt. Im Gegenzug gibt es bislang noch keine Impfung gegen Borreliose. Gegen diese durch Zecken übertragbare Erkrankung gibt es bislang noch keinen Impfschutz.

Ein Zeckenbiss: Was tun?

Eine wichtige Schutzmaßnahme ist es, nach dem Aufenthalt in freier Natur zuerst den ganzen Körper und die Kleidung nach Zecken abzusuchen. Bis mögliche Krankheitserreger auf den Menschen übergehen, vergehen ca. 12 Stunden - also genug Zeit um sich gründlich abzusuchen. Wer eine Zecke entdeckt, sollte das Tier so schnell wie möglich entfernen. Am sinnvollsten ist es, die Milben mit einer Pinzette oder speziellen Zeckenkarte zu fassen und anschließend kontinuierlich herauszuziehen. Nach der Entfernung der Zecke ist  es ratsam, die betroffene Stelle zu desinfizieren. Häufig reagiert die Haut auf den Zeckenbiss. Treten Symptome wie Entzündungen auf, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren. Im Gegenzug ist von einer antibiotischen prophylaktischen Therapie abzuraten.

Natürliche Soforthilfe bei Zeckenbissen
Eine Myrrhentinktur ist eigentlich ein klassisches Mittel gegen Entzündungen im Mund. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass es eine wachstumshemmende Wirkung auf verschiedene Bakterien, u. a. das Lyme-Borreliose-Bakterium, hat. Durchtränke einfach 2 Esslöffel Myrrheblätter mit Essig und lege diese umwickelt mit einer Mullbinde auf die Bissstelle.

 

Grundsätzlich gilt: Nicht in Panik verfallen! Zecken gehören seit jeher zu unserer Fauna und in den meisten Fällen kann unser Immunsystem Gefahren abfangen, falls das Tier bspw. mit Borreliose-Spirochäte infiziert war. Ferner kommt die Krankheit bei vielen Menschen auch nicht zum symptomatischen Ausbruch.

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