Unter Hirudotherapie versteht man den therapeutischen Einsatz von Blutegeln (Hirudo medicinalis). Im Speichel der Blutegel befinden sich bis zu 250 verschiedene, medizinisch wirksame Substanzen, die der Entzündungshemmung, Schmerzreduktion, Gerinnungshemmung, Durchblutungsförderung und antimikrobiellen Wirkung dienen. Diese Mechanismen macht man sich bei der therapeutischen Anwendung zunutze.

Nachdem der Blutegel angesetzt wurde, saugt er sich an der betroffenen Stelle fest und fällt nach Beendigung seiner Mahlzeit nach ca. 20 bis 30 Minuten wieder ab. Das Ansetzen der Blutegel ist praktisch schmerzfrei, da der Egel mit seinem Speichel auch lokal betäubende Substanzen absondert.

Nach dem Abfallen des Egels kann die Wunde einige Stunden leicht nachbluten. Dies ist erwünscht, da es schnell den Druck in einem entzündeten Gebiet senkt, für eine bessere Durchblutung sorgt und den venösen Abfluss und Lymphstrom zur anhaltenden Entlastung und Entschlackung fördert.

Die Hirudotherapie lässt sich gut beim Pferd und Hund anwenden.

Blutegel


Einsatz von Blutegeln nach einer Sehnenverletzung bei einem Pferd

Mögliche Einsatzgebiete sind:

  • Arthritis / Arthrose
  • Hufrehe
  • Bänder- und Sehnenerkrankungen
  • Gelenksgallen
  • Kreuzschlag
  • Druckstellen
  • Phlegmonen (Einschuss), Abszesse, Wundheilungsstörungen
  • Blutergüsse (Hämatome)
  • Venenerkrankungen (Thrombophlebitis)