GYMlive 4/2021 - Das Turnmagazin

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Ausgabe Nr. 4 | Oktober 2021

IM FOKUS

OLYMPISCHE SPIELE Historische Leistungen der Schweizer Turnequipe

Foto: Bruno Coelho - stock.adobe.com

GEMEINSAM AKTIV

TECHNISCHE SPIELEREIEN Digitale Wintersport-Angebote sorgen für mehr Pistenspass Co-Partner


WARUM BETEILIGEN WIR UNS AN IHRER MITGLIEDSCHAFT IM TURNVEREIN? In Partnerschaft mit

Unser Engagement fürs Turnen zahlt sich auch für Sie und Ihren Turnverein aus. So beteiligt sich SWICA bei ihren Kunden jährlich an den Kosten des Mitgliederbeitrages beim STV-Turnverein. SWICA will damit Ihre Bewegung belohnen und auch die Vereinslandschaft in der Schweiz unterstützen. Zudem erhalten Sie exklusive Prämienrabatte auf ausgewählte Zusatzversicherungen. Telefon 0800 80 90 80 oder swica.ch/de/stv


EDITORIAL

DIE FASZINIERENDE TURNWELT

Liebe Leserinnen und Leser «Ich mach s’KV bim Schwiizerische Tornverband z Aarau», sage ich immer, wenn ich von meiner Berufswahl erzähle, seitdem ich im Sommer 2019 meine Lehre beim STV begonnen habe. Nicht selten werde ich dann gefragt: «Was macht me det überhaupt?» Die Ausbildung beim STV ist enorm abwechslungsreich, weshalb es mir stets schwerfällt, diese Frage zu beantworten. Die Lehre beinhaltet administrative Arbeiten, das Mithelfen bei spektakulären Events, aber auch das Nutzen des kreativen Köpfchens. Nun jedoch zum Anfang: Bereits als ich zwei Jahre alt war, tauchte ich in die faszinierende Turnwelt ein. Ich besuchte in Begleitung meiner Mutter das Muki-­ Turnen. Es folgten unzählige Turnstunden im Kitu und anschliessend in der Mädchenriege des STV Herznach. Parallel dazu entdeckte ich als Sechsjährige das Einzelgeräteturnen im DTV Wölflinswil für mich. Als ich in der neunten Klasse war, durfte ich zusätzlich mit dem Vereinsgeräteturnen starten. Aktuell stehe ich drei Mal wöchentlich in der Halle und kann meine Leidenschaft beim Turnen oder Leiten der Jugend- und Aktivriege ausleben. Im Sommer 2022 werde ich meine Lehre als Kauffrau beenden. Bis dahin geniesse ich die verbleibende Zeit als «STV-Azubi» und freue mich auf die Herausforde­ rungen, die auf mich zukommen werden. Nun wünsche ich euch, liebe Leserinnen und Leser, viel Spass beim Durchstöbern des GYMlive.

Jara Schleiss Lernende, 3. Lehrjahr


OlympiaErfolg für Schweizer KunstturnTeam

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IMPRESSUM GYMlive – Das Turnmagazin 2021: 164. Jahrgang Erscheint fünfmal pro Jahr Beglaubigte Auflage Gesamtauflage 108 403 (d: 92 987, f: 13 037, i: 2365) Herausgeber/Verlag Schweizerischer Turnverband (STV) Bahnhofstrasse, 5000 Aarau T +41 62 837 82 00, stv-fsg.ch Redaktion Ausgabe Deutschschweiz Alexandra Herzog (Chefredaktorin) Thomas Ditzler (Redaktor) Marc Frey (Redaktor) red-aarau@stv-fsg.ch Abonnementspreise GYMlive CHF 30.– pro Jahr (Einzelnummer: CHF 6.–) Konzept/Layout/Kreation Kommuniversum AG, 8008 Zürich Illustrationen Getty Images Korrektorat Linkgroup AG, 8008 Zürich Druck/Versand Stämpfli AG, 3001 Bern Mediavermarktung Stämpfli AG, 3001 Bern Ruzica Dragicevic, Verantwortliche Mediaberatung und -vermarktung T +41 31 300 63 70 mediavermarktung@staempfli.com

33 Coaching: die dritte Säule des STV-Vereins­ managements


INHALTSVERZEICHNIS

30 Der Wintersport wird digitaler

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PORTRÄT «Olga», ein fiktiver Spielfilm, in dem Schweizer Kunstturnerinnen mitwirken

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AUFGESCHNAPPT Sportliche Wissenshäppchen inklusive Wettbewerb

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IM FOKUS Olympia und Turnen – ein kleiner Rückblick

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NACHGEFRAGT Christine Frauenknecht gibt Einblick in ihre Tätigkeit als Kunstturn-Kampfrichterin.

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KOMPAKT Diverse Kurzinfos aus dem Turnsport im Überblick

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GEMEINSAM AKTIV Wintersport – Trendiges für die kalte Jahreszeit Die Coaching-Säule bietet individuelle Lösungen.

Eine ukrainische Turnerin sucht ihr Glück in der Schweiz

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STV-PARTNER Ochsner Sport macht deine Skier bereit für die Wintersaison. 34 TURNSPIRIT Mit neuen Anlass-Formaten in die Zukunft

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SCHLUSSPUNKT Letzte Frage an Elena Leimgruber 39

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MITGLIEDERANGEBOTE Aktionen für STV-Mitglieder

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Entdecke die Welt des STV

Turnerisches Daumenkino

Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch


OLGA VERFOLGT IHREN TRAUM Der Film «Olga» erzählt die fiktive Geschichte einer ukrainischen Turnerin im Exil in der Schweiz. Foto: Ghislaine Heger

2013 in die Schweiz verbannt, versucht die fiktive Hauptfigur des Films, eine 15-jährige ukrainische Turnerin namens Olga, einen Platz im nationalen Leistungszentrum für Sport zu bekommen. Während sich die junge Frau an ihr neues Land anpassen und für die Europameisterschaften vorbereiten muss, bringt die ukrainische Revolution alles durcheinander.

«Olga» ist der erste Spielfilm des Schweizer Regisseurs Elie Grappe. In diesem Film, der im Herbst 2021 in die Kinos kommt, schlüpft die ukrainische Turnerin Anastasia Budiaschina in die Rolle von Olga. Da ein Grossteil des Films in der Jubiläumshalle in Magglingen spielt, konnten auch einige Schweizer Turnerinnen einen ersten Schritt in die Kinowelt machen. Wer ist Olga? Die 15-jährige Turnerin Olga, die wegen der ukrainischen Revolution in die Schweiz ins Exil geht, tritt dem Nationalen Sportzentrum bei und versucht, sich einen Platz in ihrem neuen Team zu sichern. Als sie in ihrer Wahlheimat ankommt, läuft jedoch nicht alles nach


PORTRÄT

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«OLGA» IN KÜRZE Anzahl Schauspieler: 30 Anzahl Statisten: 213 Total Mitwirkende: 609 Drehzeit: 37 Tage, verteilt auf 9 Monate Produktionszeit: 16 Wochen Drehorte: Magglingen (SUI), Stuttgart (GER), Kiew (UKR) Jahr der Veröffentlichung: 2021 Sprachen: Französisch, Deutsch, Italienisch, Ukrainisch, Russisch und Englisch (Untertitel) Auszeichnungen: Preis SACD der «Semaine de la Critique» 2021 in Cannes (bestes Drehbuch). Der Film wird von der Schweiz ins Rennen um einen «Oscar» geschickt.

Die ukrainische Turnerin Anastasia Budiaschina spielt die Hauptrolle. Foto: Gabrielle Denisse

Plan. Olga ist hin- und hergerissen zwischen der Schweiz und der Ukraine, wo ihre Mutter als Journalistin über die Ereignisse von «Euromaidan» berichtet. Trotzdem verliert Olga nie ihr Ziel aus den Augen: sich auf die Kunstturn-Europameisterschaften in Stuttgart vorzubereiten, um sich für die Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele qualifizieren zu können – ihr absoluter Traum. Im Zentrum dieser fiktiven Geschichte steht ein ständiger Dialog zwischen Turnen und Politik. Olga ist ununterbrochen daran, eine Balance zu finden und ihrer Leidenschaft für das Turnen nachzugehen. «Für mich lautet die zentrale Frage des Films ‹Wie man einen persön-

lichen Wunsch mit dem Lauf der Geschichte in Einklang bringen kann›. Olga wird, ungewollt, mit der Revolution konfrontiert. Auch wenn die politische Frage existiert, ist sie nicht zentral. Die Leidenschaft der Hauptfigur für das Turnen und die mit dem Sport verbundenen Emotionen stehen im Mittelpunkt des Films», erklärt Regisseur Elie Grappe. Ein herzlicher Empfang Im Film konnten einige Schweizer Turnerinnen mitwirken. Unter anderen spielten Lou Steffen (FSG Lancy), Mitglied des erweiterten Nationalkaders, und Caterina Barloggio (SFG Sementina), ehemalige Nationalkader-Turnerin, im Film Teil des Schweizer Nationalteams.

Beide wurden vom Regisseur bei Besuchen in ihren Turnvereinen entdeckt. «Seit 2016 habe ich recherchiert. Ich stand mit dem Schweizerischen Turnverband, dem Bundesamt für Sport und mehreren Turnvereinen in Kontakt», erzählt Elie Grappe. «Alle waren sehr freundlich. Sie haben mir Zutritt zu den Trainingshallen gewährt. Ich konnte ausserdem an den Europameisterschaften in Bern 2016, an mehreren Swiss Cup Zürich und an Schweizer Meisterschaften dabei sein», so der Regisseur weiter. In den Wochen, die Grappe in den Hallen verbrachte, konnte er sich mit der Turnwelt vertraut machen. Einer Welt, die er vorher nicht gekannt hatte. «Ich war lange auf dem Musikkonservatorium in Lyon. Das Turnen war etwas komplett Neues für mich. Ich hatte Lust, diese Geschichte zu erzählen», sagt er. Dieses Rekrutieren bot auch Gelegenheit, Erfahrungen der Teams rund um die Athleten, Trainer und Ärzte zu sammeln sowie Olgas zukünftige Darstellerin kennenzulernen.


