Der Selayar-Koboldmaki (Tarsius tarsier, Syn.: Lemur tarsier Erxleben, 1777, Lemur spectrum Pallas, 1778) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Koboldmakis und die Typusart der Sulawesi-Koboldmakis (Tarsius). Sie kommt nur auf der Insel Selayar südlich von Sulawesi vor. Unter der Bezeichnung Tarsius tarsier wurden früher alle Koboldmakis von Sulawesi geführt.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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NestflüchterLa
LauerjägerAls Lauerjäger, seltener auch als Ansitzjäger, werden in der Biologie fleischfressende Tiere oder auch Pflanzen bezeichnet, die mehr oder weniger a...
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InselendemischSp
SpringendSpringen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
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KletterndTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
So
SozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitSelayar-Koboldmakis sind wie alle Koboldmakis sehr kleine Primaten. Ihre Kopf-Rumpf-Länge liegt zwischen bei 12 und 14 cm, die Schwanzlänge zwischen 23 und 26 cm und das Gewicht etwa zwischen 98 g (Weibchen) und 103 g (Männchen). Das Fell ist grauer als das der Koboldmakis auf Sulawesi und erscheint fast silbrig. Der schwarze Nasenfleck ist nur wenig ausgeprägt und auch die weißlichen Haare an den Seiten der Oberlippe sind wenig deutlich. Der Hinterfuß ist kürzer als der des Makassar-Koboldmakis (Tarsius fuscus). Im Oberkiefer findet sich ein kurzes Diastema zwischen dem Schneidezahn I2 und dem Eckzahn. Der Schwanz ist relativ lang, nur sehr spärlich behaart, der behaarte Bereich am Schwanzende nur kurz (95 bis 124 mm).
Selayar-Koboldmakis sind auf der Insel Selayar in Indonesien beheimatet. Sie leben in primären und sekundären Regenwäldern, Mangrovenwäldern, Waldgärten und in anderen Lebensräumen mit Strauchbewuchs.
Der Selayar-Koboldmaki lebt von Meereshöhe bis auf den höchsten Hügeln der Insel. Selayar besteht vor allem aus Korallenkalk, hat nur wenig fruchtbaren Boden und verfügt nur über eine spärliche Vegetation. Die genaue Lebensweise der Art wurde bisher nicht näher erforscht. Wie andere Koboldmakis wird er nachtaktiv sein, immer wieder zu den gewohnten Schlafplätzen zurückkehren und sich vor allem von Insekten und kleinen Wirbeltieren ernähren. Möglicherweise lebt er in kleinen, monogamen oder polygamen Familiengruppen. Eine Gruppe, die im späten September gefangen wurde, bestand aus einem ausgewachsenen Paar, einem fast ausgewachsenen Weibchen, zwei Jungtieren, die 73 und 75 g wogen, und einem oder mehreren Exemplaren, die entkommen konnten. Die Jungtiere müssen einige Monate vorher geboren worden sein.
Selayar-Koboldmakis sind Fleischfresser (Insektenfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Motten, Heuschrecken, Käfern und Zikaden. Gelegentlich verzehren sie auch kleine Wirbeltiere, wie Eidechsen oder Fledermäuse.
Selayar-Koboldmakis sind monogam und haben nur einen Partner. Sie können jedoch auch polygyn sein, wenn sich die Männchen mit mehreren Weibchen paaren. Die Brutzeit findet normalerweise zwischen Mai und November statt. Die Trächtigkeit dauert etwa 6 Monate. Die Weibchen bringen ein einzelnes Jungtier zur Welt, das mit vollem Fell und offenen Augen geboren wird. Neugeborene können einen Tag nach der Geburt klettern. Die Mütter säugen ihre Jungen etwa 80 Tage lang und tragen sie in den ersten 3 Wochen im Maul. Wenn die Mutter auf Nahrungssuche ist, legt sie ihr Junges normalerweise auf einem Ast in der Nähe des Futterplatzes ab. Die Jungtiere werden nach der Entwöhnung unabhängig und beginnen selbständig zu jagen. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen dieser Art werden mit 17 Monaten fortpflanzungsfähig.
Die größten Bedrohungen für Selayar-Koboldmakis sind der Verlust ihres Lebensraums durch Landwirtschaft, Bergbau, illegalen Holzeinschlag und landwirtschaftliche Pestizide. In einigen Gebieten ihres Verbreitungsgebiets leiden diese Tiere auch unter dem Handel mit Haustieren.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Selayar-Koboldmakis. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.
Als Insektenfresser spielen Selayar-Koboldmakis eine wichtige Rolle in ihrer Umgebung, indem sie die Populationen der Insektengemeinschaft kontrollieren und einen Einfluss auf die lokalen Nahrungsnetze haben.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...