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Veröffentlicht 11. November 2022

Räbeliechtli

Hätten Sie's gewusst?

Woher kommen eigentlich die Räbeliechtli?

raebeliechtliFoto: Fabienne Hunziker

Bald ist sie wieder vorbei – die Zeit der Räbeliechtliumzüge mit den prächtig verzierten Räben und leuchtenden Kinderaugen … Woher aber kommt der Brauch, der heutzutage aus keinem Schul-Terminkalender mehr wegzudenken ist und auch von importierten Bräuchen wie Halloween nicht verdrängt wird?

Bereits die Römer und Kelten sollen das Knollengemüse in der dunklen Jahreszeit ausgehöhlt und als Lichter eingesetzt haben. Wie bei den Halloween-Kürbissen wurden grässliche Gesichter in die Knollen geschnitzt, um die Geister der Toten fernzuhalten. Im Mittelater war die Räbe ein wichtiges Grundnahrungsmittel, wurde später von der Kartoffel verdrängt und ist heute kaum mehr auf unserer Speisekarte zu finden. 

Jeweils im November wurden die Räben als letztes Nahrungsmittel von den Bauern geerntet und sicherten so bei einer guten Ernte einen grossen Teil der Versorgung in der Winterzeit. Entsprechend wurde die Ernte mit einem grossen Fest und einem Gottesdienst gefeiert. Die Räbeliechtli sollen hierbei den Weg zur Kirche erleuchtet haben.

Vielerorts finden die Räbelichtliumzüge um den 10./11. November statt, in katholischen Gebieten im Zusammenhang mit dem Martinstag (11.11.), in reformierten Gegenden wird der Namenstag des Reformators Martin Luther am 10.11. gefeiert.

Dörf's es bitzli meh si?
In etwas anderen Dimensionen findet jeweils der Räbeliechtliumzug im zürcherischen Richterswil statt: Der mit über vierzig Sujets rund ein Kilometer lange Umzug führt durch den Dorfkern, wo sämtliche Häuser mit Räben-Laternen geschmückt sind. Rund 30 000 Räben und 50 000 Kerzen sind alljährlich dazu nötig – Zahlen, die es sogar bis ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft haben.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Verkehrsvereins Richterswil-Samstagern.

Hungrig?
Wenn Sie beim Lesen dieser Zeilen nun hungrig geworden sind und Appetit bekommen haben (wie der Schreiberling), sei folgendes gesagt: Räben bestehen zu 90% aus Wasser und enthalten fast keine Kalorien, dafür sind sie reich an Vitamin C, Folsäure, Magnesium und Eisen. Ein Räbenmus oder «Räbepappe» passt z. B. hervorragend zu einer Waadtländer Saucisson mit gebratenen Zwiebelringli und Apfelschnitzen. Eines von zahlreichen Rezepten finden sie z. B. hier.

 

potz fuchs   

… das hani wörkli ned gwösst!

 


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