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PORTRÄT

ZUM REGISSEUR ELIE GRAPPE Elie Grappe Alter: 27 Jahre Wohnort: Vevey Werdegang: 10 Jahre Studium der Klassischen Musik am Konservatiorium in Lyon, 2011–2015 kantonale Kunstschule in Lausanne (ECAL) Realisierte Filme: Répétition (Kurzfilm 2014), Suspendu (Kurzfilm 2015), Hors-scène (Kurzfilm 2016), Olga (Spielfilm 2021)

Regisseur Elie Grappe (ganz rechts) wählte die Jubiläumshalle in Magglingen als Hauptdrehort. Foto: Ghislaine Heger

Sprung ins Kino Für die mitwirkenden Turnerinnen war die Filmproduktion eine positive Erfahrung, welche noch lange in den Köpfen bleiben wird. «Daran werde ich mich mein ganzes Leben lang erinnern», sagt Lou Steffen. «Elie hatte mich in der Turnhalle entdeckt. Nach einem Casting bekam ich die Rolle», so die Genferin weiter. Um die Szenen authentischer wirken zu lassen, zog es der Regisseur vor, mit «echten» Turnerinnen statt mit Schauspielerinnen zu arbeiten. «Das war absolut notwendig, denn nur sie können solche Tricks ausführen und haben Erfahrung vom Leben in einem Leistungszentrum. Oft genügte ein Gespräch, damit sie verstanden, was sie tun sollen», präzisiert Elie Grappe. Dreharbeiten verzögerten sich Wegen Corona konnte der für 2020 geplante Film erst 2021 fertiggestellt werden. «Wir haben die Turnszenen in Magglingen hauptsächlich an Wochenenden oder in den Ferien gedreht, wenn die Hallen nicht besetzt waren», erinnert sich Grappe. Die Aufnahmen, die ganze

Olga ist zwischen zwei Welten hin- und hergerissen. Foto: Ghislaine Heger

37 Tage dauerten, aufgeteilt auf neun Monate, haben die zwei Schweizer Turnerinnen geprägt. «Wir brauchten mehrere Stunden, ja sogar Tage für eine Szene, die auf dem Bildschirm nur einige Sekunden dauert», so Steffen. Am DTBPokal in Stuttgart war geplant, die EMSzenen zu drehen. Der internationale Wettkampf wurde jedoch wegen Corona abgesagt, so dass das Team die Dreharbeiten vor Ort umorganisieren musste. Auf dem roten Teppich Mitte Juli 2021 konnte «Olga» nun endlich am Filmfestival in Cannes präsentiert werden. Dazu wurden auch die mitwirkenden Turnerinnen sowie Regisseur

Elie Grappe und sein Team eingeladen. «Die Filmpräsentation war ein emotionaler Moment und die Treppe in Cannes hinaufzusteigen eine einzigartige Erfahrung. Einfach magisch», erinnert sich Steffen. Gleich klingt es bei Caterina Barloggio: «Cannes war eine einzigartige Erfahrung. Ich erinnere mich speziell an die Fotografen, die um die Aufmerksamkeit der Prominenten buhlten.» Das Erstlingswerk gefiel auch der Jury, denn der Film gewann den SACDPreis für das beste Drehbuch 2021. Ab diesem Herbst wird er in den Kinos der Westschweiz zu sehen sein. Text: Emilie Lambiel/ahv


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10 AUFGESCHNAPPT

100

BLATT FÜR BLATT

FLORIAN GNÄGI Turnerschwinger

Die Amerikanerin Sunisa Lee gewinnt an den Olympischen Spielen in Tokio Gold im Mehrkampf. Ihre Übung am Sprung gibt es nicht nur als Video, sondern auch als Daumenkino. 45 sehenswerte Sekunden:

(STV Studen) hat es als 31. Schwinger in den 100er-Klub geschafft. Am Emmentalischen Schwingfest in Kemmeriboden Bad konnte er am 22. August den 100. Kranzgewinn realisieren.

AUFGESCHNAPPT WENN ICH DIE ÄUSSERUNGEN AUF DIE FRAGE, WAS WÄHREND DER PANDEMIE GEFEHLT HAT, RICHTIG DEUTE, DANN MÜSSTEN UNSERE VEREINE IN KÜRZE VON NEUMITGLIEDERN ÜBERRANNT WERDEN Evi Hurschler, Präsidentin Turnverband Luzern, Ob- und Nidwalden im «SRF Regionaljournal Zentralschweiz»

TOLLE AKTION In vielen Turnvereinen gibt es den Brauch, dass bei Turn-Nachwuchs ein Geburts-Tannli gestellt wird. In Busswil werden diese Tannen grosszügigerweise vom Forstamt gratis zur Verfügung gestellt. Nun hat sich der Turn­verein revanchiert und an einem Samstag im Frühling rund 100 Jungbäume gepflanzt.


AUFGESCHNAPPT 11

WENN WIR GEWINNEN, WANDERN WIR NACH HAUSE!

Nun lösten sie ihr Versprechen aus dem Jahr 2019 ein. Rund 60 Turnerinnen und Turner des STV Wangen (SZ) – seines Zeichens Eidgenössischer Turnfestsieger 2019 – wanderten Mitte Juli in vier Tagen und bei garstigen Bedingungen die rund 100 Kilometer vom damaligen Wettkampfplatz in Aarau nach Hause. Weitere Informationen zum Thema: stv-wangensz.ch

Weitere Inhalte findet ihr auf unseren Social-Media-Kanälen facebook.com/swissgymnastics instagram.com/swissgymnastics twitter.com/swissgymnastics linkedin.com/company/ swissgymnastics

GEWUSST, DASS … … die Farben der Olympischen Ringe – entgegen der allgemeinen Auffassung – seit dem Jahr 1951 nicht mehr jeweils einem Kontinent zugeordnet sind? Die Grundidee: Mindestens eine der Farben kommt in fast allen Nationalflaggen vor. … der Olympische Eid für Sportler/innen, Kampfrichter/innen und Trainer/innen in Tokio erstmals von jeweils einer Frau und einem Mann geschworen wurde?

WETTBEWERB Wer gewann mit acht Stück die meisten Olympia-Medaillen für die Schweiz im Turnen? Verlost werden drei «Ochsner Sport»-Gutscheine im Wert von je 50 Franken

Mitmachen – ganz einfach: Antwort per Online-Formular auf unserer Website unter stv-fsg.ch/wettbewerb-gymlive oder per E-Mail mit dem Betreff «Wettbewerb 4/2021» und den vollständigen Adressangaben an red-aarau@stv-fsg.ch senden.

Teilnahmeschluss: Mittwoch, 3. November 2021 Die Gewinner/-innen des Wettbewerbs werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.


OLYMP VERMUTLICH ERREICHT?

Die Schweizer Kunstturner-Equipe erklimmt eine weitere Stufe auf der olympischen Erfolgsleiter (v. l. Cheftrainer Laurent Guelzec, Benjamin Gischard, Christian Baumann, Eddy Yusof, Pablo Brägger und Trainer Claudio Capelli). Foto: zvg


IM FOKUS 13

Die Olympischen Spiele in Tokio waren angesichts der Umstände speziell. Die Schweizer Turnequipe liess sich davon nicht beirren und erzielte das drittbeste Teamresultat seit 1952 in Helsinki. War es früher einfacher, im Turnen Medaillen und Diplome zu gewinnen? GYMlive wirft einen Blick zurück auf die Geschichte. Montag, 26. Juli 2021. Schauplatz Ariake Stadion in Tokio (JAP). Der Teamfinal im Kunstturnen der Männer steht an. Mit dabei auch die Schweizer Mannschaft – erstmals wieder seit den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Ein historischer Moment also, den es zu geniessen galt. Denn zu verlieren hatte die Schweizer Equipe mit Christian Baumann, Pablo Brägger, Benjamin Gischard und Eddy Yusof nichts mehr. Schliesslich war die Finalqualifikation das Primärziel gewesen, nachdem sie diese 2016 in Rio noch verpasst hatten. So turnten die vier Athleten befreit auf, kamen fehlerfrei durch ihre Übungen und klassierten sich auf dem sechsten Schlussrang. Ein beachtliches Resultat – das drittbeste nach Olympia 1952 in Helsinki (2. Rang) und 1984 in Los Angeles (5. Rang). Durststrecke beendet Mit dem Einzug in den Teamfinal in Tokio kletterten die Schweizer Turner auf der olympischen Erfolgsleiter nach 2016 eine Stufe weiter nach oben. Bis dahin war man immer etwa auf gleichem Stand geblieben. Nach den Olympischen Spielen 1992 gelang es der Schweiz bis

DAS DRITTBESTE TEAM-RESULTAT IN DER GESCHICHTE


14 IM FOKUS

MEDAILLEN IN ZAHLEN

49

OLYMPIAMEDAILLEN im Kunstturnen für die Schweiz

16×

OLYMPIA-GOLD

Ob Giulia Steingruber nach ihren dritten Olympischen Spielen wohl noch weiterturnt? Foto: FIG/ Volker Minkus

für Schweizer Turner (14 davon zwischen 1896 und 1952)

