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Umnutzung und Aufstockung des Parkhauses „Mitte“ in der Würzburger Innenstadt Alexander Resch

Die Konzepte und Bestrebungen der autogerechten Stadt, die in den letzten Jahrzehnten forciert wurden, führten zu einem enormen auf den PKW ausgelegten Infrastrukturausbau. Nachhaltige Konzepte, die Fuß,- Rad- und Öffentlichen Nahverkehr begünstigen, wurden vielerorts vernachlässigt oder bewusst vom Kraftverkehr verdrängt.
Seit vielen Jahren stehen diese Entscheidungen der Nachkriegszeit in der Kritik. Insbesondere in Innenstädten hat der PKW-Boom mittlerweile kritische Ausmaße angenommen. Die Straßen sind überlastet und der Verkehr blockiert sich selber. Um dies zu regulieren und insbesondere den Anwohnern neue Lebensqualitäten zu gewährleisten, wird vielerorts über autofreie Innenstädte diskutiert. Doch was geschieht mit der ausschließlich für den PKW gebauten Infrastruktur?
In den Städten gibt es unzählige Parkhäuser, die unter diesen Gesichtspunkten mittel- oder langfristig Ihren einzigen Nutzen verlieren. Viele der älteren Parkgaragen werden schon heute nicht mehr wirtschaftlich rentabel genutzt, da sie von den Nutzern als zu eng oder zu dunkel empfunden werden.
Bei dem bearbeiteten Objekt handelt es sich um das Parkhaus “Mitte” in Würzburg. Das aus den Späten 60er Jahren stammende Gebäude befindet sich im Herzen der Innenstadt.
Im Entwurfsprozess viel die Entscheidung darauf den ästhetisch fragwürdigen Bestandskörper als statische Ressource zu betrachten. die Eingriffe sind daher umfangreich. dies hat zum einen städtebauliche gründe, um die kleinteilige Stadtstruktur möglichst wieder aufzugreifen, vor allem aber auch den Grund, das Gebäude an eine dauerhafte Nutzung durch den Menschen anzupassen. mit der Aufstockung wird auf den gestiegenen Bedarf an innerstädtischem Wohnraum reagiert, aber mit der Dachterrasse auch Flächen für die Allgemeinheit geschaffen. durch das aufstocken kann die auf hohe lasten ausgelegte Struktur auch zukünftig sinnvoll genutzt werden, ohne eine zusätzliche statische Ertüchtigung zu benötigen. die im Entwurf final ausgearbeiteten Nutzeinheiten ermöglichen eine vielschichtige und variable Nutzung des Gebäudes. durch diese Anpassungsfähigkeit kann es auch auf zukünftige gesellschaftliche Strömungen reagieren und ist somit resilient.

Lageplan
Isometrie des aktuellen Zustandes
Konzeptpiktogramme
Isometrie des Entwurfs
Grundriss EG / Ansicht Süd
Vertiefungsgrundriss Wohnen: 1. OG
Blick kommend aus der Fußgängerzone
Innenperspektive Wohnen
Blick aus der Aufstockung über die Dachterrasse
Kontakt
Alexander Resch
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Dirk HebelProfessur Nachhaltiges Bauen

Zweitprüfer*in

Prof. Andreas WagnerProfessur Bauphysik und Technischer Ausbau
Einstelldatum
Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Würzburg