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Räbeliechtli-Umzug im ‘Stedtli’: Ein lebendiges Brauchtum

Gestern Abend erfüllte der traditionelle Räbeliechtli-Umzug die Gassen in Murtens Altstadt wieder mit flackernden Lichtern, fröhlichen Gesichtern und hellem Kindergesang

von Esther Zangger
am

Gestern Abend erfüllte der traditionelle Räbeliechtli-Umzug die Gassen in Murtens Altstadt wieder mit flackernden Lichtern, fröhlichen Gesichtern und hellem Kindergesang

Mystik in den Gassen

Die Kinder der Primarklassen 1H und 2H hatten auch dieses Jahr mit ihren Lehrpersonen schöne, lustige und ‘gfürchige’ Räbeliechtli geschnitzt und brannten darauf, damit durchs ‘Stedtli’ Murten zu ziehen.

Um 18:30 Uhr war es dann soweit: als sich der Umzug von der Berntorschule aus in Bewegung setzte, war im flackernden Licht der Laternen die Aufregung in den Gesichtern der Kinder förmlich sicht- und spürbar.

Kindliche Freude

Die 225 Kinder strömten, begleitet von Fackelträgerinnen und -trägern, mit ihren Räbeliechtli durchs Berntor. Murtens Gassen erstrahlten in festlichem Licht, fröhliche Kinderlieder erfüllten die Luft und die vor Aufregung geröteten Wangen und die Freude der Kinder zauberten auch so manch einem Erwachsenen ein Lächeln ins Gesicht.

Historische Bedeutung

Der Räbeliechtliumzug erzeugt nicht nur festliche Stimmung, sondern erinnert auch an vergangene Zeiten. Die Geschichte der Räbeliechtli reicht bis ins Mittelalter zurück, als Räben ein wichtiges Grundnahrungsmittel waren: um die Ernte der letzten Räben zu feiern, schnitzten die Menschen daraus Laternen, welche von den Kindern durch das Dorf getragen wurden. Diese Räbeliechter fungierten als Lichtquelle, sollten aber mit den geschnitzten Fratzen auch dazu dienen, Geister und Tote zu vertreiben.

Impressionen vom Räbeliechtli-Umzug (Fotos: Joel Rathgeb)