1924

IN AMSTERDAM 5 von 7 Goldmedaillen gingen im Turnen an die Schweiz

2016 in Rio nicht mehr, eine Mannschaft für Olympia zu qualifizieren. Einzelturner waren jedes Mal vertreten. Das beste Mehrkampf-Resultat vor 2016 war der 17. Rang von Claudio Capelli 2012 in London (GBR) und die letzte OlympiaEinzelmedaille für die Schweiz bei den Männern gewann Donghua Li 1996 in Atlanta (USA) mit Gold am Pauschenpferd. Frühere Medaillengaranten Während in den Anfängen der Olympischen Spiele die Turner Garanten für Schweizer Edelmetall waren (47 von bisher 49 Kunstturn-Medaillen wurden zwischen 1896 und 1952 gewonnen), ist heutzutage bereits ein Diplomrang oder eine Top-20-Platzierung ein Erfolg. War es denn früher so viel einfacher für

die Turner, an Olympischen Spielen vorne mitzumischen? Eines ist sicher: Früher gab es weniger Nationen und weniger Athleten, die teilnahmen. An den ersten Spielen der Neuzeit, 1896 in Athen, traten im Kunstturnen gerade mal 71 Männer aus neun Nationen an. 52 davon gingen für Gastgeber Griechenland an den Start, da damals noch keine Länderregel bestand. Vermutlich lassen sich auch die Bewertungskriterien nicht mehr mit denen von damals vergleichen. Wird wieder schwieriger Ginge der Aufwärtstrend der Schweizer Kunstturner im gleichen Stil weiter, wäre 2024 in Paris die nächste Erfolgsstufe eine Olympia-Medaille mit dem Team. Doch das wird sicher nicht einfach werden. Die Konstellation der Mannschaft


IM FOKUS

Chancen stehen schlecht Im Schweizer Frauenkunstturnen sieht die Geschichte dürftiger aus. Erst zweimal war eine Equipe an Olympischen Spielen vertreten – zuletzt 1984 in Los Angeles (8. Rang im Teamfinal). Die ers-

te und bisher einzige Olympia-Medaille für die Schweizer Kunstturnerinnen gewann Giulia Steingruber 2016 in Rio de Janeiro (BRA) mit Bronze am Sprung. In Tokio dieses Jahr verpasste die 27-jährige Gossauerin den Gerätefinal in ihrer Paradedisziplin knapp. Im Mehrkampf klassierte sie sich auf dem 15. Rang. Wie Steingrubers Zukunftspläne aussehen, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar. Es ist also fraglich, ob sich eine Schweizer Turnerin für die kommenden Olympischen Spiele 2024 wird qualifizieren können. Vor allem die Chancen, bald wieder einmal ein Frauen-Team stellen zu können, stehen denkbar schlecht. Text: Alexandra Herzog

FAKTEN

ZU TURNEN UND OLYMPIA – Kunstturnen ist eine der ältesten olympischen Sportarten (seit 1896 in Athen durchgängig im Olympia-Programm) – Frühere zum Kunstturnen gehörende Disziplinen (bis 1924): Tauhangeln, Dreikampf, Indianische Keulen, Keulenschwingen, Seitpferdsprung, Barren Mannschaft, Reck Mannschaft – Das olympische Turnen war bis 1928 nur den Männern vorbehalten. Die Gleichberechtigung der Geschlechter war nicht gegeben – der Wettbewerb der Frauen bestand aus einem Mehrkampf, während die Männer die Möglichkeit hatten, in sieben Disziplinen Medaillen zu gewinnen. Während die Männer alle an den traditionellen Geräten turnten, war der Wettkampf der Frauen sehr uneinheitlich: Die Nationen turnten an verschiedenen Geräten ihrer Wahl, darunter Parallelbarren, Stufenbarren, Sprossenwand und Sprung. Die Kampfrichter, die so unterschiedliche Übungen zu bewerten hatten, müssten Schwierigkeiten gehabt haben, die Siegerinnen zu ermitteln. – Die meisten Medaillen für die Schweiz im Turnen gewannen Eugen Mack mit 8 Stück (2 × Gold, 4 × Silber, 2 × Bronze) und Georges Miez mit 7 Medaillen (4 × Gold, 3 × Silber). – 1932 in Los Angeles nahmen nur sechs Nationen teil. Die Schweiz konnte aufgrund der Wirtschaftskrise keine offizielle Delegation entsenden. Georges Miez reiste von seinen Er­sparnissen per Schiff von Le Havre nach New York (eine dreiwöchige Überfahrt), und dann mit dem Zug nach Los Angeles. Dort trat er nur im Bodenturnen an, wo er Silber gewann.

MIT STOLZ ERFÜLLT

Foto: Swiss Olympic

von 2016 und 2021 ist dann nicht mehr die gleiche. Oliver Hegi und Pablo Brägger sind bereits zurückgetreten. Ob Christian Baumann (26), Benjamin Gischard (25) und Eddy Yusof (27) noch einen weiteren Olympia-Zyklus mittun werden, steht noch in den Sternen. Das muss nichts heissen, denn auch den jüngeren Turnern im Nationalkader ist einiges zuzutrauen. Bis sich aber daraus ein ebenso starkes und eingespieltes Team entwickelt, brauchte es vermutlich seine Zeit.

Jürg Stahl Präsident Swiss Olympic, Mitglied MR Brütten Wie zufrieden bist du mit der Schweizer Kunstturn-Gilde? Jürg Stahl: Beeindruckt hat mich die Teamleistung der Männer. Die historische Finalqualifikation ist wegen der erfolgreichen Gesamtmission der Schweiz etwas untergegangen. Bedenkt man, dass der letzte Teamfinal von Schweizer Kunstturnern 1984 war, kann diese Leistung nicht hoch genug eingestuft werden. Die Kunstturner haben sich in Tokio in das aussergewöhnlich starke Bild des Schweizer Sports eingereiht. Dies hat der Turnbewegung gutgetan. Eine ausserordentliche Leistung zeigte auch Giulia Steingruber. Sie hatte mit der Verletzung im Vorfeld und dem Erwartungsdruck als Medaillengewinnerin von Rio keinen einfachen Stand. Ihre Darbietung war stark und erfrischend. Die Kunstturn-Equipe hat mich stolz gemacht. Welcher Wettkampf in Tokio ist dir persönlich in Erinnerung geblieben? Den Teamfinal der Kunstturner erlebte ich praktisch allein und konnte den Sport ohne Ablenkung geniessen. Dieser Wettkampf, aber ebenso der Mehrkampf-Final mit Eddy Yusof und Benjamin Gischard oder auch jener von Michelle Heimberg, einer ehemaligen Kunstturnerin, im Turmspringen sind stellvertretend für alle! Es steckt viel Arbeit, Leidenschaft und Teamwork hinter diesen talentierten jungen Menschen! Interview: Thomas Ditzler


16 IM FOKUS

VON KRAFTMENSCHEN, SCHLARAFFENLAND UND ROGER FEDERER Ehe­malige Olympiateilnehmende erinnern sich.

Claudio Capelli (34), 2008 (Peking) und 2012 (London) als Athlet, 2021 (Tokio) als Trainer «Nachdem ich als Turner 2008 und 2012 bereits zwei Olympische Spiele erlebt hatte, stand ich in Tokio 2021 erstmals als Kunstturn-Trainer im Einsatz. Von den Spielen in Peking und London ist mir vor allem das Zusammentreffen mit den verschiedenen Athletinnen und Athleten anderer Sportarten in Erinnerung geblieben – allen voran das Treffen mit Roger Federer. Da ich sehr sportaffin bin, fand ich solche Begegnungen immer spannend. Geblieben sind mir auch die Dimensionen der Olympischen Dörfer. Was vor Ort jeweils aufgebaut wird, ist gigantisch. Viel verändert hat sich im Laufe meiner drei verschiedenen Teilnahmen, mit Ausnahme von den CoronaEinschränkungen in Tokio, aber nicht. Unterschiede, Olympische Spiele als Athlet oder als Trainer zu erleben, gibt es durchaus. Als Trainer ist die Anspannung vor der Reise und dem Wettkampf jeweils nicht so gross wie noch als Athlet. Hingegen war es während des Wettkampfes in Tokio für mich umso schlimmer. Während du dich als Athlet im Wettkampf vom einen zum nächsten Gerät vorbereitest und dich auf die nächste Übung konzentrierst, bist du als Trainer zum Zuschauen verdammt und kannst nur hoffen, dass deinen Athleten die Übung wunschgemäss gelingt.»

Fotos: Archiv STV


IM FOKUS 17

Romi Kessler (58), 1984 in Los Angeles «Eines meiner emotionalsten Erlebnisse und einer meiner erfolgreichsten Momente überhaupt in meinem Leben war, als ich meine Bodenübung im Final beendet hatte. Es war die allerletzte Übung meiner Karriere. Ich erhielt eine ‹Standing Ovation› und hätte am liebsten das ganze Publikum umarmt. Ich erinnere mich, dass die zwei Olympia-Dörfer mit Intranet verbunden waren. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass das Internet erst Anfang der 90er-Jahre den Durchbruch schaffte. Ausserdem gab es Getränke-Zapf­säulen in den Strassen und in unserer Unterkunft ein Restaurant, das 24 Stunden geöffnet hatte – Amerika eben. Ich fühlte mich wie im Schlaraffenland! Eindrücklich waren auch die vielen Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Sportarten und Nationen, die da so nahe im Olympia-Dorf zusammenlebten. Wir machten ein Foto mit einem über zwei Meter grossen chinesischen Basketballspieler.»

Ernst Fivian (90), 1952 (Helsinki) und 1960 (Rom) «Damals waren wir fürs Training mit den Turnern aus Russland eingeteilt. Wir haben sie mit grossem Interesse beobachtet. Im Vergleich zu uns waren das richtige Kraftmenschen und uns körperlich überlegen. Vor lauter Staunen vergassen wir fast selbst zu turnen. Im Wettkampf haben wir dann hinter dem russischen Team den zweiten Platz belegt. Im Gegensatz zu früher hat sich wahnsinnig viel verändert. Wir mussten einen Zwölfkampf turnen. Dieser bestand aus sechs Pflicht- und sechs Kürübungen. Ausserdem sind heute nur noch Profisportler an den Olympischen Spielen dabei. Wir waren Amateursportler und mussten neben­bei noch arbeiten.»


ENORME UND SPANNENDE ENTWICKLUNG

ZUR PERSON Christine Frauenknecht (61) steht seit 46 Jahren auf nationaler und internationaler Ebene als Kunstturn-Kampfrichterin im Einsatz. Bereits dreimal war sie an Olympischen Spielen sowie an 9 Weltmeisterschaften, 16 Europameisterschaften, 2 European Games, 6 European Youth Olympic Games und unzähligen Weltcups dabei – und dies in 36 verschiedenen Ländern. Beruflich ist die Appenzellerin als Sachbearbeiterin im Rechtsdienst tätig.

Bei der Arbeit als Kampfrichterin muss Christine Frauenknecht (rechts) hochkonzentriert sein. Foto: Stephan Boegli


NACHGEFRAGT 19

Olympische Spiele bedeuten auch für Kampfrichterinnen wie Christine Frauenknecht einen Höhepunkt. Die Appenzellerin blickt auf ihre drei bisherigen Olympia-Einsätze zurück und wirft einen Blick auf die Entwicklung im Frauenkunstturnen.

Christine Frauenknecht, dreimal schon durftest du an Olympischen Spielen als Kampfrichterin mittun. Was macht Olympia so besonders? Christine Frauenknecht: Wie es für die Athletinnen und Athleten das Grösste ist, an Olympischen Spielen teilzunehmen, ist es das auch für uns Kampfrichterinnen und -richter. Wir stehen nicht fürs eigene Land im Einsatz, sondern werden von der FIG* aufgeboten. Damit man aufgeboten wird, muss man in den vier Jahren eines Olympiazyklus genügend Punkte sammeln, um sich zu qualifizieren. Und wie kommt man zu Punkten? Indem man an den Weltcups und Weltmeisterschaften gut wertet (lacht). Wie unterscheidet sich ein Kampfrichter-Einsatz an Olympischen Spielen von dem an anderen Gross­ anlässen? Vom Werten her gar nicht. Man gibt an jedem Anlass sein Bestes und bewertet

ZUKÜNFTIG WIRD NOCH NÄHER AN DIE PERFEKTION GETURNT Christine Frauenknecht

*Anm. d. Red.: Internationaler Turnverband

die Athletinnen und Athleten so, wie sie es für die gezeigte Übung verdienen. Aber das ganze Drumherum ist spezieller. Ich bin ein wenig angespannter. Auch die Vorbereitung auf Olympia ist besonders aufwändig. Wie läuft so eine Vorbereitung ab? Wir sind eine Gruppe und werten im Voraus verschiedene Übungen von Athletinnen ab Video. In der Covid-Zeit haben wir noch viel mehr solche Übungseinheiten abgehalten als normal. Wir mussten à jour bleiben, solange keine Wettkämpfe stattfanden. Das war sehr aufwändig – auch die vielen Kurse, welche wir angeboten haben. Welches war bisher dein speziellstes Erlebnis an Olympischen Spielen? Sicher die Medaillenfeiern von Roger Federer 2012 in London und die von Giulia Steingruber 2016 in Rio. Aber alle Spiele hatten etwas Spezielles. London 2012 sowieso, da dies meine ersten Olympischen Spiele waren. Die Stimmung mitten in der Stadt war genial. In Rio 2016 wohnten wir sehr dezentral. Dennoch war es speziell – das erste Mal in Südamerika zu sein. Und Tokio ohne Publikum sowieso – das hätte auch irgendein anderer Wettkampf sein können. Aber für die Athletinnen und Athleten war es wichtig, dass die Spiele haben statt­ finden können. Olympische Spiele sind das Grösste und für viele Athleten und Athletinnen wegweisend für das spätere Leben.


20 NACHGEFRAGT

USA UND RUSSLAND AM START Der diesjährige Swiss Cup Zürich findet am Sonntag, 7. November 2021 im Hallenstadion Zürich statt. Neben den speziellen Licht- und Toneffekten garantiert auch der spannende Wettkampfmodus ein Spektakel der Sonderklasse. Je eine Turnerin und ein Turner aus einem Land treten im Paarwettkampf gegeneinander an. Ihre Teilnahme bereits bestätigt haben die Teams aus Russland (mit den Olympiasiegern Angelina Melnikowa und Nikita Nagorni) sowie der USA. Weitere Informationen zum Thema: swiss-cup.ch

Was hat sich seit deinen ersten Olympischen Spielen 2012 aus deiner Sicht am stärksten verändert? In sportlicher Hinsicht hat sich seit 2012 die artistische und tänzerische Ausführung der Turnerinnen stark verbessert. In den Stufenbarren-Übungen werden viel mehr Verbindungen geturnt als noch vor neun Jahren. Du bist seit 36 Jahren international als Kampfrichterin tätig. Wie bist du dazu gekommen? Als 1971 in Teufen die Kunstturnriege gegründet wurde, begann ich zu turnen. Vier Jahre später machte ich mein erstes Kampfrichter-Brevet. Heidi Näf, damals Kampfrichter-Chefin und Chefin Kunstturnen Frauen im Schweizerischen Frauenturnverband, hat mich gefördert. So durfte ich schon früh Wettkämpfe werten und auch bald den internationalen Kurs absolvieren. Damals habe ich praktisch jeden kantonalen Wettkampf gewertet und auch keine nationale Meisterschaft ausgelassen. Parallel war ich Kunstturn-Trainerin. Das ist ein grosses Plus. Als Trainerin weiss man, was es braucht, um ein Element turnen zu können. Dadurch

MAN BRAUCHT FINGERSPITZENGEFÜHL UND EIN GEWISSES GESPÜR FÜR DIE TURNERIN Christine Frauenknecht

hat man auch das Gespür beim Richten. Den Kampfrichterinnen und -richtern, die nicht Trainer sind, fehlt teilweise das nötige Fingerspitzengefühl. Worin liegt der Reiz dieser Tätigkeit? Erstmal ist es sicherlich die Leidenschaft für diesen Sport. Wenn du schon als Kind damit anfängst, so immer weiter hineinwachsen und dich steigern kannst. Das ist schon reizvoll. Ausserdem ist es schön, den Sportlerinnen und Sportlern mit konstruktiver Kritik zu helfen, immer besser zu werden. Ich leite gerne Kurse und freue mich, wenn es junge Leute gibt, die man nachnehmen kann. Leider ist die Bereitschaft für eine solche Tätig­keit geringer geworden als früher. Die Wenigsten möchten so viel Zeit in­vestieren, ohne etwas zu verdienen. Viele sehen nur den Aufwand dahinter und nicht, was es einem alles gibt. Wie viele Stunden pro Woche wendest du für das Kampfrichten auf? Sehr viele. Es ist ja nicht nur die Zeit fürs Richten an sich. Praktisch jeden Abend sitze ich nach der Arbeit noch an den Computer, beantworte Mails und erledige viele administrative Aufgaben. Mindestens 10 Stunden pro Woche wende ich dafür auf. Ich habe mir, ehrlich gesagt, noch nie dar­ über Gedanken gemacht. Seit 2013 bin ich noch Mitglied im Technischen Komitee von European Gymnastics. Dieses Amt beansprucht mich sehr.

Was macht eine gute Kampfrichterin aus? Man muss zuverlässig sein, sich dauernd weiterbilden und sich mit der Materie auseinandersetzen. Nebst Erfahrung braucht es Genauigkeit, Selbstvertrauen sowie kommunikative Fähigkeiten und international natürlich gute Englischkenntnisse. Wie oben bereits erwähnt, muss man ein gewisses Fingerspitzengefühl und Gespür für die Turnerin haben – und dann natürlich auch das turntechnische Wissen. Wie lernt man ein so umfassendes Regelwerk wie den ‹Code de Pointage› auswendig? Da muss man Schritt für Schritt hineinwachsen. Erstmal lernt man die Symbolschrift zu lesen und zu schreiben. Ohne diese kannst du nicht werten. Danach lernst du die allgemeinen und gerätespezifischen Abzüge auswendig. Dann geht es darum, die Übung live, während sie geturnt wird, in Symbolschrift mitzuschreiben und gleichzeitig die Abzüge zu beurteilen. Anschliessend eruiert man den Schwierigkeitswert. Um das zu trainieren, gibt es ein spezielles Programm. Begonnen bei den Pflichtelementen tastet man sich dann sukzessive an immer schwierigere Übungen heran. Inwiefern hat sich die Richtertätigkeit verändert, gibt es technische Hilfsmittel? Sie hat sich sehr verändert. Hilfsmittel sind der Code, der alle vier Jahre an-


Spezielle Licht- und Toneffekte sorgen am Swiss Cup Zürich für eine aussergewöhnliche Showatmosphäre. Foto: Stephan Boegli

gepasst wird. Dann gibt es ein sogenanntes Helpdesk, das immer wieder Erklärungen zum Code bietet. Weitere Hilfsmittel sind Videos. Dadurch kann man die Übung in Zeitlupe nochmal anschauen. Man ist daran, eine computerisierte Bewertung zu entwickeln. In einigen Jahren braucht es dann vielleicht nur noch Kampfrichter, um die Artistik zu bewerten. Das kann der Computer nicht. Ansonsten ist man schon sehr weit. Im Männer-Kunstturnen könnte bereits das meiste per Computer bewertet werden. Ich bin gespannt, wohin die Entwicklung noch geht. Wie hat sich das Frauen-Kunstturnen in all den Jahren entwickelt? Die Entwicklung ist enorm und spannend. Früher lernte man zum Beispiel einen Handstand, indem man ihn einfach wieder und wieder probierte. Heute schulst du zuerst die athletischen Voraussetzungen wie das Stützen und die Mittelkörperspannung. Wenn man diese draufhat, kann man das Element. So lautet heute der Grundsatz. Weiter sind heute die Trainingsstunden häufiger und intensiver gegenüber früher. Die Geräte wurden weiterentwickelt und es wurden Hilfsgeräte geschaffen.

Was fasziniert dich am FrauenKunstturnen? Dass es ästhetisch und gleichzeitig athletisch ist. Grundsätzlich gefallen mir die athletischen, spritzigen Turnerinnen besser als die grazilen. Trotzdem soll eine Übung graziös und exakt ausgeführt werden. Das unterscheidet es auch vom Männer-Kunstturnen. Dort braucht es vor allem Kraft. Wo, meinst du, steht das FrauenKunstturnen in zehn Jahren? Ich glaube, dass die Ästhetik und die Artistik noch stärker gewichtet werden. Und dass immer näher an die Perfektion geturnt wird. Was auch kommt, ist, dass am Balken alle Elemente verbunden werden. Will heissen, dass Stopps und Zwischenschritte wegfallen. Flugelemente und Verbindungen am Barren müssen perfekt ausgeführt werden. Dies muss jetzt geschult werden, denn darauf kommt es in Zukunft an. Ein internationaler Kunstturn-­ Anlass, der dieses Jahr noch ansteht, ist der Swiss Cup Zürich am 7. November im Hallenstadion. Dort bist du als Kampfgericht-Chefin im Einsatz. Welchen Stellenwert

hat aus deiner Sicht dieser ShowWettkampf? Einen extrem hohen. Für die Schweiz und den STV ist das ein sehr guter Anlass, um das Kunstturnen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Paarwettkampf ist etwas Einzigartiges, zudem sehr spannend und er wird jeweils richtig gut inszeniert. Was ist der Unterschied zwischen dem Werten an einem Ernstkampf und einem Show-Wettkampf wie dem Swiss Cup Zürich? Da es ein Show-Wettkampf ist, sind alle weniger verbissen als an einem Ernstkampf. Wir werten aber gleich wie an einer Weltmeisterschaft. Auch die Athletinnen und Athleten möchten das Beste zeigen, schliesslich gibt es beim Swiss Cup Zürich auch einen finanziellen Anreiz. Text: Alexandra Herzog


22 KOMPAKT

KURZINFOS AUF EINEN BLICK

51 TEAMS IN SARGANS AM START Am 28. August 2021 kämpften 51 Teams auf der Sportanlage Riet um die Podestplätze im Leichtathletik-Mannschafts-Mehrkampf in Sargans. Insgesamt rund 300 Teilnehmende bestritten diesen spannenden Fünfkampf. Der Wettkampf besteht aus den Disziplinen 100-Meter-Sprint, Weit- und Hochsprung, Kugelstossen sowie einem 1000- bei den Männern beziehungsweise 800-Meter-Lauf bei den Frauen. Die jüngsten Turnenden der Kategorie U16 spurten eine Strecke von 80 anstelle von 100 Metern. Die Goldmedaillen in den Aktiven-Kategorien errangen der LC Turicum (Frauen), der LV Schaffhausen (Männer) und der TV Teufen (Mixed Aktiv). Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/lmm-2021

Startschuss in die «Winterfit»Saison 2021/22 Die aktuelle Winterfit-Saison hat gestartet. Das bestehende sowie das neue Angebot kann ab sofort rege genutzt werden. Frischen Wind gibt es in den Programmen «Winterfit Games» und «Winterfit Vitality». Neu können Lektionen in der beliebten Ballsportart Handball entdeckt werden. Diesen Winter startet die lebenserfahrene Generation nicht nur sicher, sondern auch mobil in den Winter. Die Anmeldung ist bis zum Ende des Jahres offen. Also zögere nicht und melde deinen Verein heute noch an! Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch/winterfit

«Feel the Rythm» – jetzt Am 8. Januar 2022 ist es wieder soweit – es ist «Gymotion»-Zeit. Unter dem Motto «Feel the Rythm» werden Schweizer Turnvereine mit 24 verschiedenen Darbietungen das Hallenstadion zum Beben bringen. Die «Gymotion»-Band, zusammen mit den starken Stimmen von Corinne Gfeller, Jesse Ritch, Michael Lukas, Caroline Chevin und «eifachBEN», untermalen die Auftritte musikalisch. Im

Tickets sichern Finale zeigen über 200 Athletinnen und Athleten eine einzigartige Sprungshow und versuchen dabei, einen Weltrekord auf die Beine zu stellen. Begleitet wird dieses Spektakel vom Top-Act der Weltklasse, den Flying Drummers. Wie viele Doppelsaltos werden die Turnenden schaffen? – Spannung und Nervenkitzel sind garantiert. Weitere Informationen zum Thema: gymotion.ch


KOMPAKT 23

Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

D, C, B und Mixed. Am Sonntag, 12. Dezember 2021 die Kategorien Damen Elite, A, B und C sowie Herren Elite und A. Startgeld CHF 60.– (Jugend, Mixed) und CHF 80.– (restliche Kategorien). Anmeldeschluss: 1. November 2021. Infos zu den Corona-Massnahmen folgen. Änderungen bleiben vorbehalten. Jugendförder-Projekt ins Leben gerufen Um den Korbball-Nachwuchs zu fördern, wurde 2021 der Jugendförderpreis lanciert. Damit möchte man gezielt Vereine, Organisationen oder auch Personen belohnen, welche sich für den Nachwuchs im Korbball einsetzen. Um den Förderpreis beworben hat sich auch die Mädchenriege aus Uesslingen. Vor drei Jahren startete die Riege mit einem gelegentlichen Korbball-Training, zuvor war diese Sportart für die Turnerinnen ein Fremdwort. Als Vorbereitung auf die Qualifikation für die Schweizer Meisterschaft gab es externe Unterstützung und eine weitere Trainingseinheit. Warum die Riege aus Uesslingen ein guter Kandidat ist und was sie diesen Sommer erreicht haben, lest ihr im Onlineartikel. Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/korbball-jugendfoerderung

Arboner Klaus-Korbballturnier 11./12. Dezember 2021 Meldet euch dieses Jahr wieder für das traditionelle Arboner Klaus-Korbballturnier an. Wir freuen uns auf eure Teilnahme! Am Samstag, 11. Dezember 2021 spielen die Kategorien Jugend, Herren

Ausschreibung und Anmeldung: stvarbon.ch oder klauskorbball@stvarbon.ch.

EVENTS 2021 Oktober 18.– 24.10. WM KUNST­ TURNEN Kitakyushu (JAP) November 3.11. MEMORIAL GANDER Morges 6.11. SWISS CUP JUNIORS Zürich 7.11. SWISS CUP ZÜRICH Zürich, swiss-cup.ch 18.–21.11. WM TRAMPOLIN Baku (AZE)

35. Coupe des Bains, Yverdon-les-Bains: Vereinswettkampf (Disziplinenmeisterschaft) Jugend (–12 und –16 Jahre) und Aktive. Samstag, 7. Mai 2022: Wettkampf Aktive, Sonntag, 8. Mai 2022: Wettkampf Jugend (–12 und –16 Jahre). Ort: Turnhalle «Les Isles», Yverdon-lesBains. Organisator: FSG Amis-Gymnastes Yverdon. Disziplinen: Gymnastik Kleinfeld, Gymnastik mit und ohne Handgeräte, Barren, Schulstufenbarren, Reck, Gerätekombination, Sprünge, Schaukelringe und Boden. Kosten: CHF 120.– pro Disziplin. Anmeldetermin: 31. Januar 2022. Anmeldungen: online ab 1. November 2021 auf coupedesbains.ch.

20.11. U17-LÄNDERKAMPF KUNSTTURNEN MÄNNER Montceau-les-Mines (FRA)

Information: Benjamin Payot Tel. 079 710 41 27 E-Mail: coupedesbains@gmail.com

Die Angaben sind ohne Gewähr (Stand: 3. September 2021).

Weitere Informationen zum Thema: agy.ch/cdb/

20./21.11. STV-TEAMCHALLENGE GERÄTETURNEN Wettingen 26.–29.11. WORLD AGE GROUP COMPETITION TRAMPOLIN Baku (AZE) Dezember 4./5.12. SM VEREINSTURNEN JUGEND INKLUSIV SM AEROBIC JUGEND Schaffhausen, smvjugend.ch

Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch/de/events/terminliste


24 KOMPAKT

FOKUS DEUTSCHSCHWEIZ Wissenswertes aus dem deutschen Sprachraum

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Zum Zehnten und zum Sechsten Die Turnerinnen aus Täuffelen gewinnen an der Schlussrunde der Schweizer Korbballmeisterschaften vom 4. September 2021 in Neukirch-Egnach ihren insgesamt zehnten Titel in der Nationalliga A. Bei den Herren geht der Meisterpokal zum sechsten Mal an die Turner aus Pieterlen.

Weitere Informationen zum Thema

20 Jahre «MenGym Züri» «MenGym Züri» feiert 2021 das 20-jährige Bestehen. Die Idee, mit einer Männergruppe das Gymnastikturnen zu fördern und in die Vereine zu tragen, entstand an der Welt-Gymnaestrada 1999. Gesagt, getan, 2001 wurde «MenGym Züri» gegründet. Die Gruppe überrascht bei ihren Darbietungen einerseits mit speziellen Handgeräten wie zum Beispiel Elektriker-Rohre, Traktorenräder, Heugabeln als Stelzen, Strohballen oder Leitern. Andererseits begeistert «MenGym Züri» immer wieder mit rasanten und witzigen Einlagen. So legten die rüstigen Turner an der Gymnaestrada in Dornbirn 2019 einen «Jumpstyle» aufs Parkett. Weitere Informationen zum Thema: mengym.ch

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KOMPAKT 25

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Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

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2 Neue Fahne für die Turnveteranen Die Eidgenössischen Turnveteranen (ETVV) haben sich zu ihrem 125-Jahr-Jubiläum mit einer neuen Fahne eingedeckt. Da die ETVV-­ Tagung aufgrund ihrer Grösse dieses Jahr coronabedingt wieder abgesagt werden musste, wurde die Fahne an der Delegierten­ versammlung in Lyss offiziell ein­ geweiht. Weitere Informationen zum Thema: etvv.ch

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Ein überraschender Sieger Am Final4-Turnier der Schweizer Faustballmeisterschaften vom Samstag, 4. September 2021 in Neuendorf kann sich das Frauen-Team aus Diepoldsau zum zweiten Mal in Folge den Schweizer Meistertitel sichern. Bei den Herren holt sich Oberentfelden überraschend den Titel. Weitere Informationen zum Thema: swissfaustball.ch


26 KOMPAKT

FOKUS ROMANDIE Wissenswertes aus dem französischen Sprachraum

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5 Positive Bilanz der Akrobatik-WM Die auf 2021 verschobenen Weltmeisterschaften im Akrobatikturnen fanden vom 21. Juni bis 4. Juli im «Centre sportif des Vernets» in Genf statt. An dieser Weltklasse-­Veranstaltung nahmen 700 Turnende und 400 Funktionäre aus 26 Ländern teil. Aus Schweizer Sicht konnte das Duo Cécile Schön und Dario Speidel bei den Senioren ihr Potential abrufen. Bei den Jüngeren sammelten die vier teilnehmenden Teams aus Genf, dem Tessin und Zürich wertvolle Erfahrungen auf höchstem Niveau. Der Schweizer Turner Donghua Li, Botschafter der «Fédération internationale de gymnastique» (FIG), war von dieser Disziplin so beeindruckt, dass er sie gerne bei den Olympischen Spielen sehen würde. Weitere Informationen zum Thema: worldacro2021.com

«Ich kann Arbeit und Leidenschaft verbinden. Wenn ich durch die Halle gehe, um von A nach B zu kommen, und ein paar Meter weiter Kohei Uchimura (Anm. d. Red.: japanischer Spitzenkunst­ turner), einer der Besten in diesem Sport, seine Übungen macht, dann möchte ich mich am liebsten hinsetzen und ihm wie ein Kind zuschauen.» Stéphane Détraz (Gym Morges) Sports Event Manager bei der «Fédération internationale de gymnastique» (FIG), der in Tokio seine ersten Oylmpischen Spiele erlebte.


KOMPAKT 27

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3 ZURÜCK ZUR PRÄSENZ Am Mittwoch, 25. August 2021, empfing die Union Romande de Gymnastique (URG) die Vertreter der französischsprachigen Verbände in Payerne zur Verbandsleiterkonferenz der Romandie. Die rund 20 Teil­ nehmerinnen und Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich persönlich zu treffen, sich mit Vertretern des Schweizerischen Turnverbandes auszutauschen und verschiedene Themen zu diskutieren. Insbesondere über die Veranstaltungen, die demnächst in der Westschweiz stattfinden werden. Weitere Informationen zum Thema: urg.ch

Gym Pully entwickelt eine eigene App GYMlive hat Anfang des Jahres davon berichtet: Mobile Anwendungen (Apps) sind auf dem Vormarsch und können für Vereine und ihre Mitglieder sehr nützlich sein. Die FSG Pully (Waadt) ist ein perfektes Beispiel dafür. Sie hat dank der Unterstützung eines ihrer Mitglieder, eines Informatikstudenten, eine eigene App entwickelt. Ziel dieser ist es, alle nötigen Informationen für die Vereinsleiter zu bündeln und die Kommunikation zu erleichtern. Mit der App hat man Zugang zu den internen Vorschriften, der Agenda und anderen digitalen Platt­ formen. Ausserdem erleichtert sie das Planen von Stellvertretungen unter den Leitpersonen. Insgesamt nutzen etwa 40 Leitende des FSG Pully die App. Weitere Informationen zum Thema: gympully.ch

2 «Ich sehe eine Barriere auf der Strasse und frage mich, wie ich sie überwinden kann. Alles in mir ruft nach Parkour. Für mich ist das wie ein Spielplatz, mit dem ich mich in die Kindheit zurück­ versetzen kann.» Cyril Théraulaz Teilnehmer an den «Swiss Parkour Series» in Montreux


28 KOMPAKT

EHRENGARDE Foto: Marc Frey/STV

ES JUBILIEREN … Ganz herzlich gratulieren wir unseren Ehren­mitgliedern zu ihren speziellen oder erfreulich hohen Geburtstagen: Erminio Giudici Via Dragonato 3, 6500 Bellinzona 102 Jahre am 14. Dezember 2021

Christine Jäggi

Jean-Pierre Collaud

Marc Vuilleumier Avenue de Morges 9, 1004 Lausanne 70 Jahre am 13. November 2021

Rue des Cèdres 3, 2000 Neuchâtel 80 Jahre am 6. Oktober 2021

Dammstrasse 68, 4562 Biberist 75 Jahre am 18. November 2021

Marianne Gfeller Bern-Zürich-Strasse 17, 3425 Koppigen 80 Jahre am 8. Oktober 2021 Heinz Hodel Waldisbergweg 72, 8807 Freienbach 80 Jahre am 26. Oktober 2021

Manfred Lederer Mittelweg 1, 8132 Egg 80 Jahre am 7. November 2021 Jean-Pierre Seydoux Chemin Pré-de-l’Oeuf 18, 1228 Plan-les-Ouates 80 Jahre am 7. Dezember 2021

IN GEDENKEN Urs Tanner Gossau 24. Dezember 1951 bis 11. August 2021 – 1983 – 1998 Sozialbetreuer/Mentor Kunstturnen Männer – 1988 – 1998 Athletenbetreuer aller Spitzensportarten STV – 2008  – 2014 Vorstandsmitglied ETVV – 2014 – 2017 Zentralpräsident Eidgenössische TurnveteranenVereinigung (ETVV)

Wir werden Urs ein ehrendes Andenken bewahren.


KOMPAKT 29

FOKUS TESSIN Wissenswertes aus dem italienischen Sprachraum

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Sport- und Veranstaltungszentrum Dieses Projekt, das Fussball, Basketball, Volleyball, Leichtathletik, Turnen, Fechten, Tischtennis, Judo, Unihockey und anderen Sportarten ein eigenes Zuhause geben soll, ist in Lugano schon seit längerem im Gespräch. Es ist im Gebiet von Cornaredo geplant und umfasst den Bau einer Sporthalle und eines neuen Stadions. Das Projekt sieht auch Gewerbe­ flächen vor, über die man sich aber uneinig ist. Deshalb müssen die Bürgerinnen und Bürger am 28. November 2021 darüber abstimmen.

Vereins- und Turnhallen-Jubiläum Das Jahr 2021 ist für die SFG Bellinzona ein ganz besonderes Jahr, denn es markiert sowohl den 160. Geburtstag des Vereins als auch den 100. Jahrestag der Grundsteinlegung für die Turnhalle an der Via Giuseppe Motta 1. Nur wenige Vereine können sich glücklich schätzen, eine eigene Turnhalle zu besitzen. Um diese Jubiläen zu feiern, liessen sich einige Freunde des Vereins etwas Spezielles einfallen. Sie stellten eine Theateraufführung und ein Kabarett auf die Beine. Am 26. August 2021 wurde «Olimpicamente» in der Fonderia Mercury auf­geführt, während am darauffolgenden 27. August «Cabaret mit Colorado» mit den Hauptfiguren Pepe und Ciccio auf dem Programm stand.


30 GEMEINSAM AKTIV

SCHWEIZER WINTERSPORT­ GEBIETE RÜSTEN AUF Grösser, weiter, digitaler. Der Wintersport ist längst in der Neuzeit angekommen. Dank modernster Infrastruktur und technischen Spielereien ist eine Abfahrt nicht länger «nur» eine Abfahrt.

Es ist eines der liebsten Hobbys von Herrn und Frau Schweizer: der Wintersport. In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Skigebiete gewandelt. Immer neuere, immer kühnere Angebote locken schneesportbegeisterte Personen in die verschiedensten Schweizer Wintersportdestinationen. Diese sind nicht nur für Privatpersonen äusserst attraktiv, sondern bereichern gleichermassen auch den winterlichen Vereinsausflug. Die Schweiz zählt über 200 Skigebiete mit einem Gesamttotal von über 7000 Pistenkilometern. Action und Spass sind nicht nur dank diesen eindrücklichen Zahlen garantiert. Viele Wintersportgebiete haben in den vergangenen Jahren tatkräftig in ihre Infrastruktur investiert. Nebst grosszügigen Anlagen wie Halfpipe und Ski- oder Boardercross-Pisten gehören in grösseren Skigebieten sogenannte «Snowparks» für Freestyle-Anhängerinnen und -Anhänger bereits zum Standard-Angebot. Auch in der Sparte «Digital» versuchen sich die Schweizer Wintersportdestinationen gegenseitig zu übertrumpfen.

Ideal für Vereinsausflüge? Nicht nur für Brett-Sportlerinnen und -Sport­ler gibt es Innovationen zu bestaunen. Auch für Kufen-Freunde gibt es neue, digital angereicherte Angebote. Die momentan sicherlich verspielteste Schlittelpiste der Schweiz nennt sich «Light Ride» und ist in der Lenzerheide zu finden. Multisensorische Lichtinstallationen und Musik begleiten die wagemutigen Schlittlerinnen und Schlittler die Piste hinunter. Das Prinzip erinnert stark an ein – in den 1990er Jahren äusserst beliebtes – Videospiel aus dem Hause Nintendo, bei dem fiktive Figuren ein Autorennen austragen und die unterwegs aufgesammelten Gegenstände zu ihrem Vorteil nutzen können. Ziel des «Light Ride» ist es, die geringste Gesamtzeit herauszufahren. Dabei versuchen die Teilnehmenden auf dem Weg ins Tal, an verschiedensten Stationen möglichst viele Zeitgutschriften zu sammeln. Wie im Videospiel lauern aber auch virtuelle Hindernisse auf der Piste, welche zu Zeitzuschlägen führen können.


GEMEINSAM AKTIV 31

APPS FÜR DEN WINTERSPORT Ein Bericht zu digitalem Wintersport ohne App-Tipp? Natürlich nicht. Hier drei Apps, die den geliebten Wintersport noch besser machen.

Skiline Dein gesamter Skitag auf einen Blick. Teile deine Erlebnisse mit Freunden. Höhenmeterstatistik, gefahrene Kilometer, Action-Videos und Speedfotos sind nur einige der Funktionen.

Swiss Snow Die aktuellen Schnee- und Wetterbedingungen deines Lieblings-Skigebietes auf einen Blick.

Digitalisierung in Reinform: Schlittelabfahrt mit Mario-Kart-Feeling, Foto: Ferienregion Lenzerheide/Cemil Erkoc

Slope Track Erfahre mit der SUVA-App, welche G-Kräfte auf deinen Körper einwirken. Erhalte Tipps, wie du deine Kondition verbessern und die körperliche Belastung verringern kannst. Beides senkt dein persönliches Unfallrisiko.


32 GEMEINSAM AKTIV

Digitaler Wettbewerb um Höhenmeter, Top-Geschwindigkeit oder Zeit Foto: Aletsch Arena/Christian Pfammatter

Gehört in grösseren Wintersportgebieten bereits zum Standard: Ein Snowpark für Freestyler, Foto: Snowpark Arosa-Lenzerheide/ Urban Engel

Die ideale Disziplin für eine winterliche Meisterschaft innerhalb eines Vereines. Auch für nicht mehr ganz so junge und wagemutige Wintersport-Fans hat es in immer mehr Wintersportgebieten Angebote, um sich digital zu messen. Fotofallen, eine von Video begleitete Zeitnahme auf der Rennstrecke oder ein Foto der erreichten Top-Geschwindigkeit lassen individuelle Vergleichsmöglichkeiten zu. Kombiniert mit einer App lassen sich die individuell und automatisch erstellten Inhalte bestens auf den Social-Media-Kanälen teilen. Die vielbesagte Digitalisierung hat definitiv den Wintersport erreicht. Auf eine sichere, actiongeladene, Spass bringende und digitale Wintersaison. Text: Marc Frey

UNFÄLLE VERMEIDEN Bei aller Freude zum und am Wintersport sowie zu den neuen Möglichkeiten: Unfälle gilt es zu vermeiden. Zwar zeigen Studien, dass sich das Verletzungsrisiko beim Schneesport seit den 1970er-Jahren fast halbiert hat. 63 000 Unfälle pro Jahr sind aber immer noch eine ziemlich grosse Anzahl Vorfälle. Gemäss Studie sind 90 Prozent aller Schneesportunfälle selbstverursacht. Sie können also durch jede Einzelne und jeden Einzelnen entsprechend vermieden werden. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) und die Schweizerische Unfallversicherung (Suva) bieten entsprechende Merkblätter und Smartphone-Apps, um auf die Thematik und eine mögliche Prävention aufmerksam zu machen. Mehr zum Thema: BFU Ratgeber Skifahren und Snowboarden

Mehr zum Thema: SUVA Prävention Schneesport


Foto: alotofpeople/stock.adobe.com

MEHRERE RÄDCHEN BETROFFEN Eine starke Säule des Vereinsmanagements des Schweizerischen Turnverbandes (STV) ist das Coaching. Damit werden Vereine individuell in der Lösungsfindung für ihre Herausforderungen unterstützt. «Wir glauben, dass damals, als die meisten Vereine gegründet wurden, ganz andere Vorstellungen und andere gesellschaftliche Aspekte vorherrschten. Heute müssen sich die Vereine an die Gesellschaft anpassen. Dies im Spannungsfeld zwischen Tradition und dem Anspruch von neuen Mitgliedern», meint Marco Wermelinger, Partner und Coach vereinscoaching.ch*. Dies sei ein Grund, dass auch Vereine immer öfter ein Coaching in Anspruch nehmen. Die Rädchen hängen zusammen Die häufigsten Themen, welche die gecoachten Vereine beschäftigen, sind: Mitgliedererhaltung/-gewinnung, Nachfolgeplanung/Organisation von Vorständen oder Fusionen/Statutenanpassungen. Durch die Pandemie seien aber auch vermehrt zwischenmenschliche Konflikte zu lösen gewesen sowie Fragen rund um die Verschiebung von Ver-

einsversammlungen oder die (Re-)Aktivierung der Mitglieder ein Bedarf, sagt Wermelinger. Meist stellt sich aber heraus, dass nicht nur ein Themenpunkt betroffen ist, sondern gleich mehrere. «Wenn man als Verein an einem Rädchen dreht, drehen ganz viele andere mit», so Wermelinger. Deshalb sei der Coaching-Ansatz ganzheitlich. «Wir beginnen bei der Vision und den Zielen. Dann arbeiten wir uns mit dem Verein in die Struktur und die Prozesse vor», erklärt der Coach weiter. Durch Erkenntnisse verbessern Mit diesem Angebot deckt das Vereinsmanagement die individuellen Bedürfnisse des Vereins ab. Ein Mehrwert, den Vereine nur in einem solchen Coaching erhalten. «Wir arbeiten vor Ort mit den Vereinen an ihren spezifischen Herausforderungen. Das wäre in einem Kurs nicht zielführend. Der Verein will eine in-

*Anm. d. Red.: Als Partner des STV werden die Beratungen von «vereinscoaching.ch» durchgeführt.

dividuelle Lösung für sich», erklärt Wermelinger. Daraus wiederum fliessen Erkenntnisse direkt in das STV-Kursange­bot ein, welches somit stets verbessert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden kann. Dies ist auch eine Qualitätssicherung im Turnverband, denn dieser profitiert nicht zuletzt von gut geführten Vereinen. Neues Feuer entfachen Ist der Verein zufrieden und das definierte Ziel erfüllt, ist das Coaching abgeschlossen. «Wir stellen aber fest, dass durch das Coaching oft ein neues Feuer entfacht wird im Verein», freut sich Marco Wermelinger. Zu sehen, wie Vereine wieder eine Perspektive haben und engagiert für das Turnen einstehen, sei persönlich aber noch viel befriedigender als einfach «nur» das definierte Ziel zu erreichen, betont der Vereinscoach. Text: Alexandra Herzog

Mehr zum STV-Vereinsmanagement-Angebot: Coaching


TRENDIG IN DIE ZUKUNFT

Geräteturnen mal anders – «Waterings». Fotos: Association Waterings / Maxime Gassser

Mit neuen Wettkampf-Formaten will sich der Turnsport weiterentwickeln und publikumswirksamer werden. Diese sollen aber nicht Konkurrenz, sondern Ergänzung sein zu ursprünglichen. Wie das aussehen könnte, zeigte sich in Montreux.


TURNSPIRIT 35

Mit der Bergkette im Hintergrund schaukeln sich die Turnenden an den Ringen immer höher über die Oberfläche des Genfersees, in welchen sie nach einem meist spektakulären Abgang eintauchen. Einige Meter daneben bereiten sich zur gleichen Zeit die Parkour-Athletinnen und -Athleten (Traceure) auf ihren Einsatz vor. Sie begutachten die zu überwindenden Hindernisse, probieren einige Tricks aus, wärmen sich auf. Passanten bleiben interessiert stehen und beobachten das Geschehen. Wir befinden uns Mitte August 2021 am «Waterings Contest» und an den «Swiss Parkour Series» an der Riviera von Montreux. Mehr Aufmerksamkeit «Solche Anlässe, die an öffentlich zugänglichen Orten ausgetragen werden, eignen sich gut, um mehr Aufmerksamkeit für den Turnsport zu erlangen», meint Jérôme Hübscher, Chef Breitensport beim Schweizerischen Turnverband. In anderen Sportarten wird bereits seit einiger Zeit auf solche Formate gesetzt: zum Beispiel das Kugelstossen im Hauptbahnhof Zürich im Vorfeld von «Weltklasse Zürich». Das Turnen muss sich nicht neu erfinden, doch die Einführung von neuen Formaten oder die Weiterentwicklung von bestehenden Anlässen ist nötig oder zumindest zu prüfen. Eine Idee könnte sein, kleinere Anlässe verschiedener Turnsportarten zusammenzulegen und diese dann an einer speziellen Lokalität durchzuführen. «Vor allem solche, die in sich selbst Mühe haben, genügend Teilnehmende und Publikum zu generieren», sagt Hübscher. Das kennt man international zum Beispiel von solchen Multisport-Events wie den «European Championships» (2022 finden diese in München statt). Andere Bedürfnisse Überlegungen dazu, wie auch Turnanlässe näher zu den Menschen gebracht werden könnten, gibt es bereits länger. Die Anforderungen an einen Event hätten sich heutzutage verändert, so Hübscher. «Während früher viele Wettkampfformate nur auf die teilnehmenden Athletinnen und Athleten ausgerichtet

WENN WIR NICHTS VERÄNDERN WOLLEN, LAUFEN WIR VIELMEHR DIE GEFAHR, DASS DER TURNSPORT GENERELL MIT DER ZEIT EINGEHT Jérôme Hübscher, Chef Breitensport STV

waren, müsse man heute mit einem Anlass ganz unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen können», präzisiert der Breitensportchef. Dazu gehören auch die des Publikums. Dieses möchte spannende Wettkämpfe sehen, bei denen es auch versteht, wie sie funktionieren. Auch gelte es, einen Anlass durch Bilder, Videos und Berichterstattung positiv nach aussen zu tragen. «Im Zentrum müssen aber dennoch immer die Sportlerinnen und Sportler stehen», betont Jérôme Hübscher. Dieser Entwicklung müsse man Rechnung tragen und dafür sorgen, dass der Turnsport nicht den Anschluss verliert. «Wir müssen neue Wege gehen», meint er. Nicht Konkurrenz, sondern Ergänzung Der Parkour-Speed-Wettkampf feierte dieses Jahr Premiere – und dies erfolgreich. Bei den Teilnehmenden kam der Anlass gut an. Die Verbindung des Parkour-Wettkampfes mit dem «Waterings Contest» begeisterte. «Man hat einen sehr kreativen Kurs aufgebaut und auch sonst ist die Location cool», lobte der Basler Traceur Chris Harmat, welcher auch in der internationalen Parkour-Szene vorne mitmischt. Verfechter des traditionellen Turnens stehen solchen Neuerungen kritisch gegenüber. Sie befürchten, der ursprüngliche Gedanke ginge verloren. «Die Turntradition definiert sich ja nicht zwingend über einen Anlass, sondern eher über Werte. Fröhlich, engagiert, aufgestellt, gemeinschaftlich – das definiert den Turngeist. Wenn wir nichts

verändern wollen, laufen wir vielmehr die Gefahr, dass der Turnsport generell mit der Zeit eingeht», so der Chef Breitensport. Ausserdem solle ein neues Angebot als Ergänzung und nicht als Konkurrenz für anderes angeschaut werden.

Attraktiv für Publikum und Teilnehmende: «Parkour Speed».

Passt gut zum Turnen Aus Hübschers Sicht sei Parkour eine spannende Sportart, die in gewisser Weise perfekt zum STV passt. «Es ist ja nicht weit weg vom Hindernislauf. Andererseits sind die Bewegungen wie Sprünge, Drehungen oder Salti von Grundtechnik und Aufbau her gleich wie im Geräteturnen», erklärt Hübscher. Mit Parkour erreiche man eine neue Zielgruppe, die aber durchaus gut in die Turncommunity passt. Text: Alexandra Herzog


36 STV-PARTNER

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STV-PARTNER 37

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Text: mobilezone

Family & Friends Familie und Freunde mit in den Vertrag integrieren und gemeinsam profitieren.

Einfache Abo-Verwaltung Abo-Bestellungen und -Anpassungen, Zusatzund Ersatz-SIM-Karten, PUK-Abfrage und mehrsprachiger Support.

Wie du von den Partnerschaften des STV profitieren kannst, siehst du bei den Mitgliederangeboten (S. 40–42) oder unter stv-fsg.ch/mitgliederangebote


Langlaufkurse in Pontresina

Verbringen Sie schöne, erlebnisreiche und lehrreiche Langlauftage in Pontresina /Engadin mit den Langlaufexperten von Fähndrich Sport. KURSDATEN

LEISTUNGEN

UNTERKUNFT/PREISE

Kurs 1

Sa. 04. bis Di. 07.12.2021

SPORTHOTEL

Kurs 2

Sa. 04. bis Sa. 11.12.2021

• Begrüssungsdrink jeweils am Anreisetag um 12.30 Uhr • Langlaufunterricht für Einsteiger und Fortgeschrittene in verschiedenen Kleingruppen, max. 4-5 Personen

im Doppelzimmer inkl. Halbpension

Kurs 3

Mi. 08. bis Sa. 11.12.2021

Kurs 4

Sa. 11. bis Di. 14.12.2021

• Dezember 2021: 4 Tagespauschale 5.5 Stunden Langlaufunterricht 8 Tagespauschale 11 Stunden Langlaufunterricht

Kurs 5

Sa. 11. bis Sa. 18.12.2021

Kurs 6

Mi. 15. bis Sa. 18.12.2021

Kurs 7

Sa. 18. bis Di. 21.12.2021

Kurs 8

Sa. 08. bis Di. 11.01.2022

Kurs 9

Sa. 08. bis Fr. 14.01.2022

Kurs 10

Sa. 15. bis Di. 18.01.2022

Kurs 11

Sa. 15. bis Fr. 21.01.2022

Kurs 12

Sa. 22. bis Di. 25.01.2022

Kurs 13

Sa. 22. bis Fr. 28.01.2022

• Technikstudie mit Video, tägliches Stretching

Kurs 14

Sa. 05. bis Di. 08.02.2022

• Mietski zu spez. Konditionen

Kurs 15

Sa. 05. bis Fr. 11.02.2022

Kurs 16

Sa. 12. bis Di. 15.02.2022

Kurs 17

Sa. 12. bis Fr. 18.02.2022

• Januar / Februar 2022: 4 Tagespauschale 5.5 Stunden Langlaufunterricht 7 Tagespauschale 11.5 Stunden Langlaufunterricht

• Wachsvortrag • Schneeschuh-Wanderung • Freie Benützung des ÖV von Maloja bis Brail und Alp Grüm

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PONTRESINA

www.sporthotel.ch Kurse im Dezember 4-Tage (Kurse 1/3/4/6/7) 8-Tage (Kurse 2/5)

Fr. 650.– Fr. 1405.–

Kurse im Januar und Februar 4-Tage (Kurse 8/10/12) Fr. 725.– 7-Tage (Kurse 9/11/13) Fr. 1320.– 4-Tage (Kurse 14/16) Fr. 785.– 7-Tage (Kurse 15/17) Fr. 1380.– Einzelzimmerzuschlag pro Tag HHH

HOTEL ALLEGRA

Fr.

20.–

PONTRESINA

www.allegrahotel.ch im Doppelzimmer mit Frühstück Kurse im Dezember 4-Tage (Kurse 1/3/4/6/7) 8-Tage (Kurse 2/5)

Fr. 549.– Fr. 1115.–

Kurse im Januar und Februar 4-Tage (Kurse 8/10/12/14/16) Fr. 605.– 7-Tage (Kurse 9/11/13/15/17) Fr. 1110.– Zuschlag Doppelzimmer zur Einzelnutzung pro Tag Fr.

PONTRESINA

30.–

Alle Preise pro Person und zuzüglich Kurtaxe Fr. 3.10 pro Tag/Person. Versicherung ist Sache der Teilnehmer! Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.

ABWICKLUNG: Anmeldung per Telefon (zu Geschäftszeiten) oder E-Mail an Fähndrich Sport. Der Gast bezahlt direkt im jeweiligen Hotel.

Fähndrich Sport · Via Maistra 169 · 7504 Pontresina · Tel. 081 842 71 55 · E-Mail info@faehndrich-sport.ch · www.faehndrich-sport.ch


SCHLUSSPUNKT 39

Foto: STV

LETZTE SEITE – LETZTE FRAGE, BITTE

Mit Maskottchen ist es ja so eine Sache. Oft fragt man sich: Braucht es sie wirklich? Und warum gerade ein einäugiges Alien wie an den Olympischen Spielen von London 2012? Normalerweise picken wir nicht ein einzelnes Turnfest aus der Masse heraus. Das Turnfest Wiesendangen 2022 konnte jedoch gerade mit seinem Maskottchen unsere Aufmerksamkeit gewinnen. Dürfen wir vorstellen: Hank. Passend zum Dorfnamen ein Wisent, ein europäischer Bison. Ein Hornträger, wie es in Turnvereinen so manche gibt. Wisents sind tag- und nachtaktiv, gesellig, leben in Herden und sind trotz ihrer Masse – kurzzeitig – enorm sportlich. Passender könnte ein Turnfest-Maskottchen nicht sein.

Der Wunsch des Organisationskomitees nach bestem Turnfest-Wetter könnte Hank allerdings äusserst schweisstreibende Tage bescheren. Wir wünschen ihm stets ein Glas mit eisgekühltem Graswasser und freuen uns, dass er die Turnerinnen und Turner aller Altersklassen tatkräftig angrunzen, anschnauben, anbrummen und anfeuern wird. Text: Marc Frey Übrigens: Alle Turnfeste für das kommende Jahr findest du auf unserer Website. i.stv-fsg.ch/turnfeste

AUSBLICK

GYMLIVE 5/2021

Die nächste Ausgabe erscheint am Mittwoch, 15. Dezember 2021 Redaktionsschluss: 3. November 2021

Der Schweizerische Turnverband bietet jedes Jahr eine vielseitige Berufsausbildung in Form einer kaufmännischen Lehre an. Foto: rtf22.ch

TURNWELT IN BILDERN

Elena Leimgruber Lernende im 1. Lehrjahr und Mitglied der Damenriege Wittnau

Elena, du hast am 9. August 2021 deine Lehre beim grössten Sportverband der Schweiz begonnen. Erzähl uns kurz: Was sind deine Ziele und Erwartungen respektive worauf freust du dich am meisten? Elena Leimgruber: Ich habe mich für die KV-Lehre beim STV entschieden, da ich selbst gerne im Verein turne und Freude am Sport habe. Meine Ziele für die Lehre sind, mich fachlich weiterzubilden und eine lehrreiche Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des STV zu erleben. Bereits jetzt wurden meine Erwartungen an den Lehrbetrieb übertroffen. Ich wurde super ins Team aufgenommen und konnte mir bereits jetzt viel neues Wissen erar­­beiten. Ich freue mich auf meine gesamte Lehrzeit, aber besonders auf die Abteilung Spitzensport und die Anlässe, an denen ich mitwirken darf. Die Ausbildung beim Schweizerischen Turnverband ist vielfältig und meine Aufgaben sind interessant und abwechslungsreich.


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Am 7. November 2021 ist es wieder soweit: Eine Auswahl von Weltklasseturnern aus den verschiedensten Nationen misst sich beim 38. Swiss Cup Zürich, einem der hochkarätigsten Sportevents der Schweiz. Fiebern Sie mit, wenn die besten Turner der Welt in einem äusserst spannenden Paarwettkampf ihr grosses Können zeigen. Der Swiss Cup Zürich 2021: Wer Ästhetik, Präzision und Dynamik liebt, darf ihn nicht verpassen. Bis bald im Hallenstadion Zürich!


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